Dekanat Rodgau

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    Haus „inspiratio“ öffnet bei Hannover

    Evangelisches Kloster gegen Burn-out in der Kirche

    ELKH/EKHNHaus "inspiratio" im Kloster Barsinghausen bei Hannover.

    Drei evangelische Kirchen gründen das Zentrum „inspiratio“ im Kloster Barsinghausen bei Hannover für Beschäftigte, die aus der Balance geraten sind. Mit dabei auch Hessen-Nassaus Kirche, für die Plätze fest reserviert sind.

    Hannover / Darmstadt 10. November 2014. Die evangelischen Kirchen haben ein gemeinsames Zentrum gegründet, das ihre Beschäftigten vor Burn-out im Beruf schützen soll. Am Freitag (14. November) eröffnet in Barsinghausen bei Hannover das Haus „inspiratio“, das Menschen am Limit wieder ins Gleichgewicht bringen will. Das gemeinsame Projekt der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Westfalen im Kloster Barsinghausen soll zunächst Pfarrerinnen und Pfarrern, später aber auch anderen kirchlichen Mitarbeitenden in Krisensituationen helfen, neue Möglichkeiten der Alltags- und Berufsbewältigung zu finden. Dazu werden anderthalb Monate dauernde Aufenthalte für bis zu zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer angeboten. Sie beinhalten vor allem geistliche und seelsorgliche Unterstützung. Die Leitung der Einrichtung wird der evangelische Pastor Guido Depenbrock (48) übernehmen, der als geistlicher Begleiter, psychologischer Berater und als Supervisor ausgebildet ist.

    Dem Berufsalltag mit neuer Stärke begegnen

    Ein Aufenthalt im Kloster Barsinghausen soll vor allem Abstand zum Arbeitsfeld und zum persönlichen Umfeld eröffnen und die Möglichkeit geben, durch seelsorgliche und therapeutische Gespräche an persönlichen Krisen und Erschöpfungszuständen zu arbeiten. Gäste von „inspiratio“ können beispielsweise psychotherapeutische Einzel- und Gruppengespräche, geistliche Einzelbegleitung, Supervisionsgruppen, körperorientierte und kreative Angebote und die klösterlichem Gebetszeiten nutzen. Dabei werden sie von einem multiprofessionellen Team aus Psychologen, Theologen, Fachärzten und Mitarbeitern der Klosterkommunität begleitet. Ziel ist es, dem Berufsalltag nach den sechswöchigen Aufenthalten mit neuer Stärke zu begegnen.

    Hessen-Nassau mit 150.000 Euro Anschubfinanzierung

    Die hessen-nassauische Kirche hat sich bereits die Option auf bis zu sieben Plätze im Jahr gesichert. Sie beteiligt sich zudem mit insgesamt 150.000 Euro Anschubfinanzierung an dem Projekt. Zur Schaffung der Infrastruktur für „inspiratio“ hat das Kloster zuletzt 480.000 Euro in den Ausbau von zehn Zwei-Zimmerwohnungen sowie in energetische Sanierungs- und Brandschutzmaßnahmen investiert. Mit der Landeskirche Hannovers hat die Klosterkammer dazu einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen, der die Refinanzierung der entstandenen Kosten ermöglicht.

    Scherf: Zeit für Empfindungen und Entdeckungen nehmen

    Die Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf, begrüßt die Kooperation der drei Kirchen bei dem neuen Haus. „Uns ist es ein großes Anliegen, diejenigen zu unterstützen und zu stärken, die sich mit viel Engagement in unsere Kirche einbringen“, sagte Scherf. Wichtig sei es, „nicht nur für andere da zu sein, sondern auch auf sich selbst zu achten und den eigenen Glauben zu pflegen“. Dazu könnten die Angebote in Barsinghausen einen Beitrag leisten. Nach Ansicht Scherfs muss es gerade in kirchlichen Berufen möglich sein, „sich Zeit für eigene Empfindungen und Entdeckungen zu nehmen, von denen auch Kolleginnen und Kollegen profitieren können“.

    Hintergrund Kloster Barsinghausen

    Eröffnet wird „inspiratio“ im Kloster Barsinghausen am 14. November um 18 Uhr von Landesbischof Ralf Meister (Hannover), Präses Annette Kurschus (Bielefeld) und der Stellvertreterin des Kirchenpräsidenten der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Ulrike Scherf (Darmstadt). Das Kloster Barsinghausen wurde im Jahr 1193 gegründet. Zunächst war es ein Augustiner-Doppelkloster, in dem sowohl Mönche als auch Nonnen lebten. Im 13. Jahrhundert wurde es dann ein reines Frauenkloster, das 1543 in ein Damenstift umgewandelt wurde. Die heutigen Klostergebäude entstanden in den Jahren 1700 bis 1704. Die lange Tradition führt seit 1996 eine Evangelische Kommunität im klösterlichen Rhythmus von „Bete und arbeite“ fort. Sie ist Teil der Diakonischen Schwesternschaft Wolmirstedt e.V.. Seit 2013 bilden Kommunität und neu hinzugekommene Konventualinnen den Klosterkonvent.

    Internet:
    www.inspiratio-barsinghausen.de

     

     

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