Main- und Hochtaunuskreis
Dekanat Kronberg überreicht Trauerkoffer an Grundschulen
Nora HechlerDekan Dr. Martin Fedler-Raupp und Birke Schmidt mit einem Trauerkoffer26.03.2018 nh Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Immer wieder müssen Schulklassen mit dem Verlust eines Klassenkameraden oder eines Lehrers umgehen. Der Trauerkoffer kann in solchen Krisen als konkretes Hilfsmittel zum Einsatz kommen. Daher hat Birke Schmidt, Referentin für Bildung im Evangelischen Dekanat Kronberg, gemeinsam mit ihren Kolleginnen Irmi Rieker und Rosanna Esser und ihrem Kollegen Pfarrer Jan Spangenberg 25 Trauerkoffer mit Material zur Trauerbewältigung gepackt. Drei unterschiedliche Professionen haben hier gemeinsam gewirkt und entwickelt. Zwei Gemeindepädagoginnen, eine Religionslehrerin und ein Pfarrer haben die nötigen Materialien und Wegbegleiter zusammengetragen und ein Kartenset mit Informationen, Methoden und Texten entwickelt.
Dem Team war es wichtig, den Lehrenden nicht nur den Trauerkoffer mit an die Hand zu geben, sondern sie auch mit den Dimensionen einer Krise, die ein Trauerfall auslösen kann, zu konfrontieren. Die Krisenschulseelsorgerin Caroline Dietrich informierte daher an diesem Nachmittag eindrücklich über ihre Erfahrungen. Das Team ergänzte durch die Einführung in die Materialien des Trauerkoffers und ließ die Grundschullehrerinnen sogleich anhand von konstruierten Fallbeispielen mit den Materialien der Koffer arbeiten.
„Wir freuen uns sehr, dass wir den Grundschulen im Main- und Hochtaunuskreis kostenlose Trauerkoffer zur Verfügung stellen können. Natürlich wünschen wir uns sehr, dass diese Trauerkoffer nie zum Einsatz kommen müssen. Aber zugleich wissen wir um das Gefühl von Sicherheit, das solch ein Koffer auch eingestaubt ausstrahlt“, so Birke Schmidt.
Raus aus der Tabuzone
„Wenn Sie als Pädagoginnen und Lehrerinnen und Lehrer heute in die Arbeit mit dem Trauerkoffer eingeführt werden, geht es darum, dass Sie in ihren Arbeitsfeldern ein Netz knüpfen, das Menschen in der Trauer auffängt, Halt gibt und tröstet. Denn wir können die Last der Trauer besser tragen, wenn andere uns begleiten“, so Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp bei seiner Ansprache, „Daher möchten wir Sie mithilfe des Trauerkoffers dazu ermuntern, den Tod und das Sterben aus der Tabuzone in unserer Gesellschaft herauszuholen und Sie dazu einladen, mit Schülerinnen und Schülern über ihre Trauer zu sprechen.“
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