Dekanat Rodgau

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    Abschied von Pfarrer Sabary aus Heusenstamm

    „Niemand glaubt für sich allein!“

    Nach knapp neun Jahren Gemeindepfarramt in Heusenstamm geht Pfarrer Sven Sabary neue berufliche Wege: Mit dem Mai beginnt seine Arbeit in der Doppelspitze des Dekane-Teams im Evangelischen Dekanat Darmstadt. Seiner Ordinationsgemeinde, die ihn am vergangenen Sonntag herzlich verabschiedete, bleibt der Theologe tief im Herzen verbunden. In seiner Abschiedspredigt brachte er das noch einmal zum Ausdruck.

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    Verabschiedeten Pfarrer Sven Sabary (Mitte re.) von Seiten der Kirchengemeinde und des Dekanats aus Heusenstamm: (v. l.) stellvertretende Dekanin Birgit Schlegel, Dekan Steffen Held, der stellvertretende Dekanatspräses Dr. Rainer Hollmann, Pfarrerin Susanne Winkler und die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Elke John. „Pfarrer Sven Sabary kennt sich mit der Kunst des Bauens ebenso gut aus wie mit der Theologie“, sagte Dekan Steffen Held in seiner Ansprache zur Entpflichtung des 51-jährigen Geistlichen. Dass die Talente eines Architekten auch im Gemeindebau nützlich sind, zeigte er anschaulich. Neben Dekan Steffen Held und Pfarrkollegin Susanne Winkler segnete auch Kirchenvorsteherin Sabine Rüger den scheidenden Theologen für seine weiteren Wege in und um Darmstadt. Einen letzten Kanon zum Abschied dirigierte Sven Sabary im Verlauf des großen Openair-Abschiedsgottesdienstes am evangelischen Familienzentrum. Anregende Predigten und kluge Gedanken verbinde Sven Sabary „mit deiner freundlichen und zugewandten Art, die Menschen spüren lässt, dass du für sie da bist“, hatte dekan Steffen Held Pfarrer Sven Sabary gewürdigt. Die Gemeinde bestätigte das beim Abschiedsgottesdienst mit stehendem Apllaus. Zusammen mit dem Gospelchor der Gemeinde gestaltete auch die Heusenstammer Kantorei (Foto) unter der Leitung von Dekanatskantorin Dorothea Baumann den Gottesdienst musikalisch.



    „Ich habe in Heusenstamm und im Dekanat so viele Menschen kennen gelernt, die mir erzählt haben, worauf sie vertrauen, was ihnen Kraft gibt und was es für sie heißt, Jesus nachzufolgen“, gestand der scheidende Pfarrer in seiner letzten Predigt im Verlauf eines ebenso festlichen wie berührenden Openair-Gottesdienstes am evangelischen Familienzentrum. „Damit habt ihr mir die Kraft gegeben, euer Pfarrer zu sein.“ Der Gemeinde sprach er Mut und Ausdauer zu, „euch in der Nachfolge Jesu auch von anderen tragen zu lassen. Denn niemand glaubt für sich allein!“

     

    Dekan Steffen Held: „Blick für das Große und Ganze“

    Als „engagierten Pfarrer und Menschen mit Herz und Verstand“ würdigte Dekan Steffen Held den Gemeindepfarrer, der sich zugleich in der Dekanatssynode und in den vergangenen 7 Jahren auch in deren Vorstand für die Kirche in der Region engagierte. Anregende Predigten und kluge Gedanken verbinde der Geistliche „mit deiner freundlichen und zugewandten Art, die Menschen spüren lässt, dass du für sie da bist“. Einen guten Blick für das Große und Ganze, den Sabary in der Region bewiesen habe, wünschte der Dekan ihm auch für die neue Leitungsaufgabe und sprach ihm Gottes Segen dafür zu.

    In den kommenden Monaten wird Sven Sabarys Pfarrkollegin Susanne Winkler die Vakanz nicht allein tragen müssen: Pfarrerin Margarete Görich-Reinel werde die pfarramtliche Arbeit in Heusenstamm unterstützen, so Dekan Held.  

     

    Grußworte aus Kirche und Welt

    Einen „tollen Werbeträger in Sachen Religion und Kirche“ müsse die Gemeinde nun gehen lassen, meinte zum Abschied die stellvertretende Kirchenvorstandsvorsitzende Elke John. „Deine Spuren und Visionen werden hier weiterleben.“ Der stellvertretende Dekanatspräses Dr. Rainer Hollmann hob Sven Sabarys Talent hervor, in den entscheidenden Momenten kluge Fragen zu stellen und dankte vor allem auch dafür, dass der Geistliche im Kirchenkreis Mitverantwortung übernommen hat. Heusenstamms katholischer Pfarrer Martin Weber attestierte Sven Sabary evangelisches Profil „mit einem ausgeprägten ökumenischen Einfühlungsvermögen“. „Brücken bauen und Mauern einreißen“ erkannte Heusenstamms Bürgermeister Steffen Ball als Kernkompetenz des gelernten Architekten Sven Sabary und überbrachte die Grüße der städtischen Gremien.

     

    Pfarrer Sabary: „Konnten als Team neu durchstarten“

    „Zeiten und Räume schaffen, in denen wir im Namen Gottes zusammenkommen können“, hatte Sabary selbst bei seinem Dienstantritt als Ziel und Devise seiner Arbeit genannt. „Eine bunte, vielfältige Gemeinde, die auf unterschiedlichen Wegen Menschen erreicht und anspricht“ sei in den vergangenen Jahren der Zusammenarbeit im Pfarramt und im Kirchenvorstand entstanden. Dass seine Kollegin vor Ort, Pfarrerin Susanne Winkler, selbst erst kurz zuvor in der Schlossstadt begonnen hatte, sorgte dafür, „dass wir zusammen als Team neu durchstarten konnten“, ist Sabary überzeugt.

     

    „Menschen zusammenbringen, Räume eröffnen“

    Vieles ist in dieser Zeit gewachsen: Die Gemeinde verfügt inzwischen über vier aktive Chöre für verschiedene Altersgruppen und Genres und bietet auch darüber hinaus ein reichhaltiges Musik- und Kulturprogramm. Das klassische Seniorencafé hat sich in dieser Zeit zu einem vielfältigen Begegnungs- und Bildungsangebot entwickelt. Ein Förderverein und eine Stiftung stützen das Gemeindeleben jenseits der landeskirchlichen Finanzzuweisungen. Die evangelische Kindertagesstätte konnte um eine Krippe erweitert werden und geht pädagogisch und konzeptionell immer wieder neue Wege. Und das Gemeindehaus in der Leibnizstraße ist heute ein Familienzentrum: Menschen zusammenbringen und Räume eröffnen, ohne nach Gemeinde- und Religionszugehörigkeit zu fragen - darin sieht Sabary einen wesentlichen Faktor für die Zukunft der Kirche vor Ort.

     

    Online und offline vielfältige Gemeinde

    „Wir ermutigen Menschen, selbst etwas auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen“ beschreibt der Geistliche das Zusammenwirken der Gemeindeleitung in Heusenstamm: So gehen etwa die Leitung des Bibelkreises und das Projekt „Religionen im Gespräch“ nun in ehrenamtliche Hände über. 

    Mut zum Ausprobieren hat die Evangelische Kirchengemeinde Heusenstamm in den vergangenen beiden Pandemie-Jahren gebraucht, und er hat sich ausgezahlt: Gottesdienst feierte die Gemeinde während der Corona-Lockdowns schnell auch online auf dem eigenen Youtube-Kanal und im Fernsehen auf OF-TV.

    Dennoch kehrte der Kirchenvorstand schnellstmöglich auch zu präsenten Angeboten zurück, sodass es heute mehr gottesdienstliche Vielfalt denn je in Heusenstamm gibt - auch dank guter Drähte zur Stadt und in die Schulen, zu den örtlichen Vereinen und anderen Konfessionen und Religionen. „Es bleibt nur das hier bekannte Problem: Unsere Kirche, die im nächsten Jahr 100 Jahre alt wird, ist zu klein“, sagt der Theologe schmunzelnd.

     

    Zur Person: Sven Sabary

    Im Sommer 2013 war der Theologe mit einem reichen Vorleben in sein erstes Pfarramt nach Heusenstamm gekommen: Nach langjähriger erfolgreicher Arbeit als Architekt, Dozent und Prokurist in der Immobilienwirtschaft war er doch dem Ruf in den kirchlichen Dienst gefolgt. In Familie, Religions- und Konfi-Unterricht hatte Sven Sabary die Lust am Fragen nach Gott entdeckt und sie auch im Laufe seines Lebens nie verloren. Berufliche Stationen waren bis dahin immer auch begleitet vom ehrenamtlichen Dienst in der Kirche, etwa in der Kinder- und Jugendarbeit oder im Kirchenvorstand. Das Theologiestudium und das Vikariat führten ihn schließlich nach Frankfurt und Rom, Mainz und Marburg, bevor er in Heusenstamm zum evangelischen Pfarrer ordiniert wurde. In seinem künftigen Wirkungsort in Darmstadt und Umgebung erwarten den gebürtigen Rheinländer neben der Aufgabe, ein frisch fusioniertes Dekanat zu leiten, sein Partner und zwei Shetland-Ponys. 

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