Dekanat Rodgau

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    Bis es endlich still wird

    Stille Nacht, heilige Nacht
    Alles schläft, einsam wacht
    Nur das traute hochheilige Paar
    Holder Knabe im lockigen Haar
    Schlaf in himmlischer Ruh!
    Schlaf in himmlischer Ruh!

    Wenn dieses Lied an Heiligabend erklingt, wenn Menschen im Kerzenschein - zu Hause oder in der Kirche - in die altvertraute Melodie mit einstimmen, dann scheint für den ein oder anderen tatsächlich die Zeit still zu stehen. Dann wird endlich Weihnachten. Dann ist sie da, die Stille Nacht, in der uns der Retter begegnet, der Frieden und Erlösung bringt für alle Welt. Dann ist sie geworden, die Nacht, in der Hirten und Weise, Reich und Arm, Jung und Alt vereint an der Krippe stehen und das Kind anbeten. Doch bis dahin ist der Weg noch weit. Gott sei Dank, denn es kann sich lohnen, so manchen Weg in der Adventszeit zu gehen.

    So wie sich damals vor 2000 Jahren viele Menschen auf den Weg gemacht haben zum Stall von Bethlehem, machen auch wir uns in diesen Tagen auf den Weg in die Vorweihnachtszeit hinein. Allerdings ist unsere Adventszeit dabei oftmals gar nicht so ruhig und besinnlich, wie viele es gerne hätten. Da jagt ein Termin den anderen, Weihnachtsfeier hier und da, Konzert und Krippenspielprobe, Geschenke müssen besorgt werden, Weihnachtsgrüße verschickt, Päckchen zur Post gebracht, ach, und haben wir eigentlich schon einen Baum? Wo bleibt da die Ruhe, wann wird es endlich still?

    Ich muss zugeben, für mich gehört auch diese Seite zur Adventszeit wesentlich dazu. Selbst wenn es manchmal hektisch und anstrengend ist, freue ich mich auf diese Wochen vor Weihnachten. Ehrlich gesagt, wollte ich nicht jeden Tag stundenlang nur im Kerzenschein irgendwo sitzen und meinen Tee genießen. Ich finde es schön, dass so viel Verschiedenes auf mich wartet. Herbergssuche und Krippenspiel, und vieles mehr. Es wird viele Gelegenheiten geben, sich bewusst auf den Weg zu machen und die Advents- und Weihnachtszeit zu erleben. Dabei können wir anderen begegnen, weihnachtlichen Gedanken lauschen, gute Gespräche über Gott und die Welt führen, und vielleicht auch an der der ein oder anderen Stelle etwas Gutes tun. Klar, ich muss mich entscheiden. Ich kann nicht alles erleben in diesen Tagen. Ich muss mich entscheiden, um ab und an auch ein paar wirklich ruhige Momente zu haben. - Aber gehört nicht genau das zu Weihnachten und auch zum Leben dazu?

    Und, ganz ehrlich, nur still und romantisch war es ja auch damals nicht. Die Weisen aus dem Morgenland hatten einen sehr weiten Weg zurückgelegt, mit unbekanntem Ziel. Die Hirten wurden aus ihrem Alltag herausgerissen, mitten in der Nacht – ein Riesenschreck, der jedoch ihr Leben veränderte. Erst am Ende waren sie angekommen, in der stillen Nacht, der heiligen Nacht. Und auch darauf freue ich mich schon jetzt, im Kerzenschein, zu Hause und in der Kirche. Aber ohne den Weg davor wäre sie nur halb so schön.

    Stille Nacht, heilige Nacht
    Gottes Sohn, oh wie lacht

    Lieb' aus deinem göttlichen Mund
    Da uns schlägt die rettende Stund’

    Christ, in deiner Geburt! Christ, in deiner Geburt!

    Pfarrer Steffen Held
    Evangelische Kirchengemeinde Langen
    Religionslehrer an der Dreieichschule Langen

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