Dekanat Rodgau

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    Susanne Lenz in der Erasmus-Alberus-Gemeinde eingeführt:

    Im Zentrum steht der Gottesdienst

    Gerd Schröder-LenzGute Stimmung nach der offiziellen Einführung der neuen Seelsorgerin in der Sprendlinger Erasmus-Alberus-Gemeinde (von links nach rechts): Dekan Steffen Held, Hauptperson Pfarrerin Susanne Lenz, Kirchenvorstandsvorsitzender Martin Bucher und Pfarrerin Ingeborg Verwiebe.

    Seit zwei Monaten ist sie bereits mit halber Stelle in Sprendlingen im Einsatz. In einem feierlichen Gottesdienst führte Dekan Steffen Held Pfarrerin Susanne Lenz in der evangelischen Erasmus-Alberus-Kirche nun offiziell in ihr neues Amt ein.

    „Ich bin dankbar für diesen relativ nahtlosen Übergang in der Erasmus-Alberus-Gemeinde“, sagte der Dekan des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau. Insbesondere im Hinblick darauf, dass mit der Ruhestandsversetzung von Pfarrer Winfried Gerlitz 50 Prozent des Stellenanteils weggefallen seien, sei es „eine gelungene Lösung, dass mit Susanne Lenz eine erfahrene Kollegin übernommen hat, die sich vor Ort bereits gut auskennt“, so Pfarrer Steffen Held.

    Die Sprendlinger Erasmus-Alberus-Gemeinde teilt sich ihre neue Seelsorgerin mit der Neu-Isenburger Evangelisch-reformierten Buchenbuschgemeinde, für die sie bereits seit 2007 im Einsatz ist. „Die Arbeit in zwei unterschiedlichen Gemeinden, Städten und Pfarrteams vor Ort ist natürlich eine Herausforderung“, gibt Susanne Lenz zu. Letztendlich gehe es darum, verschiedene Teile zu einem schönen Ganzen zusammenzusetzen – „wie bei einem großen Puzzlespiel“, sagt sie.

    Synergien durch gemeinsame Aktionen

    Jetzt gelte es, Synergien zu nutzen und gemeindeübergreifend zu denken. Hierbei ist der 60-Jährigen die Unterstützung beider Gemeinden sicher: Die Zusammenarbeit mit dem Kirchenvorstand der Buchenbuschgemeinde sei „harmonisch und über 15 Jahre erprobt“, den Kirchenvorstand der Erasmus-Alberus erlebt sie als „motiviert und offen für Neues“. An vielen Stellen sieht die Theologin Möglichkeiten, durch gemeinsame Aktionen Verbindungen zu schaffen zwischen den verschiedenen Gemeinden in Dreieich und Neu-Isenburg.

    „Veranstaltungen könnten im Wechsel in Sprendlingen und Neu-Isenburg stattfinden“, überlegt sie. Digitale Formate sind bereits etabliert. Als konkrete Beispiele nennt sie  die beliebte Vortragsreihe „Gespräche im Pfarrhaus – ohne Abstand und Maske“ mit renommierten Referenten sowie die ökumenischen Andachten, in denen sie zur Passionszeit „Menschen mit Passion und Hoffnung“ vorstellt – das nächste Mal am Dienstag, 5. April, um 18 Uhr. Beides funktioniert per Videokonferenz. Bei Bedarf leistet die Pfarrerin auch erste Hilfe, wenn es mit der Technik nicht so recht hinhauen will. Hat sie doch die Erfahrung gemacht, „dass diese Veranstaltungen für hochaltrige Menschen oft die einzige Möglichkeit darstellen, am kirchlichen Leben teilzunehmen“, wobei Studenten genauso beteiligt seien wie die Juristin, der Arzt, die Flugbegleiterin oder die junge Mutter, deren Kinder im Hintergrund spielen. Es handele sich um eine Form von Gemeindeaufbau, die überregional funktioniert. „Der Kreis der Teilnehmenden erstreckt sich über das Rhein-Main-Gebiet hinaus“, stellt sie fest.

    Ökumene und christlich-muslimischer Dialog

    Gesellschaftspolitische Fragen standen stets im Mittelpunkt ihres Wirkens, seit mehr als drei Jahrzehnten engagiert sie sich für Ökumene und christlich-muslimischen Dialog, gehört der Konferenz für Islamfragen der EKHN an und fungierte viele Jahre als Vorsitzende der Islamisch-christlichen Arbeitsgemeinschaft Hessen. In Dietzenbach baute sie im sozialen Brennpunkt eine neue Gemeinde auf – „die erste Kirchengemeinde Deutschlands, die einen alttestamentlichen Namen erhielt – ‚Rut-Gemeinde‘“, erinnert sie sich. „Als ich 1992 die dortige Pfarrstelle übernahm, lebten im Gemeindegebiet etwa 60 Prozent Muslime“, erinnert sie sich. „Da lag das Thema buchstäblich auf der Straße“.

    Sie vernetzte sich mit anderen Glaubensgemeinschaften und schuf tragfähige Begegnungsmöglichkeiten, wie die „Exkursionen zu den Religionen“ und die Interkulturellen Wochen in der Gemeinde, die sie bis heute jedes Jahr in Kooperation mit kommunalen Verantwortlichen und Vertretern vieler Religionen organisiert. Legendär sind auch die Gottesdienste in 15 bis 20 Sprachen, zu denen Jahr für Jahr in diesem Rahmen viele Menschen unterschiedlicher Konfessionen und Nationalitäten zusammenkommen.

    Ungewöhnliche Gottesdienstformen

    Im Zentrum ihrer Arbeit sieht sie den Gottesdienst. Seit Beginn der Corona-Pandemie bietet sie vier Varianten an: Neben den traditionellen Zusammenkünften in der Kirche sind dies „Schönwetter“-Gottesdienste im Freien. Daneben organisiert sie „Zoom“-Gottesdienste, zu denen sich die Teilnehmenden virtuell zuschalten, und schließlich Hausgottesdienste, die auf der Homepage mit Liedern und Musik mitgefeiert werden können.

    Ihre Begeisterung für Musik, Kunst und Literatur schlägt sich auch in der Gemeindearbeit nieder. Immer wieder gelang es ihr dadurch, mit ungewöhnlichen Veranstaltungen und Gottesdienstformen auch Kirchenferne zu erreichen. So hob sie Kinoabende mit Filmgottesdiensten aus der Taufe, organisierte Ausstellungen und Gottesdienste zu Kunstwerken. Die Ideen gehen ihr nicht aus: Passend zum Tag der Arbeit dürfen sich die Gemeindemitglieder Am 1. Mai auf einen Gottesdienst zum „Hammering Man“ freuen, der vor der Frankfurter Messe den Hammer schwingt. Und am Reformationstag wird das Pfarrerehepaar Schröder-Lenz in diesem Jahr als Martin Luther und Katharina von Bora zu Besuch kommen.

    Die ausgebildete Organistin ist bekennender Bach-Fan. Seit ihrem zwölften Lebensjahr spielt Susanne Lenz Orgel, singt im Chor, seit ihrer Vikariatszeit leitet sie einen Flötenkreis und projektweise auch andere Instrumentalensembles. „Die wunderschöne Erasmus-Alberus-Kirche ist ein Juwel und bietet sicherlich vielfältige Möglichkeiten für Konzerte und musikalische Gottesdienste“, sagt sie. Die Gemeinde darf gespannt sein!

    Zur Person: Susanne Lenz

    Susanne Lenz, Jahrgang 1961, studierte Evangelische Theologie in Göttingen und Mainz. Nach dem ersten Theologischen Examen absolvierte sie ihr Vikariat in Rödermark-Urberach. Dem zweiten kirchlichen Examen folgte ein Spezialvikariat im Pfarramt für Frauenarbeit in Frankfurt am Main. Ihre Ordination erfolgte 1991 in der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Am Marktplatz Neu-Isenburg. Anschließend war sie 15 Jahre Pfarrerin in Dietzenbach, wo sie die Evangelische Rut-Gemeinde aufbaute. Seit 2007 ist sie Seelsorgerin der Evangelisch-reformierten Buchenbuschgemeinde Neu-Isenburg – 13 Jahre lang mit voller Stelle. Nach der Reduzierung um 50 Prozent besetzte sie zum Jahresbeginn 2020 im Rahmen einer Vakanzvertretung für zwei Jahre eine weitere halbe Pfarrstelle in der Evangelisch-lutherischen St. Martinsgemeinde Kelsterbach. Am 1. Februar 2022 übernahm sie die halbe Pfarrstelle in der Sprendlinger Erasmus-Alberus-Gemeinde. Die Theologin ist verheiratet mit Pfarrer Gerd Schröder-Lenz und Mutter von drei erwachsenen Söhnen. Gemeinsam mit ihrem Mann gehört sie seit mehr als 30 Jahren der Konferenz für Islamfragen der EKHN an.

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