Jahresbericht
Eine stabile Kirche, die mitten im Leben steht und für die Menschen da ist
Jörn von LutzauDie evangelische Kirche begleitet ihre Mitglieder bei wichtigen Momenten ihres Lebens: bei ihrer Taufe, Konfirmation und Trauung. Kranke und Trauernde werden durch einfühlsame Seelsorge begleitet. Anhand von Fakten und Berichten veranschaulicht dies der neue Jahresbericht.05.09.2014 krebs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat zum 14. Mal einen Jahresbericht vorgelegt. Er gibt mit einer Fülle von Zahlen, Fotos und Reportagen Einblicke in das kirchliche Leben. Außerdem bietet er auf seinen 88 Seiten auch Fakten, Informationen und Argumente über die Kirchensteuer, Kollekten, Entgelte, Staatsleistungen, die Zinsabgeltungssteuer. Informiert wird auch über den Haushalt mit einem Gesamtvolumen von 529,7 Mio. Euro sowie über den Stand der Rücklagen, ihren Verwendungszweck und die ethische Anlagepraxis der EKHN bei ihren Rücklagen Der Jahresbericht kann kostenlos unter info@ekhn.de angefordert oder unter www.ekhn.de/jahresbericht eingesehen werden.
Mehr Gottesdienste gefeiert, aber weniger Trauungen
In dem Bericht blickt die EKHN auf ein aktives Kirchenleben im Jahr 2013 zurück. In ihren 1.151 Gemeinden wurden 77.466 Gottesdienste gefeiert, das waren 7.692 und damit zehn Prozent mehr als im Vorjahr (2012: 69.774). Gestaltet wurden 12.014 Kindertaufen, 580 mehr als im Vorjahr (2012: 12.594) und 1.119 Erwachsenentaufen, 68 mehr als im Vorjahr (2012: 1.051). 16.400 Jugendliche ließen sich konfirmieren, 972 weniger als im Vorjahr (2012: 17.372), 3.655 Paare ließen sich trauen, das waren 146 weniger als im Vorjahr (2012: 3.801). 22.455 Menschen wurden bestattet, das waren 888 weniger als im Vorjahr (2012: 21.567).
Verluste bei den Mitgliedern
Die Zahl der Kircheneintritte blieb mit 2.428 stabil gegenüber dem Vorjahr mit 2430. Die Zahl der Austritte stieg dagegen von 10.220 im Jahr 2012 auf 13.702 und damit erstmals seit 20 Jahren knapp über die Einprozentmarke der 1,66 Mio. Mitglieder. Insgesamt hat die EKHN im Jahr 2013 23.312 Mitglieder verloren. Der Verlust geht in diesem Jahr zur größeren Hälfte auf den Überhang der Austritte gegenüber den Eintritten und zur anderen, etwas kleineren Hälfte auf die höhere Zahl der Bestattungen gegenüber den Taufen zurück.
Aufschwung für die Kirchenmusik
Einen Aufschwung erlebte 2013 die Kirchenmusik. Die Zahl der Erwachsenenchöre stieg auf 1.097 mit 23.320 Mitgliedern. Im Jahr 2011, als diese Zahlen zuletzt erhoben wurden, waren nur 898 Chöre mit 21.451 Mitgliedern gezählt worden. Gestiegen ist auch die Zahl der Posaunenchöre, 500 Chöre mit 6.065 Mitgliedern stehen im Jahr 2011 420 Chören mit 7.075 Sängern gegenüber. Die Zahl der Kinder- und Jugendchöre fiel dagegen von 695 mit 9.185 Mitsängern im Jahr 2011 auf 686 mit 7.537 Mitliedern im Jahr 2013.
„Insgesamt ist die EKHN stabil, allerdings mit einem ebenfalls stabilen langsamen Mitgliederverlust“, bilanzierte Kirchenpräsident Dr. Volker Jung bei der Präsentation des Jahresberichts am Freitag in Frankfurt. Die Zahlen bewegten sich im Rahmen der Trends, die auch die anderen Gliedkirchen der EKD und auch die römisch-katholische Kirche betreffen. Jung betonte: „Den Mitgliederverlusten steht eine hohe Akzeptanz der kirchlichen Arbeit bei ihren Mitgliedern gegenüber und ein hohes Engagement derer, die sich ihrer Kirche sehr verbunden fühlen.“
Großer Arbeitgeber für über 20.00 Menschen
Insgesamt sind in der EKHN 20.125 Personen beschäftigt, davon 10.989 mit mehr als einer halben Stelle. Hinzu kommen noch die insgesamt 1.560 Pfarrstellen. Größte Berufsgruppe sind die 5.785 Erzieherinnen und Erzieher. Sie kümmern sich in 594 Kindertagesstätten um bis zu 41.211 Kinder. Die EKHN ist damit einer der größten Anbieter von Kita-Plätzen in ihrem Gebiet, stellte Jung heraus. 37 Mio. Euro habe die EKHN 2013 für die Kitas ausgegeben. Gefördert habe sie damit im Schnitt jeden Kita-Platz mit 900 Euro aus Kirchensteuermitteln.
Sparkurs konsequent fortsetzen
Heinz Thomas Striegler, Finanzchef der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie Leiter der Kirchenverwaltung, konnte bei der Vorstellung des Jahresberichtes am Freitag bei den Finanzen von einer „stabilen Seitwärtsbewegung“ berichten. Dank einer vorsichtigen Planung habe die EKHN das Jahr 2013 mit einem kleinen Überschuss in Höhe von 15,1 Mio. Euro abschließen können. Davon würden 11,3 Mio. als ertragsabhängige Sonderzahlung an die Beschäftigen der EKHN ausgeschüttet. Über die Verwendung der restlichen 3,8 Mio. Euro werde die Synode im Rahmen der Haushaltplanung für das Jahr 2015 entscheiden.
Mehr als vier Fünftel (82 Prozent) des Haushaltsvolumens in Höhe von insgesamt 529,7 Mio. werde durch die Kirchensteuereinnahmen gedeckt, erläuterte Striegler. Diese habe eine Höhe von 435,9 Mio. erreicht und sei „damit einmal mehr die bedeutendste Einnahmequelle“. Im Vorjahr konnte die EKHN ihre Arbeit noch mit 452,5 Mio. Euro an Kirchensteuereinahmen finanzieren, 16 Mio. Euro mehr im Jahr 2013 - ein Rückgang um rund 4 Prozent, rechnete Striegler vor. Zugleich wies er darauf hin, dass die Kirchensteuereinnahmen um die Inflationsrate bereinigt werden müssten, um ihre reale Kaufkraft zu ermessen. Werde sie einberechnet, ergebe sich für die EKHN nach „nunmehr neun positiven Finanzjahren derzeit eine Seitwärtsbewegung unter Schwankungen“. Für die mittelfristige Zukunft rechnet Striegler sogar mit höheren Einbußen. Zur Begründung verwies er „auf die nahezu unvermeidliche demografische Entwicklung“. Der Übertritt der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand werde sich ab 2020 auf die Kirchensteuereinnahmen negativ auswirken.
Mehr als zwei Drittel des Geldes fließt direkt in Gemeinden und Dekanate
Leicht verschoben hat sich nach Darstellung Strieglers das Ausgabenverhältnis zwischen den Kirchengemeinden und den gesamtkirchlichen Aufgaben. Dafür habe in früheren Jahren die »Faustformel« etwa ein Drittel für die EKHN einschließlich der Umlagen für die Evangelische Kirche in Deutschland und zwei Drittel für die Kirchengemeinden und Dekanate gegolten. Diese Quote habe sich leicht zugunsten der Gemeinden und Dekanate verschoben - auf 70,3 Prozent der Gesamtausgaben. Hier wirkten sich inzwischen die unterschiedlichen Einsparquoten aus, die seit einigen Jahren in der EKHN gelten. Hinzu komme, so erläuterte Striegler, dass die Zuwendungen für die Kindertagesstätten, deren Träger die Gemeinden sind, nicht gekürzt wurden. So entfielen nur noch 23,2 Prozent des Haushalts 2013 auf die EKHN-weiten Einrichtungen und 6,5 Prozent auf die EKD-Umlagen einschließlich Finanzausgleich.
Hintergrund Evangelische Kirche in Hessen und Nassau
Zur EKHN, deren Gebiet von Biedenkopf im Norden bis Neckarsteinach im Süden und von Schlitz im Osten bis Bingen im Westen reicht, gehören 1.151 Gemeinden, 44 Dekanate und sechs Propsteien. Etwa ein Drittel des Kirchengebiets liegt in Rheinland-Pfalz.
Kostenlose Bestellmöglichkeit für den Jahresbericht
Der Jahresbericht ist online hier als PDF einzusehen oder kann in gedruckter Form unter info@ekhn.de und telefonisch unter 06151/405-287 kostenlos bestellt werden.
Jahresbericht der EKHN - Zahlen und Bilder aus den Jahren 2013/2014 (PDF)
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