Konferenz der Innenminister
Bundesländer streben Schnell-Asylverfahren für Balkanflüchtlinge an
ranplett/istockphotos.comDie Innenminister von Bund und Länder haben zum Abschluss ihrer dreitägigen Konferenz am 26. Juli 2015 in Mainz den Kampf gegen Terrorismus und die Bewältigung der Flüchtlingsbewegungen als wichtigste Aufgaben der kommenden Monate und Jahre bezeichnet.26.06.2015 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Derzeit würden 50 Prozent aller Asylanträge von Menschen aus den Westbalkan-Staaten gestellt, sagte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Freitag in Mainz zum Abschluss der Innenministerkonferenz von Bund und Ländern. Das sei inakzeptabel: "Wir wollen die Verfahren so verkürzen, dass diese Asylbewerber nach einem fairen Verfahren möglichst aus der Erstaufnahme in ihre Heimatländer zurückgeführt werden."
Gewalt gegen Flüchtlinge werde nicht geduldet
De Maizière forderte zugleich mehr europäische Solidarität in der Flüchtlingspolitik. Derzeit sei die EU noch weit von einer fairen Verteilung der Flüchtlingsströme entfernt. Bedenken und Ängste in der deutschen Bevölkerung müssten dabei ernstgenommen werden. "Nicht jeder, der Sorgen äußert, ist gleich ein Rechtsextremist", sagte der Minister mit Blick auf die jüngsten flüchtlingskritischen Proteste im sächsischen Freital. Aggressive Drohungen gegen Flüchtlinge oder gar Gewalt würden jedoch nicht geduldet: "Das muss überall, in Freital und anderswo, klar sein."
Ansonsten wenig gemeinsame Positionen
In vielen Fragen zur Inneren Sicherheit konnten sich die Ressortchefs bei ihrem dreitägigen Treffen in Rheinland-Pfalz nicht auf gemeinsame Positionen einigen. Umstritten bleibe beispielsweise, ob für Gewalttaten gegen Polizeibeamte ein eigener Straftatbestand eingeführt werden soll, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister und aktuelle Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Roger Lewentz (SPD). Auch beim Kampf gegen Wohnungseinbrüche gab es unterschiedliche Ansichten von CDU- und rot-grün-regierten Ländern.
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