Autonom und angewiesen
Familien wertschätzen und stärken
Lisa Gagne/istockphoto.comAuch Männer können gute Erzieher sein19.06.2013 rh Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Heute werden weniger Ehen geschlossen, Familien werden später gegründet. Patchworkfamilien sind längst keine Ausnahme mehr und Migranten bringen unterschiedliche Familienkulturen mit. Auf die Veränderungen, von denen Familien betroffen sind, hat nun der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) reagiert. Er hat die Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“ veröffentlicht.
Neue Freiheit im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen
Der Rat hatte eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt, um über eine evangelische Haltung zum veränderten Familienbild zu beraten. Einer der 14 Mitglieder war Dr. Volker Jung, Kirchenpräsident der EKHN. Im Rahmen der Vorstellung der Orientierungshilfe am 19. Juni 2013 im Diakonischen Familienzentrum TAM in Berlin-Kreuzberg betonte der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider: „Aus einem evangelischen Eheverständnis kann heute eine neue Freiheit auch im Umgang mit gesellschaftlichen Veränderungen erwachsen - im Umgang mit Geschiedenen genauso wie mit Einelternfamilie oder auch mit gleichgeschlechtlichen Paaren.“
Familien unterstützen
In dem Papier wird gewürdigt, dass Familien unverzichtbare Leistungen für Gesellschaft und Wirtschaft erbringen und sozialen Zusammenhalt stiften. Sie stünden an erster Stelle, wenn Menschen in Notlagen geraten.
Im Blick auf das Gelingen des eigenen Lebens, so Schneider, würden Partnerschaften aber immer wieder auf den Prüfstand gestellt: „Paare und Familien in Krisen zu begleiten, ihnen Hoffnung und Halt zu geben, ist deshalb eine wichtige Aufgabe der Kirche." Deshalb zeigt das Papier auch auf den Beitrag, den Kirche und Diakonie zur Unterstützung von Familien bereits tun, bzw. ausbauen können. Es wird erklärt: „Eine Zusammenarbeit von Kirche und Diakonie, die gemeinsame Entwicklung von Leitbildern und Angeboten und eine verstärkte Zusammenarbeit mit dritten Partnern in der Region sind deshalb unbedingt notwendig. Darüber hinaus sollten Kirchengemeinden ihre generationenübergreifende Arbeit bewusst ausbauen.“
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