Dekanat Rodgau

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    Dekanats-Radtour "Re(li)gion erfahren"

    Ökumene am Flüsschen

    ScholzUnter der ortskundigen Führung der Rodgauerin Brigitte Pflüger (Mitte links, Warnweste) waren rund 20 Radler*innen unterwegs entlang der Rodgau von der Mündung bei Mühlheim in Richtung Quelle in Rödermark. Eine Zwischenstation war die ehemalige Synagoge in Rodgau–Weiskirchen.

    „Ökumene 2022 – am und im Fluss“ – unter diesem Motto stand in diesem Jahr die Fahrradtour „Re(li)gion erfahren“ des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau. Zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen, die vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe und damit erstmals in Deutschland stattfindet, setzte auch der Kirchenkreis mitten in Rhein-Main ein Zeichen für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung und fuhr im Vorfeld mit dem Rad gegen den Strom, respektive: die Rodau entlang von der Mündung bis kurz vor die Quelle.

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    von Brigitte P f l ü g e r

    Einen geistlichen Start-Impuls für den Weg gaben persönliche Einsichten der Mühlheimer Pfarrerin Annika Theophil, ihres katholischen Kollegen Johannes Schmitt-Helferich und von Diakon Michael Stumpf zum Thema „Was bewegt mich?“ in der katholischen Kirche St. Maximilian Kolbe. Nun ging die von Sandra Scholz, Pfarrerin für Gesellschaftliche Verantwortung und Ökumene, dem Seligenstädter Gemeindepädagogen Claus Ost und der Jügesheimer Ehrenamtlichen Brigitte Pflüger ausgearbeitete Fahrtroute durch Mühlheim und Lämmerspiel. Nach einem kurzen Abstecher zum Hofladen der Familie Beez in Lämmerspiel war das nächste Ziel die ehemalige Synagoge in Weiskirchen. Interessiert hörten die rund 20 Teilnehmenden den fundierten Aussagen von Helmut Trageser vom Heimat- und Geschichtsverein Weiskirchen zu, der fachkundig über das frühere Leben der Juden in und um Weiskirchen berichtete.

     

    Rodgauer Wasser-Geschichte(n)

    Am Jügesheimer Wasserturm erzählte Thomas Haase von der Bedeutung dieses Rodgauer Wahrzeichens. Anschließend bot sich den Teilnehmenden die seltene Gelegenheit, das fast 44 Meter hohe, ehemalige Reservoir zu erklimmen und die grandiose Aussicht über das Rhein-Main-Gebiet zu genießen. Auch die stellvertretende Dekanin Birgit Schlegel stattete der Gruppe hier einen Besuch mit einem kurzen Impuls ab.

    Spannend ging es in Jügesheim weiter an der nächsten Zwischenstation, der renaturierten Rodau. Winno Sahm, Dezernent für Kultur, Sport und Ehrenamt der Stadt Rodgau, zeigte den Teilnehmer*innen einen Bereich am so genannten Finkensee, der in den vergangenen Jahren auf natürliche Weise entstanden ist und weiterhin witterungsbedingten Veränderungen unterliegt. Bewusst gestaltet wurde dagegen im vergangenen Jahr ein kleines Stück des Flüsschens nur wenige hundert Meter weiter im Bereich des Rodauparks. Kieselsteine und platzierte Baumstämme flachen dort das Gewässer ab, verringern so die Fließgeschwindigkeit und bilden so gerade für Kinder ein kleines Paradies dar, das sie gern zum Plantschen annehmen. 

    Besonders lebhaft wurde die Diskussion unter den Teilnehmenden im Rodaupark bei Sahms Einführung zu den sehr unterschiedlichen Kunstwerken im Park: der „Colormaster“ von Manuel Franke und die „Wasserschlange“ von Christian Rösner, denn Kunst fordert naturgegeben die Betrachter*innen im besten Sinn heraus.

     

    Evangelische Jugend arbeitete ein Stück NS-Geschichte auf

    Weiter in südlicher Richtung ging es schließlich bis zur Gedenkstätte am ehemaligen NS-Lager Rollwald. Elske Ostermann vom Verein für Multinationale Verständigung Rodgau (Munavero) berichtete mit immensem Hintergrundwissen über das dortige Geschehen vor fast 80 Jahren. In den 80er-Jahren hatte die Evangelische Jugend im damaligen Dekanat Rodgau nach einem Leserbrief in der Offenbach-Post das Lager Rollwald als Thema aufgenommen und gegen viel Widerstand in die Öffentlichkeit gebracht. Bis heute setzen die Munavero-Mitglieder ein wichtiges Zeichen für Gerechtigkeit, indem die Erinnerung an Opfer und auch Täter im Lager, von dem nur noch wenige Relikte in der Wohnbebauung zu sehen sind, lebendig gehalten wird.

    Die Radler*innen machten sich wieder auf und fuhren in die neue, erst 2014 eingeweihte Heilig-Kreuz-Kirche im Rollwald, über die Franz Dürsch fachkundig erzählen konnte. Zugleich war dies auch ein Besuch an der ehemaligen Lagerglocke im Garten vor der Kirche.

    Dort, im Garten an der Glocke, wurde die diesjährige Fahrradtour mit einer Andacht und einem Segen von Pfarrerin Scholz offiziell beendet, ehe sich eine kleinere Gruppe noch ein paar Kilometer weiter bis zur bis zum endgültigen Schluss an der Weidenkirche direkt an der Rodau in Rödermark gemäß dem Motto „am und im Fluss“ aufmachte. Etliche Zeichen von Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung haben die Radler*innen an den verschiedenen Stationen des Tages und bei ihren hochengagierten Gastgebenden sicher gesehen.

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