Dekanat Rodgau

Angebote und Themen

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    Blockupy

    Andacht: Botschaft friedlicher Demonstranten hinter dem Rauch der Krawalle

    Marcel SommerPlakatFriedliche Demonstranten in Frankfurt während der Blockupy-Proteste

    Es klingt so einfach: Toleriere auch die Meinung, die nicht deine eigene ist. Die Blockupy-Proteste zeigen die Herausforderungen.

    Medien verbreiten die Bilder brennender Autos und eingeworfener Scheiben, zeigen Festnahmen und Bilder von Verletzten. Provokateure zerstören, was an vielen anderen Stellen friedlich und durch Gespräche erreicht werden sollte. Wird sich vor diese Bilderwand von brennenden Barrikaden die Botschaft nach vorne schieben, für die demonstriert wurde? Am Nachmittag hat die vorwiegend bunte, friedliche und internationale Kundgebung auf dem Römerberg ein zuversichtliches Zeichen gesetzt. Wer spricht morgen von einer Frankfurter Demonstration, die von der  EZB-Spitze einen neuen Umgang mit den südlichen EURO-Ländern fordert? Wer wird sich übermorgen daran erinnern, dass Forderungen nach demokratischer Legitimation in der sogenannten Troika das Ziel waren?  

    Eine gemeinsame Sprache finden

    Ich habe einen Traum. Keinen verrückten Traum freilich, denn eigentlich dachte ich, er sei schon realisiert. In einem Land in der Mitte Europas, mit einer 70-jährigen demokratischen Tradition und mit grundgesetzlich verbrieften Freiheitsrechten. Mein Traum ist, dass sich die Menschen verstehen. Nicht nur durch das Sprechen einer sprichwörtlich „gemeinsamen Sprache“, sondern auch dadurch, dass allen Menschen ihre eigene Freiheit genauso viel bedeutet, wie die Freiheit des Nachbarn. Und natürlich umgekehrt. „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, das kennt man aus der Bibel.

    Verständnis für das Anliegen eines anderen

    Und das heißt: Toleriere die Meinung, die nicht so ist wie deine eigene. Und respektiere, dass andere anders ticken als du selbst. Vielleicht sitzen in der neuen EZB ja auch Menschen, die mit ihrer Arbeit Gutes bezwecken wollen. Und vielleicht kann ich auf der anderen Seite auch die verzweifelte Wut eines italienischen Arbeitslosen verstehen.

    „Liebe deinen Nächsten“ heißt nicht, ihn innig mögen zu müssen oder ihm jederzeit um den Hals fallen zu wollen. Aber es heißt, in ihm jemanden zu sehen, der dasselbe Recht, dieselbe Würde und dieselbe Freiheit in Anspruch nehmen darf wie ich selbst. Und das Wichtigste: das alles friedlich zu tun.

    Wann wird dieser Traum Wirklichkeit?

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