Michael Bieber ist neuer Pfarrer in Dreieich:
Von Bayern über Berlin nach Buchschlag-Sprendlingen
(p)
07.01.2025
stk
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Der Geistliche folgt auf Jochen-M. Spengler, der Ende vergangenen Jahres nach mehr als drei Jahrzehnten als Pfarrer in Dreieich in den Ruhestand trat. „Ich freue mich sehr, dass wir die Pfarrstelle so schnell wieder mit einem jungen, motivierten Kollegen besetzen können, der durch seinen besonderen biographischen Weg zugleich einiges an Erfahrungsschatz mitbringen wird“, sagt Steffen Held, Dekan im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau.
Bieber, der von Mörfelden-Walldorf ins östliche Nachbardekanat wechselt, freut sich auf das Zusammenwirken mit dem Kirchenvorstand und den Ehrenamtlichen der Gemeinde ebenso wie auf die Teamarbeit im Nachbarschaftsraum Dreieich-Neu-Isenburg. „Ich hatte schon viele sehr freundliche und wertschätzende Begegnungen hier und habe den Kirchenvorstand als sehr offenes und zugewandtes Gremium erlebt“, stellt er fest. Bei einem Treffen des Verkündigungsteams konnte er bereits die neuen Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und nahm „eine überaus konstruktive Stimmung“ wahr.
Der gebürtige Bayer fühlt sich bereits gut im Rhein-Main-Gebiet integriert. Aufgewachsen in einem katholischen Elternhaus im Allgäu, hatte er sich als Schüler zunehmend von der evangelischen Kirche angesprochen gefühlt und bereits in der Oberstufe „mit dem Theologiestudium geliebäugelt“, wie er berichtet. Doch abgeschreckt durch die Länge des Studiums und die zu erlernenden alten Sprachen ließ er dem Abitur zunächst eine Ausbildung als Hotelkaufmann folgen. „In dieser Zeit habe ich mich weiterhin mit theologischen Fragen beschäftigt“, erinnert er sich. Er entschloss sich, zu konvertieren und – von seinem damaligen Gemeindepfarrer motiviert – nahm er schließlich doch das Studium an der Kirchlichen Hochschule in Neuendettelsau auf. Von dort aus zog es ihn an die Humboldt-Universität nach Berlin – „von Mittelfranken in die Hauptstadt“, schmunzelt er.
In seiner Berliner Zeit wechselte er von seiner Bayerischen Heimatkirche in die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Nach dem ersten Theologischen Examen leistete er sein Vikariat im Rüsselsheimer Stadtteil Bauschheim ab, wo Ellen Schneider-Oelkers als Lehrpfarrerin fungierte. Dem zweiten Theologischen Examen folgte ein Spezialvikariat als Seelsorger in den Wiesbadener Asklepios- und Horst-Schmidt-Kliniken. „Dies war – insbesondere wegen der Corona-Problematik – eine überaus dankbare und wichtige Aufgabe“, betont er.
Seit Juni 2020 widmete er sich als Pfarrer im Westteil Mörfeldens der Arbeit mit Senioren ebenso wie der mit Kita-Kindern, Grundschülern, Konfirmanden- und Jugendgruppen, entwarf generationenübergreifende und Familiengottesdienste. Viel Freude bereitete ihm auch der monatliche Gesprächskreis „Bibeldialog“, bei dem er gemeinsam mit Interessierten biblische Texte las und über deren theologischen Gehalt nachdachte.
An seiner neuen Wirkungsstätte sieht er großen Gestaltungsspielraum und zahlreiche Anknüpfungsmöglichkeiten. „Wenn ich da einhaken und auf meine Art und Weise gestalten kann, bin ich schon sehr zufrieden“, gibt er zu. Aber erst einmal will er die Gemeinde mit ihren Strukturen und Gruppierungen besser kennenlernen und Möglichkeiten auftun, um theologisch und seelsorgerlich mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Und da ihm viel an der „Kommunikation des Evangeliums“ liegt, ist es sein Anspruch, mit den Gemeindegliedern zusammen „Gottesdienste zu feiern, die ich auch selbst gerne besuchen würde“.
Als Ausgleich zum Pfarramt treibt Michael Bieber gerne Sport und freut sich darauf, die Region joggend zu erkunden. Außerdem wandert er gern. Dabei zieht es ihn nicht nur zur Familie nach Oberbayern, sondern auch auf die iberische Halbinsel: Dort ist er im Schnitt einmal im Jahr auf dem Jakobsweg unterwegs.
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