Dekanat Rodgau

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    "Freude ausstrahlen, die ansteckend ist"

    Pfarrerin Sonja Mattes wird Dekanin an der Bergstraße

    © Michael RänkerDie 46-jährige Pfarrerin Sonja Mattes wurde bei der Wahl-Sondersynode des Evangelischen Dekanats Bergstraße zur Nachfolgerin von Dekan Arno Kreh gewählt.

    Die 46-jährige Pfarrerin Sonja Mattes ist von der Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße mit einer deutlichen Mehrheit zur Nachfolgerin des im Februar scheidenden Dekans Arno Kreh gewählt worden. Ihr Credo lautet: „Wir wollen nicht Trübsal blasen, sondern eine Freude ausstrahlen, die ansteckend ist.“

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    Die Synode des Evangelischen Dekanats Bergstraße hat entschieden: Die 46-jährige Sonja Mattes wird Nachfolgerin von Arno Kreh. Das Kirchenparlament wählte die Pfarrerin am Freitag bei seiner Sitzung in der Lampertheimer Notkirche mit 57 von 86 abgegebenen Stimmen zur neuen Dekanin. Auf ihre Mitbewerberin, die 57-jährige Pfarrerin Sabine Kazmeier-Liermann, entfielen 26 Stimmen; drei Synodale enthielten sich.

    Sonja Mattes, verheiratet mit dem Pfarrer Oliver Mattes und Mutter von zwei noch schulpflichtigen Kindern, arbeitet zurzeit als Referentin für Theologische Ausbildung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Der Wechsel an der Spitze des Dekanats erfolgt am 2. Februar 2024: Um 18 Uhr wird Arno Kreh (65), der zehn Jahre lang Dekan war, in der Lampertheimer Lukasgemeinde in den Ruhestand verabschiedet und Sonja Mattes wird in ihr neues Amt eingeführt.

    Die Dekanin ist Dienstvorgesetzte von zurzeit rund 60 Pfarrerinnen und Pfarrern; ihre reguläre Amtszeit beträgt sechs Jahre. Sonja Mattes wird das Dekanat gemeinsam mit Präses Ute Gölz leiten, die an der Spitze des Dekanatssynodalvorstands steht.

    Aufwendiges Auswahlverfahren

    Der geheimen Wahl am Freitag ging ein aufwendiges Auswahlverfahren voraus, wie Stephan Arras, Propst der Propstei Starkenburg, erläuterte. Drei Pfarrpersonen hatten ihren Hut in den Ring geworfen. Eine Person hatte in letzter Minute zurückgezogen, die beiden anderen wurden von der Kirchenleitung der EKHN für das weitere Bewerbungsverfahren zugelassen. In den vergangenen Monaten stellten die beiden Kandidatinnen sich dann zunächst dem Dekanatssynodalvorstand vor, dann folgte die Vorstellung vor der Pfarrerschaft in Rahmen einer Dekanatskonferenz (Pfarrkonvent). Beide Gremien gaben grünes Licht.

    Weil absehbar war, dass Dekan Arno Kreh Anfang 2024 in den Ruhestand gehen und folglich nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung stehen wird, hatten die Kirchen- und die Dekanatsleitung das Bewerbungsverfahren schon frühzeitig begonnen. „Für die beiden Bewerberinnen war das eine sehr lange Durststrecke“, bedankte Propst Arras sich bei Sonja Mattes und Sabine Kazmeier-Liermann am Freitag für ihr Durchhaltevermögen.

    Lange anhaltender Beifall für beide Bewerberinnen

    Bei der Dekanatssynode stellte die beiden Pfarrerinnen sich nun den Synodalen mit beeindruckenden Bewerbungsansprachen vor, für die es jeweils lange anhaltenden Beifall gab. Danach hatten die Synodalen die Gelegenheit, den Bewerberinnen „auf den Zahn zu fühlen“: Der „bunte Strauß von Themen“, wie es Präses Ute Gölz zusammenfasste, reichte von privaten über gesellschaftspolitische bis hin zu theologischen Fragen.

    Am Ende setzte sich Sonja Mattes durch, die ihre Rede unter die zentrale Frage gestellt hatte: „Wie können wir in Zukunft gemeinsam Kirche sein?“ Angesichts der „großen Herausforderungen“ lautete ihr Credo: „Wir wollen nicht Trübsal blasen, sondern eine Freude ausstrahlen, die ansteckend ist.“ Sie habe durchaus „Respekt vor dem Amt“ und wisse darum, dass der scheidende Dekan Arno Kreh „große Fußstapfen“ hinterlasse, sie sei jedoch zuversichtlich, dem Dekanat mit ihrer „optimistischen und pragmatischen“ Grundhaltung „und im Vertrauen auf Gott“ eine gute Dekanin sein zu können.

    Ehrliches Interesse am Dekanat spürbar

    Erfahrungen mit einer Leitungsfunktionen auf Dekanatsebene bringt Sonja Mattes mit: Sie war seit 2014 stellvertretende Dekanin im Dekanat Rodgau. Seit dem Weggang des damaligen Dekans leitete sie den Kirchenkreis etwas mehr als ein Jahr lang kommissarisch. 

    Präses Ute Gölz bedankte sich sehr herzlich bei beiden Bewerberinnen „für ihr spürbar ehrliches Interesse an unserem Dekanat“. Und Dekan Arno Kreh bescheinigte den beiden Kandidatinnen, „exzellente Bewerberinnen“ gewesen zu sein.

    Zu den Gästen der Wahl-Sondersynode zählten der Kreisbeigeordnete Matthias Schimpf (Bündnis 90/Die Grünen) in Vertretung des Bergsträßer Landrats Christian Engelhardt (CDU) und der Lampertheimer Bürgermeister Gottfried Störmer (parteilos). Beide sprachen in ihren Grußworten von der großen Verantwortung, die Politik und Kirche gemeinsam für ein gelingendes gesellschaftliches Zusammenleben tragen und sie bedankten sich ausdrücklich dafür, dass dieses Zusammenwirken im Landkreis Bergstraße mit seinen 22 Kommunen sehr gut funktioniere.

    Kirche soll Politik kritisch begleiten

    Schimpf würdigte den scheidenden Dekan Arno Kreh als „verlässlichen Partner“ und zollte den beiden Bewerberinnen für ihre Kandidaturen großen Respekt: „Nur wer die Wahl hat, der ist frei.“ Politik und Kirche sieht der Kreisbeigeordnete vor ähnlichen und auf jeden Fall „großen Herausforderungen“: „Politik muss den Menschen Orientierung geben – zugegeben: das gelingt nicht immer. Wie gut, dass es die Kirche gibt, die ebenfalls Orientierung gibt.“

    Beide – Politik und Kirche – müssten vor allem die im Blick haben, so sein Appell, „die sich nicht mitgenommen fühlen“: „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dass uns diese Menschen nicht verloren gehen.“ Von der Kirche wünschte sich der Politiker Schimpf eine „kritische Begleitung“, als Beispiel nannte er das Thema Flüchtlinge, bei dem die Kirche zu Recht immer wieder mehr Mitmenschlichkeit einfordere. „Und ohne die vielen Menschen aus dem Raum der Kirchen, die uns in der Flüchtlingsarbeit unterstützen, könnten wir diese Arbeit nicht stemmen.“

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