Drei südhessische Prädikant*innen berufen
„Erfahrungen mit Gott zum Leuchten bringen“
kfFreuen sich zusammen mit den frisch berufenen Prädikant*innen Franziska Siebel, Jürgen Deußen und Carolin Jendricke (2.-4.v.l.) auf anregende Gottesdienste mit Herz und Stimme Ehrenamtlicher: (v.r.) Propst Stephan Arras und die beiden kursbegleitenden Pfarrerinnen Barbara Friedrich und (l.) Birgit Schlegel, stellvertretende Dekanin im Evangelischen Dekanat Dreieich-Rodgau.17.04.2024 kf Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Eine intensive Zeit des Studierens, Lernens, Diskutierens und Ausprobierens liegt nun hinter Volker Deußen, Carolin Jendricke und Franziska Siebel. Die drei Ehrenamtlichen haben nach ihrer Ausbildung zur Lektorin und zum Lektor noch ein weiteres Jahr investiert und dürfen nun als Prädikantinnen und Prädikant nicht nur vorbereitete Gottesdienste in ihren Kirchengemeinden feiern, sondern auch Predigten und Gebete selbst erarbeiten, taufen und das Abendmahl austeilen.
„Jesus in unserer Zeit zu Wort kommen lassen“
Dass nicht nur universitär ausgebildete Theologinnen und Theologen die frohe Botschaft des Evangeliums verkündigen können, sondern auch „hierzu befähigte Gemeindeglieder“, hat in der evangelischen Kirche eine lange Tradition – erstmals festgehalten im Jahr 1530 in der „Confessio Augustana“, der ersten verfassten Bekenntnisschrift der lutherischen Kirche.
Das Besondere am Lektorinnen- und Prädikantendienst ist, dass Menschen „ihr Verständnis, ihre konkreten Erfahrungen aus dem Leben mit Gott zum Leuchten bringen und so Jesus in unserer Zeit zu Wort kommen lassen“, beschrieb Propst Arras in seiner Festpredigt den Dienst der Ehrenamtlichen in der öffentlichen Wortverkündigung.
Menschen aus unterschiedlichsten Lebenszusammenhängen
Der Kurs, den die stellvertretende Dekanin des Dekanats Dreieich-Rodgau, Birgit Schlegel, und die Neu-Isenburger Pfarrerin Barbara Friedrich begleitet und zu einem guten Ende geführt haben, hat Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen und Lebenszusammenhängen auf Zeit zusammengebracht: Während Carolin Jendricke aus Langen beruflich als Mitarbeiterin der Diakonie Hessen Menschen in Not hilft, die am Frankfurter Flughafen stranden, ist mit Volker Deußen ein Soldat im Ruhestand zum Prädikanten berufen, der sich zuvor schon in der südhessischen Notfallseelsorge engagierte. Auch Franziska Siebel aus Seeheim-Malchen bringt sich bereits in anderen Ehrenämtern der Kirche ein, darunter als Dekanatssynodale im Frauenausschuss des evangelischen Kirchenkreises zwischen Odenwald und Rhein.
Dem Propst, den Kursbegleiterinnen und vor allem auch den drei Mentor*innen, „die uns mit großer Motivation und viel praktischem Beistand durch unsere Gemeindepraktika geführt haben“, dankte stellvertretend für seine beiden Kurskolleginnen Volker Deußen. Die Pfarrerinnen Susanne Alberti (Langen), Hanna Wörnle (Alsbach) und ihr Groß-Zimmerner Amtskollege Michael Fornoff freuten sich sichtlich über die Gelegenheit, ihren drei Schützlingen nach viel Praxiserfahrung nun auch Gottes Segen mit auf den Weg geben zu können.
Stichwort: Lektorinnen und Prädikanten
Über 2800 Männer und Frauen üben in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) aktuell das Amt des Lektors oder der Prädikantin aus, 46 davon sind allein in den 28 Kirchengemeinden des Evangelischen Dekanats Dreieich-Rodgau aktiv. Nach einer gründlichen Ausbildung von jeweils rund einem Jahr meist in regionalen Kursen berechtigen beide Ämter zur „ehrenamtlichen öffentlichen Wortverkündigung“. Das heißt, Lektorinnen und Prädikanten dürfen mit der Gemeinde Gottesdienst feiern.
Während Lektor*innen sich dabei an Gebet- und Predigtvorlagen halten sollen, feiern Prädikant*innen Gottesdienst mit selbstformulierten Texten und Predigten und sind zudem beauftragt zu taufen, das Abendmahl mit der Gemeinde zu feiern und mit entsprechender Zusatzausbildung auch weitere Kasualhandlungen wie Trauungen und Trauerfeiern durchzuführen. Die Ausbildung zum Prädikantendienst baut dabei auf der Ausbildung der Lektor*innen auf. Für beide Ehrenämter zahlt die evangelische Landeskirche eine Aufwandsentschädigung und ersetzt die Fahrtkosten im Rahmen des Dienstes.
Diese Seite:Download PDFTeilenDrucken