„Gesprächsstoff an den Küchentischen“
Bilanz der ersten Impulspost
© Gobasil16.03.2013 krebs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Frankfurt, 16. März 2013. „Wir wollen Glaubensthemen zum Gesprächsstoff an den Küchentischen und auf den Straßen machen – das war unser Ziel und dieses Ziel haben wir erreicht.“ Mit diesen Worten bilanzierte Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), die Aktion „Weihnachten ist Geburtstag“, die die EKHN im Advent 2012 durchgeführt hatte. Zur Aktion gehörten ein Brief des Kirchenpräsidenten an alle 1,029 Millionen Haushalte, in denen die 1,7 Mio. Mitglieder der EKHN leben, sowie Plakate und große Fassadenbanner, die das Thema öffentlich machten, und die Website www.weihnachten-ist-Geburtstag.de, die das Thema vertiefte. Das Erlebnismuseum Bibelhaus in Frankfurt hatte zudem eine Ausstellung zum Thema angeboten, die mit einem Besucherzuwachs von 36 Prozent gegenüber vorherigen Ausstellungen sehr gut besucht war.
Provoziert, um Gesprächsstoff zu werden
Jung erläuterte, dass viele Menschen, angeregt durch die Aktion, darüber gesprochen hätten, was ihnen Advent, Weihnachten und die Geburt von Jesus Christus bedeuteten.Genau darum sei es der EKHN gegangen. Dafür müsse man auch bereit sein zu provozieren Denn: „Wenn alle nur nicken, kommt kein Gespräch zustande“, sagte Jung wörtlich. Viele Mitglieder hätten sich an ihn gewandt, um ihre Freude über den persönlichen Brief auszudrücken. Viele hätten seine originelle Form gelobt und die EKHN ermutigt, auch weiterhin in dieser Form auf ihre Mitglieder zuzugehen. Eine kleine Mitgliederbefragung habe ergeben, dass sich knapp 60 Prozent der Empfängerinnen und Empfänger über den Erhalt gefreut hätten, ohne Kritik daran zu haben. Knapp 30 Prozent haben sich teilweise gefreut und etwas mehr als zehn Prozent hätten daran überwiegend Kritik geübt.
Insbesondere drei Aspekte hätten Kritik ausgelöst. Einige hätten die Aktion insgesamt als Geldverschwendung abgelehnt. Andere hätten den Brief, der auf der einen Seite knallrot war, für zu werblich und damit einer Kirche nicht angemessen erachtet. Hauptkritikpunkt sei aber eine beigelegte farbige Girlande gewesen, die aus den beiden englischen Wörtern „Merry Birthday“ bestand. Jung kommentierte: „Viele Menschen sehen in der evangelischen Kirche offenbar eine Hüterin der deutschen Sprache und Kultur – eine Erbe der Bibelübersetzung des Reformators Martin Luther. Das haben wir nicht vergessen und wir tragen zu Erhaltung und Weiterentwicklung der deutschen Sprache mit zahllosen Predigten, Gebeten und weiteren Publikationen einiges bei. Aber unsere Kernaufgabe ist die Verkündigung des Evangeliums. Und dafür wollen und müssen wir auch moderne Mittel einsetzen.“ Die deutsche Sprache sei schon immer verschiedenen Einflüssen ausgesetzt und habe sich dennoch lebendig erhalten.
Kosten: Pro Mitglied 49 Cent
Im Rahmen der Aktion hatten alle Haushalte im Gebiet der EKHN; in denen mindestens eine evangelische Person lebt, einen Brief erhalten. Das sind 1,029 Millionen Haushalte mit 1,7 Millionen Mitgliedern. Der Brief habe pro Haushalt 81 Cent und pro Mitglied 49 Cent gekostet. Für die Briefe habe die EKHN 577.000 Euro aufgewendet, davon seien 43 Prozent Portokosten gewesen. Begleitend habe knapp die Hälfte der 1170 Kirchengemeinden Materialien der Aktion (Plakate, Fassadenbanner, Informationsflyer, Postkarten usw.) für ihre Gemeindearbeit verwendet. Für diese Materialien seien 261.000 Euro aufgewendet worden. Insgesamt habe die EKHN also 838.000 Euro für die Aktion ausgegeben. Die Mittel stammten aus dem Budget der 2011 eingestellten Mitgliederzeitschrift ECHT.
Aktion in Zahlen:
431 | Großbanner für Kirchtürme |
4.800 | Plakate |
42.000 | Flyer |
127.000 | Postkarten |
49.000 | Besucher auf der Website, die im Schnitt zehn Unterseiten aufgerufen haben |
Presseecho
Etwa 180 Artikel seien über die Aktion in Zeitungen und auf Websites. Außerdem wurde die Aktion vielfach in Bloggs und Foren diskutiert. Alle Medien im EKHN-Gebiet haben die Aktion aufgegriffen.
Nächste Post Mitte März, ab jetzt zwei Mal im Jahr
Künftig solle eine derartige Aktion zwei Mal im Jahr stattfinden, kündigte Jung an. Die nächste starte Mitte März und mache Karfreitag und Ostern zum Thema. Wörtlich sagte er: „Wir wollen mit immer neuen Ideen Menschen interessieren. Wir wollen erreichen, dass sie neugierig werden, was uns als nächstes einfällt, um Aspekte unseres Glaubens in den Alltag einer weitgehend säkularisierten Welt zu tragen.“ Dabei werde es allerdings wohl nicht möglich sein, jeweils alle gleichermaßen gut zu erreichen, bedauerte Jung. Insofern müsse immer mit Lob und Kritik gerechnet werden.
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