Kita und Gemeinde geprägt „als Pädagogin und als Renate“

40 Jahre in der Einrichtung und 28 davon in verantwortlicher Position als Chefin – da kommt viel Anlass zu Dankbarkeit zusammen, „und die soll heute auch sichtbar werden“, versprach die Gemeindepfarrerin.

Und sie sollte Recht behalten: Den Weg in den Ruhestand hatten Aktive aus Kita und Gemeinde im Altarraum der Johanneskirche liebevoll in Szene gesetzt und an Hand von Erlebnissen und Anekdoten gestaltet: So war und ist die künftige Rentnerin bei Wind und Wetter mit dem Rad unterwegs, kennt alles und jeden beim Namen, ist gut vernetzt, am Puls der Zeit und im Gespräch – „Renate Bücher trifft mer uff de Gass“, wussten die Teamkolleginnen und -kollegen zu berichten; ebenso von der besonderen Bedeutung der Musik in der Kita, die sich während des Abschiedsgottesdienstes in beeindruckenden Auftritten des großen Kitachores ausdrückte. 

Von „offenen Türen und Ohren für alle, die in der Kita aus- und eingegangen sind“, erzählte ihre langjährige Stellvertreterin Martina Paegelow. „Und die bleiben auch in Zukunft offen“, versprach die Kollegin, die nun die Gesamtleitung der Johannes-Kita übernehmen wird.

„Als Erzieherin und als Leitung war dir stets das Miteinander wichtig“, lobte Kirchenvorsteherin Friederike Frost. Beste Verbindungen zwischen Kirchenvorstand, Kita-Team und Gemeinde wurden so in den vergangenen Jahrzehnten zu Markenzeichen der Johannesgemeinde, „und dafür ist dir der Kirchenvorstand zu großem Dank verpflichtet“. 

Dabei habe Renate Bücher nicht nur das Ohr dicht am pädagogischen Puls der Zeit gehabt, die Weiterentwicklung vom Kindergarten zur Ganztagsbetreuung vorangetrieben und großen Wert auf Fort- und Weiterbildung gelegt, sondern auch immer wieder eine Teamatmosphäre geschaffen, in der sich auch Berufsanfänger*innen wohl gefühlt hätten. Dass „die allermeisten bei uns geblieben sind“, zeuge sowohl von persönlicher Verbundenheit als auch von gelebten christlichen Werten wie der Anerkennung aller als wertvolle Geschöpfe Gottes: „Du hast die Kita und die Gemeinde geprägt – als Pädagogin und als Renate.“

Kirchenvorsteherin Brigitte Jahn-Lennig überreichte eine druckfrische aktuelle Ausgabe des Gemeindebriefs „beziehungsweise“, der in den kommenden 14 Tagen in alle evangelischen Haushalte geht und ebenfalls in besonderer Weise dem Wirken von Renate Bücher gewidmet ist.

Verbundenheit mit der Gemeinde reicht noch weiter

Dabei reicht die gemeinsame Geschichte von Renate Bücher mit der Johannesgemeinde privat noch viel weiter zurück: nämlich von der Taufe Ende März 1959 über Konfirmation und Hochzeit mit ihrem Mann Volker, der die rührige Pädagogin auch auf ihrem Weg in den Ruhestand begleitet hat. 

Das erste Praktikum in der Einrichtung absolvierte Renate Bücher 1974 mit gerade mal 16 Jahren. Nach der Ausbildung und dem Anerkennungsjahr zur Erzieherin in Frankfurt kehrte sie in die Johannes-Kita zurück – und blieb.

Anerkennende Grußworte

Für vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit dankte Christine Großebörger, die zuständige Geschäftsführerin im Arbeitsbereich Kitas des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau, das seit fünf Jahren der Rechtsträger dieser und 17 weiterer Kindertageseinrichtungen zwischen Langen und Seligenstadt ist. „Sie haben die Kita der Johannesgemeinde zu dem gemacht, was sie heute ist: ein Ort, des Lernens, an dem auch Gott immer einen Platz hat“. Ein besonders dickes Dankeschön sagte Christine Großebörger für die engagierte Mitarbeit im Prozess der Trägerschaftsübernahme durch das Dekanat, der Gemeinde undKolleginnen vor Ort vor allem von zahlreichen Verwaltungsaufgaben entlastet hat. 

Einer „couragierten, engagierten und zuverlässigen Leiterin“, die die Kita-Gemeinschaft auch gut durch die Zeit der Corona-Pandemie geführt habe, dankte Elternvertreter Benjamin Glaubrecht.

Und Neu-Isenburgs Erster Stadtrat Stefan Schmitt verabschiedete sich im Namen der kommunalen Gremien von „einer kompetenten Leiterin, die wichtige Dinge stets „deutlich, aber auch mit Charme und Kompromissbereitschaft“ angesprochen habe.