Dekanat Rodgau

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    Wegweisende Beschlüsse der Dekanatssynode:

    Sechs Nachbarschaftsräume zwischen Langen und Seligenstadt

    Den Zuschnitt der sechs künftigen Nachbarschaftsräume im Dekanat, eine neue Geschäftsordnung für den Arbeitsbereich Kindertagesstätten, die Übernahme zweier neuer Kitas in die gemeindeübergreifende Trägerschaft, eine Wahl in den Synodalvorstand und einen Antrag an die EKHN-Kirchensynode zur langfristigen Sicherung der vielen evangelischen Angebote für Familien: Wegweisendes für die Zukunft der evangelischen Kirche vor Ort und in der Region entschieden die Synodalen aus 28 Kirchengemeinden zwischen Langen und Seligenstadt im Verlauf ihrer Herbsttagung am Samstag in Mühlheim.

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    Allen voran mit dem Regionalplan, der die künftige enge Zusammenarbeit von Kirchengemeinden in sechs so genannten Nachbarschaftsräumen regelt, stellten die Mitglieder des regionalen Kirchenparlaments die Weichen für die Umsetzung des landeskirchlichen Transformations- und Einsparprozesses „EKHN2030“.

    Nach der nun mit einer großen Mehrheit von 60 zu drei Stimmen beschlossenen Vorlage des Synodalvorstands um Präses Dr. Michael Grevel und Dekan Steffen Held werden die evangelischen Kirchengemeinden in den Bereichen Egelsbach/ Langen, Dreieich / Neu-Isenburg, Dietzenbach / Heusenstamm, Mühlheim / Obertshausen, Rodgau / Rödermark sowie Hainburg / Klein-Auheim / Seligenstadt und Mainhausen / Steinheim enger zusammenrücken. Vorangegangen war ein umfangreicher Beteiligungs- und Gesprächsprozess mit allen 28 Kirchengemeinden im Dekanatsgebiet. 

    Engere Zusammenarbeit in Verkündigung und Verwaltung

    Konkret sehen die kirchenrechtlichen Vorgaben der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) etwa die Zusammenlegung der Verwaltung in einem zentralen Gemeindebüro vor. Auch ein in den kommenden Jahren anstehender „Gebäudekonzentrationsprozess“, von dem Kirchen weitestgehend ausgenommen sind, wird auf Ebene der Nachbarschaftsräume besprochen. 

    „Zudem werden Pfarrerinnen und Pfarrer sowie hauptberuflich Mitarbeitende im gemeindepädagogischen Dienst und in der Kirchenmusik im jeweiligen Nachbarschaftsraum in so genannten Verkündigungsteams noch enger als bisher berufs- und gemeindeübergreifend zusammenarbeiten und so unter anderem eine nachhaltige Vertretungssituation im Falle von Vakanzen oder anderen längerfristigen Ausfällen ermöglichen“, so Steffen Held.

    Nachbarschaftsräume sind „nicht die neue Kirchengemeinde“

    Gleichzeitig betonte der Dekan des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau, dass es sich bei den Nachbarschaftsräumen nicht um vorweggenommene Fusionen von Kirchengemeinden handelt: „Sie sind nicht die neue Gemeinde! Diese Möglichkeit sieht das Kirchenrecht zwar als eine von mehreren vor, aber Kirchenvorstände und Nachbarschaftsräume entscheiden unabhängig und eigenständig, in welcher Rechtsform sie die Zukunft miteinander gestalten wollen.“ Nichtsdestotrotz sei ein noch engeres Zusammengehen von Kirchengemeinden dort sinnvoll, wo schon viel kooperiert wird, oder wo der Rückgang bei den Kirchenmitgliedern die Handlungsspielräume und Stellensituation immer weiter einschränke. „Ziel des EKHN2030-Prozesses ist es gerade, dass die EKHN auch bei zurückgehenden Mitteln Kirche vor Ort bei den Menschen bleiben kann und wird“, so der Dekan abschließend.

    Info: EKHN2030

    Wie berichtet, hat die hessen-nassauische Kirche den Transformationsprozess „EKHN2030“ aufgelegt, um zum einen auf die Anforderungen einer vielfältiger werdenden Gesellschaft zu reagieren und sich weiter ins Gemeinwesen einzubringen. Gleichzeitig soll aber auch ein für die 2030er-Jahre prognostiziertes strukturelles landeskirchenweites Haushaltsdefizit von 140 Millionen Euro im Jahr durch konkrete Sparmaßnahmen kompensiert werden. Mit den Nachbarschaftsräumen und Verkündigungsteams können in der Region nun zwei wesentliche Bausteine dieses Prozesses umgesetzt werden.

    Neues Mitglied im Dekanatssynodalvorstand

    Zur Nachfolgerin der auf eigenen Wunsch aus dem Synodalvorstand ausscheidenden Pfarrerin für Ökumene und Gesellschaftliche Verantwortung, Sandra Scholz, die sich künftig stärker auf ihr Engagement in der EKHN-Kirchensynode konzentrieren will, wählten die Synodalen ebenfalls mit großer Mehrheit die Mühlheimer Pfarrerin Annika Theophil. Die 32-Jährige ist seit zwei Jahren Pfarrerin in der dortigen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde. Ihr Interesse für Kirchenmusik und Nachhaltigkeit will sie in die Arbeit des geschäftsführenden Leitungsgremiums einbringen.

    Arbeitsbereich Kindertagesstätten mit neuer Satzung vereint

    „Aus zwei mach‘ eins“ hieß es beim Arbeitsbereich Kindertagesstätten des Kirchenkreises. Als eins der letzten Relikte aus den Zeiten vor der Dekanatsfusion arbeiteten die Geschäftsführungen hier bisher nach zwei Satzungen für ihre aktuell 18, demnächst 20 Einrichtungen. Die nun von der Synode beschlossene, neue Geschäftsordnung sieht die Zusammenführung der formal noch zwei Geschäftsstellen, die aber schon lange unter einem Dach arbeiten, zum Beginn des kommenden Jahres vor. Eine Mitgliederversammlung aller beteiligten Kirchengemeinden soll Kita-Themen in der Breite diskutieren und ein Trägervorstand die laufenden Geschäfte führen.

    Nach Wahl durch die Synode besteht dieser aus dem Seligenstädter Kirchenvorstandsvorsitzenden Norbert Schweitzer, der Langener Pfarrerin Christiane Musch sowie die Kitaleiterinnen Christine Mock (Niederfeld Seligenstadt) und Friederike Fornefett (Rappelkiste Langen). Stellvertretend arbeiten Corinna Wagner vom Kirchenvorstand der Evangelisch-Reformierten Gemeinde Am Marktplatz Neu-Isenburg und die Heusenstammer Gemeindepfarrerin Susanne Winkler mit. Qua Amt gehören dem Trägervorstand Dekan Steffen Held sowie Christine Großebörger, Dorothee Munz-Sundhaus und Stefan Schaap als Mitarbeitende in der Geschäftsführung des Arbeitsbereichs Kindertagesstätten an.  

    Zudem beschloss die Dekanatssynode die Bereitschaft des Dekanats zur Übernahme zweier neuer Kindertagesstätten in die gemeindeübergreifende Trägerschaft: Konkret geht es dabei um die künftige Langener Kita „Römerstraße“ sowie um die Neu-Isenburger Kindertagesstätte „Margareta Müller“ im Wohnquartier „Neue Welt“.

    Info: Gemeindeübergreifende Kita-Trägerschaft

    Mit der gemeindeübergreifenden Trägerschaft für Kindertagesstätten bietet das Evangelische Dekanat Dreieich-Rodgau seinen Kirchengemeinden ein regionales Trägerkonzept an: Mit diesem werden etliche der Verwaltungsaufgaben, mit denen sich zuvor Kitas, Krippen und Kirchenvorstände befasst haben, auf Dekanatsebene gebündelt und an eine gemeinsame Geschäftsführung abgegeben – vor allem in den Bereichen Finanzen, Personalmanagement und Baufragen. Die inhaltliche, etwa konzeptionelle oder religionspädagogische Arbeit, bleibt weiterhin bei den Einrichtungen und in den Kirchengemeinden.

    Dekanatssynode fordert verlässliche Ausstattung der evangelischen Familienbildung

    Mit einem Antrag an die Kirchensynode der EKHN setzt sich die Dekanatssynode Dreieich-Rodgau schließlich für eine verlässliche und tragfähige Finanz- und Personalausstattung der Arbeit mit Familien und Generationen ein: Die Forderung aus dem Kirchenkreis bezieht sich zum einen auf den drohenden Wegfall einer halben Stelle in der Evangelischen Familienbildung, zum anderen auf die Einrichtung und langfristige Sicherung von Koordinationsstellen in den derzeit acht evangelischen Familienzentren im Dekanat.

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