Dekanat Rodgau

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    Helga Hoherz möchte ihr Können weitergeben

    Kunsthandwerk mit Nadel und Faden

    EFBSeit 36 Jahren Kursleiterin bei der Evangelischen Familienbildung im Kreis Offenbach: Helga Hoherz.

    Mit Geduld und ruhiger Hand unterweist Helga Hoherz seit nunmehr drei Dutzend Jahren Interessierte in Nähkursen im Umgang mit Nadel und Faden. Weil Corona-bedingt eine Feier zum 35. Jubiläum im vergangenen Jahr nicht stattfinden konnte, gratulierte die Evangelische Familienbildung im Kreis Offenbach der langjährigen Kursleiterin kurzerhand ein Jahr später.

    „Das Nähen und Schneidern wurde schon immer unterschätzt. Viele glauben, dass ein handgefertigtes Kleidungsstück mal so eben in kurzer Zeit fertiggestellt werden kann und dann so aussieht, wie aus dem Geschäft.“ Helga Hoherz weiß, wovon sie spricht. Die gelernte Herrenschneiderin hat an unterschiedlichsten Stellen Berufserfahrungen gesammelt. Daneben betreut und berät sie mittlerweile 36 Jahre lang Teilnehmer*innen in Nähkursen der Evangelischen Familienbildung im Kreis Offenbach. Vor fünf Jahren begann sie, Viertklässler an der Egelsbacher Grundschule im sachgerechten Umgang mit der Nähmaschine anzuleiten – dann kam Corona, seither liegt ihr jüngstes Projekt auf Eis.

    Der Erfolg hängt am „Gewusst, wie“

    Von essentieller Bedeutung für ein gutes Ergebnis ist nicht nur die Bedienung einer funktionsfähigen eigenen Nähmaschine, sondern auch umfangreiche Kenntnisse über textile Flächen und Zuschnitt, Anwendung der Sticharten, Nähte und Versäuberung, Bügeln, Saumverarbeitung und vieles mehr. „Ohne die nötigen Grundlagen und das Beachten der Fehler, die passieren können, sind die Vorhaben und Pläne meist zum Scheitern verurteilt und die Enttäuschung ist groß“, so die Fachfrau. Viele Geschichten könnte sie erzählen über Lust und Frust beim Nähen, aber auch über Talente und Erfolgserlebnisse, die eigenen kreativen Ideen mit Nadel und Faden umzusetzen.

    Jahrzehntelange Erfahrung

    Die 78-Jährige blickt auf einen reichen Erfahrungsschatz zurück. Geboren im schlesischen Breslau, verschlug es sie nach Niedersachsen, wo sie 1957 in Bramsche ihre Ausbildung als Herrenschneiderin aufnahm. „Die Männer wollten das nicht mehr lernen, da sind wir Frauen eingestiegen“, erinnert sie sich. Die junge Gesellin lernte auf dem Tanzboden ihren späteren Mann Gerhard kennen und lieben, der zu Besuch bei Freunden war. Seit 1964 lebt das Paar in dessen südhessischer Heimat in Egelsbach, zwei Töchter machten die Familie komplett.

    Das Hobby zum Beruf gemacht

    Nach der Hochzeit hatte Helga Hoherz gleich beim Langener Bekleidungsgeschäft Zimmer angeheuert, es folgten berufliche Stationen bei einer Darmstädter Modedesignerin und bei der Änderungsschneiderei von P & C, die das Warenhaus seinerzeit in Egelsbach unterhielt. Die letzten zehn Jahre ihres Berufslebens war sie in der Herrenschneiderei des Darmstädter Staatstheaters beschäftigt. „Mein Beruf ist auch mein Hobby“, stellt sie fest. „Seit ich 14 bin, habe ich immer gearbeitet, und es macht mir nach wie vor Freude!“

    Bei der Familienbildung eigenes Können weitergeben

    „Es macht mir Spaß, mein Wissen weiterzugeben“, sagt Helga Hoherz. Als ihr eine Nachbarin 1985 erzählte, dass die Familienbildung eine Leiterin für Nähkurse sucht, sprang sie direkt ein. Mit ihr blieben viele Schülerinnen über lange Jahre bei der Stange. „Manchmal besuchen inzwischen auch die Töchter die Kurse“, freut sie sich. Häufig beraten sich die Teilnehmerinnen bei Schnitt, Farbe und Material und führen sich die jeweiligen Arbeitsergebnisse gegenseitig vor – das letzte Projekt war ein Kleid mit Hut.

    Renaissance des Selbernähens

    „In den letzten Jahren erlebt das Näh-Handwerk eine Renaissance, die durch YouTube-Videos und DIY (Do-it-Yourself) viele kreativ Interessierte veranlassen sich eine Nähmaschine zu kaufen, um dann festzustellen, dass Nähen dann doch nicht so einfach ist“, so Bildungsreferentin Heidemarie Ernst, die der versierten Kraft zum 36. Jubiläum als Kursleiterin der Familienbildung herzlich gratulierte und ihr für ihr langjähriges erfolgreiches Wirken dankte. „Wir freuen uns auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit“.

    Immer wieder montags...

    Wer sich selber mal an die Nähmaschine trauen möchte und dabei Rat und Tat von Helga Hoherz in Anspruch nehmen möchte, kann dies jeden Montag von 15 bis 17:30 Uhr im Familienzentrum Bunte Kirche der evangelischen Versöhnungsgemeinde Buchschlag-Sprendlingen ausprobieren.

    Anmeldungen über die Evangelische Familienbildung im Kreis Offenbach:
    Telefon 06103 – 300 78 25 oder die Webseite www.familienbildung-langen.de

    Die Evangelische Familienbildung im Kreis Offenbach
    Die Evangelische Familienbildung im Kreis Offenbach existiert seit mehr als 50 Jahren. 2003 übernahmen die Evangelischen Dekanate Dreieich und Rodgau die Trägerschaft, zum Jahreswechsel ging sie auf den vereinigten Kirchenkreis über. Ihren Sitz hat die Einrichtung im Langener Haus der Kirche. Die Kurse, Gruppen und Projekte finden in 13 Kommunen vorwiegend in den evangelischen Kirchengemeinden des Dekanats statt. Somit bedienen derzeit 50 Kursleiterinnen flächendeckend das Einzugsgebiet des Kreises Offenbach. Jährlich nutzen rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die insgesamt etwa 400 Angebote – davon fast 1.000 Kinder.

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