Programm zu Reformationsjubiläum
Es kann losgehen: Evangelisch, vielfältig und vital ins 500. Jahr
EKHN/Istock_Andrew Rich"Gott neu entdecken": das ist das Motto, mit dem die hessen-nassauische Kirche 500 Jahre Reformation feiert. Das Foto zeigt übrigens nicht Martin Luther. Es ist nicht überliefert, dass er eine Brille hatte.17.10.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKHN/RahnDie hessen-nassauische Kirche hat ihr Programm zu 500 Jahren Reformation präsentiert (v.l.): Wolfgang Weinrich, Volker Jung, Jeffrey Myers, Olaf Lewerenz. Und vorne in der Mitte: Weder Harry Potter noch Darth Vader als überdimensionale Playmobil-Figur, sondern Martin Luther höchstselbst.Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) begeht das bevorstehende Jubiläum zu 500 Jahren Reformation 2017 mit Hunderten von Veranstaltungen im gesamten Gebiet und darüber hinaus. Dazu gehören festliche Gottesdienste und Musikaufführungen ebenso wie Stadtfeste, Ausstellungen und neue Buchprojekte.
Daneben wird die mobile LichtKirche aus Hessen-Nassau einen ganzen Sommer lang in Wittenberg auf der Weltausstellung der Reformation gemeinsam mit einem Segens-Roboter zu sehen sein.
Auch macht ein „Reformations-Truck“ auf einer europaweiten Tournee im Kirchengebiet Halt. Zudem wird der Lutherweg von Worms aus quer durch Rheinland-Pfalz und Hessen bis nach Thüringen ausgebaut.
Jubiläumsjahr steht unter dem Motto „Gott neu entdecken“
Die evangelische Kirche geht also ebenso vielfältig wie phantasievoll und vital in ihr 500. Jahr. Insgesamt haben bisher 367 Gemeinden, Dekanate oder Einrichtungen für ihre Projekte rund 1,4 Millionen Euro bei dem Reformationsbüro der hessen-nassauischen Kirche beantragt. Alle Veranstaltungen in Hessen und Nassau sollen ein halbes Jahrtausend nach dem Beginn der Reformation unter einer Überschrift stehen: „Gott neu entdecken“. Als Ausgangspunkt der Reformation gilt die Veröffentlichung von Martin Luthers 95 kirchenkritischen Thesen am 31. Oktober 1517 in Wittenberg.
Hinter die Reformation einen markigen Doppelpunkt setzen
Bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms erklärte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung am 17. Oktober in Frankfurt, dass das Ereignis vor 500 Jahren daran erinnere, wie Martin Luther und andere Reformatoren und Reformatorinnen „das Evangelium neu zur Sprache gebracht haben“. Luther habe entdeckt, dass es im Glauben darum gehe, „sich der Gnade und Liebe Gottes anzuvertrauen und aus diesem Vertrauen heraus das Leben zu gestalten“. Dies habe der Reformator vor einem halben Jahrtausend durch intensives Studium der Bibel entdeckt.
Deshalb stelle die hessen-nassauische Kirche auch alle Veranstaltungen im Jubiläumsjahr unter das Motto „Gott neu entdecken“. Aus der „Neuentdeckung des Evangeliums“ heraus habe Luther dann mit vielen anderen zusammen die Kirche neu gestaltet und wichtige Impulse für die Gesellschaft gegeben. Als Beispiel nannte Jung etwa die Forderung nach guter Bildung für alle. Es sei im bevorstehenden Jubiläumsjahr wichtig, „es nicht in einer Art protestantischer Heldenverehrung“ erstarren zu lassen. Es müsse vielmehr darum gehen, „Gott neu zu entdecken und hinter die Reformation einen Doppelpunkt zu setzen: Sie geht weiter!“.
Zwölf frische Thesen, um Gott neu zu entdecken
Jung präsentierte der Öffentlichkeit erstmals auch eine Impulsschrift mit zwölf neuen Thesen zur Zukunft des evangelischen Glaubens. Die 32 Seiten umfassende aufwändige gestaltete Broschüre mit dem Titel „Gott neu entdecken“ folgt den Buchstaben des Wortes R-e-f-o-r-m-a-t-i-o-n und erklärt zentrale evangelische Themen von R wie Reformation bis N wie Nächstenliebe. So wird im Kapitel Reformation der Glaube ganz im Sinne Luthers als Weg beschrieben. Das Heft endet mit einem Doppelpunkt und macht dazu Mut, Gott auch heute zu entdecken und Schritte in eine „erneuerte, freie Welt zu wagen“. Verständlich und tiefsinnig zugleich wendet sich die Schrift nicht nur an Gemeinden, sondern an alle Interessierten. Sie steht ab sofort zum Download zur Verfügung unter www.gott-neu-entdecken.de. Alle hessen-nassauischen Kirchengemeinden bekommen das Heft in einem „Starter-Paket zum Reformationsjahr“ im November auch per Post. Die Impulsschrift ist zudem im Buchhandel erhältlich.
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