Dekanat Rodgau

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    Fachtag „Demokratiefördernde Kindheitspädagogik“

    Auch Rassismus gefährdet das Kindeswohl

    Team GGG"Mit das wichtigste an der Verständigung und Begegnung zwischen Menschen verschiedener Religionen und Kulturen ist es, zusammen zu lachen", sagte Ayşe Bozkurt Bdair, die als Vertreterin des Landeselternverbands der Islamischen Religionsgemeinschaft der DITIB-Hessen am Fachtag teilgenommen hat.

    Menschen aus über 170 Herkunftsnationen leben im Kreis Offenbach zusammen. Wie wichtig vor diesem Hintergrund gegenseitige Wahrnehmung und Akzeptanz schon bei den Jüngsten sind und was es dafür braucht, echte Vielfalt zu leben – damit setzten sich auf Einladung des interreligiösen Begegnungsprojekts Projekts „Glaube. Gemeinsam. Gestalten.“ rund 60 Fachleute und Interessierte beim Fachtag „Extreme Zeiten – (Neue) Anforderungen an eine Demokratiefördernde Kindheitspädagogik“ auseinander.

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    In Fachvorträgen und anschließenden Gruppenarbeiten näherten sich Referentinnen und Teilnehmende der ganztätigen Veranstaltung im Dietzenbacher Capitol dem Thema.

    Die wissenschaftliche Referentin am Deutschen Jugendinstitut in München, Zainab Fakhir, zeigte in ihrem Vortrag auf, welche Anforderungen sich im Kontext von religiösen Fundamentalismus und Radikalismus für pädagogische Fachkräfte ergeben. 

    Silke Radosh-Hinder, Superintendentin und Aktivistin aus Berlin, stellte das Konzept der dortigen Drei-Religionen-Kita vor und veranschaulichte praktisch, wie Dialogprozesse zu Freundschaften führen, die dann in der Lage sind, auch Herausforderungen und große Projekte zu stemmen – wie eben den Bau einer Kita, in der drei Weltreligionen zu Hause sind.

    Charlotte Njikoufon ist Beraterin für Frauen und Familien aus afrikanischen Ländern und Vorsitzende sowie Gründerin des KONE-Netzwerks zur Förderung kommunikativen Handelns, das sich für Frauenförderung, Geschlechtergerechtigkeit und Empowerment einsetzt. Sie berichtete von den ausgrenzenden und traumatisierenden Erfahrungen, die Menschen anderer Hautfarbe machen und stellte klar: Rassismus ist eine Form von Kindeswohlgefährdung!

    Grußworte aus Kreis und Kirche

    Zuvor hatten Vertreter*innen der drei Veranstalter in Grußworten die Bedeutung des Themas hervorgehoben: Landrat Oliver Quilling verwies in seinem Grußwort auf die Bedeutung demokratiefördernder Ansätze in der frühen Kindheit, gerade auch in einer multikulturellen und multireligiösen Region wie dem Kreis Offenbach. Es sei daher wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, um die Kompetenzen von Fachkräften zu stärken und Kindern Teilhabechancen schon von klein auf zu ermöglichen.

    Der Dekan des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau, Steffen Held, verwies darauf, dass es wichtig sei, sich eigener Privilegien bewusst zu werden und Solidarität mit denen zu zeigen, die nicht die gleichen Chancen hätten. Barbara Benoit vom Zentrum Bildung der EKHN nahm die Bedeutung von Vorbildern in den Blick, um Kindern in diesen Zeiten Vertrauen und Zuversicht zu geben. 

    An fünf Tischen in drei Runden diskutierten die Teilnehmenden nach den Wortbeiträgen miteinander und stellten fest, dass Rahmenbedingungen wie Qualifikationsmaßnahmen, Stellenbesetzung und strukturelle Maßnahmen immer auch von den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln abhängen. Die Teilnehmenden waren sich darüber einig, dass die Beiträge einer demokratiefördernden Kindheitspädagogik zum Zusammenhalt der Gesellschaft nicht unterschätzt werden sollten. 

    Teilnehmende aus dem Bereich Kita, frühe Bildung, Kindertagespflege und Frühförderung hatten auf Initiative von „Glaube. Gemeinsam. Gestalten.“ an der Tagesveranstaltung teilgenommen. Das Projekt, das Dagmar Gendera koordiniert, wird durch das hessische Landesprogramm „Hessen aktiv für Demokratie und gegen Extremismus“ finanziert und ist beim Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau angesiedelt. Kooperationspartner beim Fachtag waren der Kreis Offenbach und der Fachbereich Kindertagesstätten beim Zentrum Bildung der hessen-nassauischen Landeskirche (EKHN). 

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