Schulseelsorge - 25 Jahre
Aushängeschild für Schule und Kirche
EKHNSchulseelsorge in Aktion: Pfarrer Jan Schäfer im Gespräch mit Markus Janke im Raum der Schulseelsorge an der Frankfurter Paul-Ehrlich-Schule29.08.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt a.M. / Darmstadt, 29. August 2013. Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, hat die seit 25 Jahren bestehende Arbeit der Schulseelsorge als "wichtigen Beitrag der evangelischen Kirche in der Gesellschaft" gewürdigt. Die Schulseelsorge trage mit individueller Beratung und Projekten dazu bei, dass im Schulbetrieb "keiner verloren geht und Brücken zwischen Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund gebaut werden", sagte er beim Besuch der Paul-Ehrlich-Schule in Frankfurt am Donnerstag. Auch viele Schulleitungen nähmen dies heute deutlich wahr, förderten die Schulseelsorge und sähen sie als wichtigen Teil ihres Schulprofils an. "Schulseelsorge wird damit zum Aushängeschild für die Schule und die Kirche zugleich", sagte Jung.
Schulseelsorge als Garant der Menschlichkeit
Mit der Schulseelsorge sei die evangelische Kirche in 116 Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz in besonderer Weise öffentlich präsent, so Jung. Sie bringe die Seelsorge als "Muttersprache der Kirche" in die Schule. Gerade an den Grenzen des Lebens und in Krisen, wie dem schulischen Scheitern, bei Trauer oder Tod könne die Kirche so auch auf die Kraft des christlichen Glaubens verweisen und bei den jungen Menschen sein. Die Schulseelsorge werde damit auch zu einem "Garant der Menschlichkeit und sie wirkt gegen die religiöse Sprachlosigkeit." Gleichzeitig seien die Lehranstalten mit dem zunehmenden Ausbau zu Ganztagsschulen zu wichtigen Lebensräumen geworden, in denen junge Menschen heute einen Großteil ihrer Zeit verbringen. Auch in diesem "ausgedehnten Schulleben" nähmen die Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger beispielsweise mit Projekten zur kulturellen Verständigung eine wichtige Rolle ein. "Sie können damit die guten Seelen in einem oft harten System Schule sein und Religiös-ethische Lebensbegleitung bieten", sagte Jung.
Hintergrund: Hessen-Nassau als Pionier der Schulseelsorge
Die EKHN gilt bundesweit als Pionier der Schulseelsorge. Die frühe Entwicklung in der EKHN inspirierte eine vergleichbare Arbeit in allen anderen Landeskirchen. Die in Hessen-Nassau entwickelten Modelle waren Basis für die Standards, die inzwischen für die gesamte Evangelische Kirche in Deutschland gelten. Die Seelsorgerinnen und Seelsorger sind heute mit Sozialarbeitern, Psychologen und Vertrauenslehrern eng in das soziale Netz der Schule eingebunden. Neben der Begleitung von Schülerinnen und Schülern steht immer öfter die religiöse Dimension des Schullebens im Blickpunkt. So organisieren sie Schulgottesdienste, Andachten, Tage der Orientierung oder interreligiöse Veranstaltungen.
Über 100 Schulseelsorgerinnen und Schulseelsorger im Dienst
Von den derzeit 186 hessen-nassauischen Schulpfarrerinnen und Schulpfarrern haben 97 einen zusätzlichen Auftrag für die Schulseelsorge. Hinzu kommen 19 weitere ehrenamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger, die überwiegend Lehrerinnen und Lehrer sind. Zuletzt wurden zunehmend auch Religionslehrerinnen und -lehrer in der Seelsorgearbeit ausgebildet. Seit 1985 durchliefen über 150 Interessierte einen Aufbaukurs zur Schulseelsoge.
Offiziell begangen wird das Jubiläum der Schulseelsorge am 12. September mit einer Fachtagung in der Evangelischen Jugendbildungsstätte Kloster Höchst im Odenwald. Die Veranstaltung beginnt um 9:30 Uhr mit einem Festvortrag des Göttinger Religionspädagogen Professor Bernd Schröder.
Mehr Informationen zur Schulseelsorge: www.rpi-ekhn.de
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