Dekanat Rodgau

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    Zeiten zwischen Trauer und Hoffnung, Abschied und Neuanfang

    Kennen tun wir sie alle, diese Zeiten, in denen wir zwar dem einen Lebewohl sagen, aber bei dem anderen noch nicht angekommen sind. Die Pubertät ist eine solche Zeit, die sowohl Jugendliche als auch ihre Eltern oft schmerzlich erleben. Auf einmal stimmt nichts mehr. Der Körper wird zu groß für den Geist, der noch darin wohnt oder umgekehrt, die Ansprüche schwanken zwischen Unter- und Überforderung, das Kind, das eben noch zum Kuscheln kam, schämt sich über einen Kuss der Eltern; alles muss neu geordnet werden.

    Jede Veränderung hat etwas davon; ob beim Berufswechsel oder Ortswechsel, beim Eintritt ins Rentenalter - immer wieder spüren wir, dass zwar Neues ansteht, unser Geist aber noch beim Alten verharren will und wir nur mühsam von dem einen ins andere wechseln können.

    So eine Zeit geht auch im Kirchenjahr mit dem heutigen Tag zu Ende. Es ist die Zeit zwischen Totensonntag und dem ersten Advent. Eben haben wir noch Abschied genommen, haben der Menschen gedacht, die im letzten Jahr aus unserem Leben geschieden sind, haben geweint, einen Kranz auf das Grab gelegt und uns in Gottesdiensten unserer Lieben erinnert; vielleicht haben wir trotz Trauer geseufzt, weil auch ein Hauch Dankbarkeit darin liegen kann, wenn dieser geliebte Mensch es geschafft hat, nicht mehr leiden muss, sondern nun seinen Frieden bei Gott finden kann. Um uns dessen zu versichern, waren wir in der Kirche.

    Eine Zeit, geprägt von Abschied und Trauer, oft auch mit der Frage nach dem, wie es weiter gehen kann. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, wenn wir nicht mehr Kind sein können, bleiben oft die großen Fragezeichen: Wie sollen wir weiter machen? Hat alles überhaupt noch einen Sinn? Unser christlicher Glaube, der im Kirchenjahr seinen Ausdruck findet, schenkt uns da eine Hoffnung. Im Advent zünden wir gerade in den Familien jeden Sonntag ein weiteres Licht an, lassen es heller werden, trotzen wir der Dunkelheit in und um uns ein „dennoch“ ab; denn wir können hoffen und glauben, dass Gott in Jesus Christus in die Welt gekommen ist, dass es wieder hell und licht wird, dass die Trauer zwar ihren Platz hat, aber uns nicht verzehren muss, weil unser Glaube ihr eine Hoffnung auf ein Leben mit Gott zur Seite stellt, in dem wir in all unseren Unsicherheiten geborgen sind.

    Dass diese Hoffnung nicht immer sofort greifen kann, dass es Zeit braucht, sich zu besinnen, seine Richtung zu wechseln, vom Kind Sein zum Erwachsenen, vom behütenden Elternteil zum Partner seiner Kinder, von der Trauer zurück ins Leben, das merken wir oft schmerzlich. Dem trägt das Kirchenjahr mit dieser Woche Rechnung, ohne jedoch unser Leben richtungslos zu lassen; denn wir können uns einfädeln in diesen Rhythmus von Leben, Abschied und Neuanfang, den uns letztendlich unser Glaube schenkt.

    Pfarrerin Susanne Alberti
    Evangelische Kirchengemeinde Langen

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