Dekanat Rodgau

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    Neue Pfarrerin in Heusenstamm

    Corinna Klodt: „Mut zur Perspektive Gottes in der Welt!“

    kfAngekommen ist Dr. Corinna Klodt (Mitte vorn) in Pfarramt ebenso wie in Heusenstamm. Den festlichen Gottesdienst zu ihrer Ordination zelebrierten Propst Stephan Arras (3. v. r.), Dekan Steffen Held (r.) sowie (v. l.) Dekanatspräses Dr. Michael Grevel, Sina Koch und Sabine Rüger vom Heusenstammer Kirchenvorstand, Pfarrkollegin Susanne Winkler sowie die Ordinationsassistentinnen Claudia Schlaak (Kirchenvorstandsvorsitzende aus der Vikariatsgemeinde Ober-Ramstadt) und Pfarrerin Anja Steinberg.

    Ein bisschen verliebt in die Schlossstadt ist sie jetzt schon, und sie genießt die hiesige Lebensqualität zwischen Großstadt und Land in vollen Zügen: Kurze Wege und aufgeschlossene Menschen hat die neue Heusenstammer Gemeindepfarrerin Dr. Corinna Anne Klodt seit dem Umzug mit ihrem Verlobten Mitte Dezember schätzen gelernt. Propst Stephan Arras und Dekan Steffen Held ordinierten die promovierte evangelische Theologin in der Gustav-Adolf-Kirche ins Pfarramt.

    kfFreut sich auf ihren Dienst in Heusenstamm: Pfarrerin Dr. Corinna Anne Klodt.

    Eine Brise Freiheit umweht Corinna Klodts Neugier auf die Realität des Pfarrberufs: Nach dem Studium in Heidelberg, Mainz und Berlin, Dissertation und wissenschaftlicher Mitarbeit an der Universität Osnabrück sowie dem Vikariat in Ober-Ramstadt freut sich die Geistliche darauf, in ihrer ersten Pfarrstelle „richtig unter die Leute zu kommen“. Denn dort gehören die Kirche und ihre Mitarbeitenden nach ihrem Berufs- und Amtsverständnis hin.

    Und dort kann die Nachfolgerin des im Mai vergangenen Jahres verabschiedeten Pfarrkollegen Sven Sabary auch am besten das tun, was sie sich als Pfarrerin vorgenommen hat: „die Themen, die die Menschen mitbringen, erspüren, und ihnen in Gottes Gegenwart Raum geben“. Denn: „Jeder Mensch zählt, und die Fülle des Lebens äußert sich in der Vielfalt der Anliegen“ – gerade in den dichten Momenten der Seelsorge, aber auch in den alltäglichen Begegnungen, wo es ebenfalls darum geht, sich Zeit für das Gegenüber zu nehmen. „Wahrnehmen, würdigen, begleiten und zuhören“ will Corinna Klodt in ihrer Dienstzeit. Ein wenig Klavier- und Orgelspielen, Salsa-Tanzen, Filme, Bücher und hin und wieder auch ein Besuch in der Oper bilden in der Freizeit den privaten Ausgleich zum anspruchsvollen Amt.  

    „Das Reden von Gott macht uns aus“

    Die Theologie will die 32-Jährige, die selbst in einem Pfarrhaushalt aufgewachsen ist, nicht nur in der Vorbereitung auf Predigten und Bibelgespräche, sondern zusammen mit den Heusenstammer*innen im Alltag entdecken: „Wir sind Theologen und sollten mit dem Reden von Gott als unserer Kompetenz nicht hinter dem Berg halten. Das ist es, was uns in den Augen vieler Leute von anderen Berufen unterscheidet. Das macht uns aus“, ist die Pfarrerin überzeugt. 

    Bei Gott bekommt jeder, was er braucht - wie die Arbeiter im Weinberg

    Deshalb freut sie sich unter anderem auf die Begegnungen sonntags nach dem 10-Uhr-Gottesdienst im Kirchcafé, wo sich die Glaubens- und Lebensthemen aus der Predigt aufgreifen und vertiefen lassen. Aber auch die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde oder den Konfi-Unterricht sieht sie als gute Gelegenheiten, genau hinzuhören und dann in ein Gespräch zu kommen – vielleicht auch über das Gleichnis Jesu von den Arbeitern im Weinberg, die für unterschiedlich lange Arbeitstage abends denselben Lohn erhalten. „Dieses Verständnis von Güte, dass jeder bekommt, was er braucht, hat mich schon damals im Religionsunterricht sehr berührt.“

    Ob sich hier auch der Kreis zu Corinna Klodts Doktorarbeit schließt? Darin geht es nämlich um ein Spannungsfeld zwischen Theologie und Naturwissenschaften, genauer: um die Frage, ob Empathie und daraus resultierend Güte als Verhaltensoption einen evolutionären Vorteil gegenüber Konkurrenzverhalten mit sich bringt. „Es ging mir darum, theologische Ethik und Evolutionsbiologie in einen Dialog zu bringen und kreativ aufeinander zu beziehen“, erzählt Corinna Klodt von dem, was sie für immerhin vier Jahre ihres Lebens maßgeblich beschäftigt hat.

    Über Gott im Gespräch bleiben, statt von der Kanzel zu postulieren

    Die Freude am theologischen Arbeiten hat es ihr offenbar nicht genommen: Gefragt nach den beruflichen Lieblingsbeschäftigungen erzählt die neue Pfarrerin zuerst vom Tüfteln an der nächsten Predigt: „Verschiedene Herangehensweisen ausprobieren und Zugänge zum Predigttext eröffnen“ - wie aktuell am Beispiel der Berufung des Zöllners Matthäus, um die es voraussichtlich in ihrer Ordinationspredigt am 5. Februar gehen wird. Mut zu eigenen Positionen, zur Theologie und zur Perspektive Gottes in der Welt wünscht Corinna Klodt ihrer Kirche für die Zukunft – und das „nicht von der Kanzel postuliert, sondern in der Gemeinschaft und im Gespräch miteinander ausbuchstabiert“. 

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