Filmreihe „Transformation“:
Sind Frauen die besseren Männer?
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10.12.2025
stk
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Im Mittelpunkt des Films steht der mexikanische Kartellboss Juan „Manitas“ del Monte, der aus der Mafia-Welt aussteigen und ein neues Leben anfangen will – und zwar als Frau. Hierfür wendet er sich an Rechtsanwältin Rita Mora Castro (Zoë Saldaña), die für eine große Kanzlei arbeitet, zu deren Klienten vor allem Schwerverbrecher und Mitglieder der organisierten Kriminalität gehören. Begabt, aber unterbezahlt, hilft sie ihm für ein fürstliches Entgelt bei der Transition und organisiert nach seinem vorgetäuschten Tod ein neues Leben für seine Frau Jessi und die Kinder.
Vom Drogen-Boss zum helfenden Engel
Die spanische Schauspielerin Karla Sofía Gascón, selbst offen lebende Transfrau, spielt zunächst den Gangsterboss und nach der Geschlechtsumwandlung die Hauptfigur Emilia Pérez. Als diese nach einer Weile ihre Kinder sowie deren von Selena Gomez gespielte Mutter vermisst, versucht sie, als „Tante Emilia“ ihrer früheren Familie nahe zu sein. Inzwischen hat sie sich als Gründerin einer Nichtregierungsorganisation einen Namen gemacht, die den Angehörigen von im mexikanischen Drogenkrieg getöteten oder vermissten Personen dabei hilft, ihre Familienmitglieder wiederzufinden.
Gelungener Genre-Mix
Gekonnt wechselt der Film zwischen den Genres: Anfangs Krimi, im Zwischenteil eher Drama, entwickelt er sich später zum handfesten Thriller. Und wie es sich für ein echtes Musical gehört, gibt es zwischendurch auch immer wieder Gesangseinlagen. Der vielfach ausgezeichnete französische Regisseur Jacques Audiard arbeitet virtuos mit bekannten Elementen, unterläuft dabei aber auch kontinuierlich Erwartungen.
Vielfach preisgekrönte Produktion
Beim 77. Filmfestival von Cannes wurde die französische Studioproduktion aus dem Jahr 2024 mehrfach preisgekrönt. Zudem gewann der Film fünf Europäische Filmpreise sowie vier Golden Globe Awards. Es folgten 13 Nominierungen bei der diesjährigen Oscarverleihung, darunter die von Karla Sofía Gascón, die als erste offen transgeschlechtliche Schauspielerin in der Geschichte Hollywoods als beste Hauptdarstellerin berücksichtigt wurde. Letztendlich ging ein Oscar an Zoë Saldaña als beste Nebendarstellerin, einen weiteren gab es für das Lied "El Mal" als bester Song.
Veränderungen zum Guten wie zum Schlechten
Bis zum März 2026 darf sich das Publikum auf einen bunten Mix unterschiedlicher Filme freuen. „In der Auswahl der Werke spiegelt sich, in welcher Geschwindigkeit sich Dinge in der Welt verändern und dass dies sowohl in negativer wie auch in positiver Hinsicht erfolgen kann“, erläutert Sandra Scholz, was sich hinter dem Oberbegriff „Transformation“ verbirgt. Die Pfarrerin für Gesellschaftliche Verantwortung und Ökumene im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau hat die Beiträge gemeinsam mit Regina Yilmaz-Grein und Ana Perkovic vom Frauen- und Gleichstellungsbüro der Stadt Dreieich sowie Dr. Angela Beike und Susanne Hormel von der Volkshochschule Kreis Offenbach ausgesucht.
Sich neu erfinden, Risiken wagen
„Transformation bedeutet für uns, neue Wege zu gehen, Veränderungen zu wagen, der Welt immer wieder neu zu begegnen“, erklärt Regina Yilmaz-Grein. „Die Protagonist*innen unserer Filmreihe tun genau das. Sie erfinden sich neu, gehen Risiken ein und dürfen die Welt, in der sie leben und sich selbst neu entdecken“, ergänzt Ana Perkovic.
„Die Filme machen deutlich, dass auch ganz kleine Veränderungen große Wirkungen hervorrufen können“, betont Dr. Angela Beike. „Leben ist Transformation – das führt uns die aktuelle Reihe auf vielfältige Art und Weise vor Augen“ stellt Susanne Hormel abschließend fest.
Tickets online oder an der Abendkasse
Der Eintritt beträgt zehn Euro auf allen Plätzen. Tickets gibt es online unter www.viktoriakino.de oder direkt vor Ort an der Abendkasse. Einlass ist ab 19:30 Uhr, Filmbeginn um 20 Uhr, stets mit einer kurzen Einführung. Jeweils zweimal zwei Karten pro Vorstellung werden im Vorfeld von der Offenbach-Post verlost.
Die Filmreihe
Die Filmreihe ist eine Kooperation des Frauen- und Gleichstellungsbüros der Stadt Dreieich mit dem Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau und der vhs Dreieich. Interessierte finden jeweils aktuelle Informationen auf den Webseiten der Kooperationspartner oder in den Medien.
Weitere Informationen:
Frauen- und Gleichstellungsbüro der Stadt Dreieich
Regina Yilmaz-Grein, Ana Perkovic
Telefon: 06103 / 601-961
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