Weltgebetstag 2016
Der Weltgebetstag am 4. März kommt aus Kuba
Karte: BMZ/ Foto: Esther Stosch03.03.2016 nh Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.Titelbild zum Weltgebetstag 2016: „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ von Ruth Mariet Trueba CastroAuch in vielen evangelischen und katholischen Kirchen finden am Abend des 4. März ökumenische Gottesdienste mit Gebeten und Gestaltungsideen aus Kuba statt. Texte, Lieder und Gebete dafür haben über 20 kubanische Frauen unterschiedlicher christlicher Konfessionen ausgewählt. Unter dem Titel „Nehmt Kinder auf und ihr nehmt mich auf“ erzählen sie von ihren Sorgen und Hoffnungen angesichts der politischen und gesellschaftlichen Umbrüche in ihrem Land.
Religionen im Urlaubsparadies
Von der „schönsten Insel, die Menschenaugen jemals erblickten“ schwärmte Christoph Kolumbus, als er 1492 im heutigen Kuba an Land ging. Mit subtropischem Klima, weiten Stränden und ihren Tabak- und Zuckerrohrplantagen ist die Insel ein Natur- und Urlaubsparadies. Seine 500-jährige Zuwanderungsgeschichte hat eine kulturell und religiös vielfältige Bevölkerung geschaffen. Der Großteil der über 11 Millionen Kubanerinnen und Kubaner ist römisch-katholisch.
Eine wichtige Rolle im spirituellen Leben vieler Menschen spielt die afrokubanische Religion Santería. Nach der Revolution von 1959 wurde Kuba ein sozialistischer Staat, es folgte eine jahrzehntelange Isolierung der Insel – samt von den USA verhängter Blockade. Anfang der 1990er Jahre brach die Sowjetunion zusammen, die Kuba durch Waren und Finanzhilfe unterstützt hatte. Der Karibikstaat erlebte eine tiefe wirtschaftliche und soziale Krise. Seitdem wächst die wirtschaftliche Ungleichheit, das lange Zeit vorbildliche Bildungs- und Gesundheitssystem ist gefährdet.
Gleichstellung vs. Patriarchat
Seit der Revolution sind Frauen und Männer rechtlich gleichgestellt. Im privaten Alltag jedoch klaffen Ideal und Wirklichkeit oft weit auseinander, und es herrschen patriarchale Rollenbilder vor. Die meist Vollzeit berufstätigen Kubanerinnen sind oft allein verantwortlich für Haushalt, Kinder und die Pflege Angehöriger. Die Folgen des gesellschaftlichen Umbruchs treffen sie besonders hart.
Gutes Zusammenleben als Herausforderung
Im Gottesdienst zum Weltgebetstag 2016 feiern die kubanischen Frauen mit Menschen in der ganzen Welt ihren Glauben. Jesus lässt im zentralen Lesungstext (Markus 10,13-16) Kinder zu sich kommen und segnet sie. Ein gutes Zusammenleben aller Generationen begreifen die kubanischen Weltgebetstagsfrauen als Herausforderung – hochaktuell in Kuba, dem viele junge Menschen auf der Suche nach neuen beruflichen und persönlichen Perspektiven den Rücken kehren.
Der Weltgebetstag engagiert sich weltweit dafür, dass Frauen ihr Leben und die Gesellschaft in wirtschaftlicher, politischer, sozialer und kultureller Hinsicht gleichberechtigt mitgestalten. Seinen Ursprung hat er in der Schottisch-Presbyterianischen Kirche von Nassau vor 65 Jahren. Die Kollekte der Gottesdienste unterstützt Frauen- und Mädchenprojekte auf der ganzen Welt. Im vergangenen Jahr kam in ganz Deutschland eine Kollekte in Höhe von 2,73 Millionen Euro zusammen.
Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite www.weltgebetstag.de.
Das Titelbild der kubanischen Künstlerin Mariet Trueba greift Motive aus dem Alltag der Menschen in Kuba auf. Wie etwa ein Pferde- oder Eselskarren, der Menschen und Güter transportiert. Ihr Bild ist reich an symbolischen Elementen. Darunter die Königspalme, die der kubanische Nationalbaum ist, und die kubanischen Flagge. Die symbolische Fenster- oder Türöffnung lädt in das Heimatland der Künstlerin ein. Die Hände der Menschen im Vordergrund des Bildes bringen das Miteinander der Generationen und die Vielfalt innerhalb der kubanischen Bevölkerung zum Ausdruck.
Mehr zum Weltgebetstag auf EKHN.de
Gottesdiensttermine im Dekanat Kronberg:
Gottesdienste Weltgebetstag 2016
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