Abschiebestopp gefordert
Diakonie Hessen kritisiert Abschiebung von Flüchtlingen nach Afghanistan
Westersoe/istockphoto.comAm späten Montagabend sind 26 Flüchtlinge aus verschiedenen Bundesländern von Frankfurt nach Afghanistan zurückgeflogen worden.24.01.2017 pwb Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Diakonie HessenHorst Rühl, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen„Die Sicherheitslage in Afghanistan ist unbeständig und prekär, den Menschen ist eine Rückkehr dorthin in Sicherheit und Würde nicht möglich“, sagte der Diakonievorsitzende. Per Sammelabschiebung waren gestern Abend 26 Flüchtlinge aus verschiedenen Bundesländern von Frankfurt aus in ihre Heimat zurückgeflogen worden.
Rühl hatte am Wochenende einen Abschiebestopp gefordert
Rühl sagte weiterhin: „Die Bedrohung der zivilen Bevölkerung in Afghanistan ist zurzeit so hoch wie seit Jahren nicht mehr. Immer wieder kommt es zu Menschenrechtsverletzungen auch durch regierungstreue Kräfte und zu Kriegsverbrechen. Nicht zuletzt die zerstörte Infrastruktur und die hohe Anzahl von Binnenflüchtlingen lässt die Aufnahme weiterer Rückkehrer nach Afghanistan nicht zu.“ Noch am Wochenende hatte sich der Diakonievorsitzende in einem Schreiben an die Hessische Landesregierung und an die Fraktionsvorsitzenden im Landtag gewandt und „dringend“ gebeten, „den Erlass eines sofortigen Abschiebungsstopps für afghanische Flüchtlinge zu prüfen“, wie es auch in anderen Bundesländern der Fall war.
„Weil die Schutzquote afghanischer Flüchtlinge aktuell bei deutlich über 50 Prozent liegt, würden wir es zudem sehr begrüßen, wenn sich das Land Hessen auf Bundesebene für die Öffnung der Sprach- und Integrationskurse für Afghanen mit Aufenthaltsgestattung und Duldung einsetzt“, ergänzte der Diakonievorsitzende abschließend.
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