Dekanat Rodgau

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    1. Oktober: Jubiläums-Programm

    Festtag in Friedberg

    EKHN75 Jahre EKHN75 Jahre EKHN

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau wird 75 Jahre alt. Das wird am 1. Oktober am Gründungsort Friedberg gefeiert mit Jubiläumsgottesdienst, Festnachmittag und Erzähl-Konzert über Martin Niemöller.

     

    Programm am 1. Oktober im Überblick
    11:00 Uhr Jubiläumsgottesdienst (Stadtkirche Friedberg, Engelsgasse)
    13:00 Uhr Imbiss (Stadt-Halle Friedberg, Am Seebach)
    14:00 Uhr Festprogramm (Stadt-Halle Friedberg, Am Seebach)
    19:00 Uhr Konzert (Burgkirche Friedberg, In der Burg)

     

    Anmeldung zum Festtag am 1. Oktober in Friedberg: www.ekhn.de/anmeldung

     

    Festprogramm am 1. Oktober 

    Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) feiert am 1. Oktober ihr 75-jähriges Bestehen an ihrem Gründungsort Friedberg. Der Jubiläumstag beginnt um 11 Uhr mit einem großen Gottesdienst in der Friedberger Stadtkirche. Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung sowie die Präses der Kirchensynode, Birgit Pfeiffer, werden unter anderem die Feier gestalten. Für Musik sorgen Friedbergs Kantor Ulrich Seeger, der evangelische Liedermacher Eugen Eckert, der Posaunenchor Butzbach und viele weitere Beteiligte aus der Region.

     

    Viel Kirchenprominenz erwartet

    Erwartet werden Gäste aus Politik, Gesellschaft, der weltweiten Ökumene und aus der Ukraine. Glückwünsche zum Jubiläum wollen der Bischof des Bistums Mainz, Peter Kohlgraf, und die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), Beate Hofmann, überbringen. Darüber hinaus haben unter anderem die Bischöfin der Evangelischen Kirche in Baden, Heike Springhart, die pfälzische Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst und die Kirchenpräsidentin der Evangelisch-Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, ihr Kommen zugesagt. 

     

    Jubiläumsgottesdienst wird live gestreamt

    Der Jubiläumsgottesdienst aus der Stadtkirche wird auch live auf der Internetseite der hessen-nassauischen Kirche gezeigt: www.ekhn.de. Eine vorherige Anmeldung für den Festgottesdienst in der Stadtkirche selbst wird wegen der begrenzen Platzmöglichkeiten empfohlen unter: www.ekhn.de/Anmeldung

     

    Festnachmittag in der Stadthalle Friedberg

    Danach beginnt in der Friedberger Stadthalle ab 14 Uhr ein Festnachmittag, bei dem sich Hessen-Nassaus Kirchenregionen präsentieren. In einem fast 20 Auftritte umfassenden Programm mit dem Moderatoren-Duo Simone Kienast (HR) und Linus Kraus (SWR) stehen unter anderem der evangelische Liedermacher Clemens Bittlinger aus dem Odenwald oder die Band Shineaway aus dem Vordertaunus auf der Bühne. Dabei soll es auch viel Inhaltsreiches zu Aktuellem in Kirche und Gesellschaft geben. Das Motto des Nachmittags: „Erzähl mir mehr!“. Über 600 Gäste aus dem ganzen Kirchengebiet werden dazu in Friedberg erwartet. Der Eintritt ist frei. Auch hier wird eine Anmeldung dringend empfohlen:  www.ekhn.de/Anmeldung

     

    Erzähl-Konzert über Niemöller am Abend

    Den Tag in Friedberg schließt ein Erzähl-Konzert des christlichen Liedermachers Siegfried Fietz und von Publizist und Pfarrer Helwig Wegner-Nord über den ersten hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Martin Niemöller (1892-1984) ab. Niemöller wandelte sich vom U-Boot-Kommandanten zum Kirchenpräsidenten. Motto des musikalischen Portraits: „Welch ein Leben!“ Am Original-Gründungsort der EKHN, der Friedberger Burgkirche, treten Fietz mit Band und Wegner-Nord als Sprecher am 1. Oktober um 19 Uhr auf. Besucherinnen und Besucher können sich dort in einer Ausstellung auch über die bewegte Geschichte Hessen-Nassaus informieren. Auch hier ist der Eintritt frei.

     

    Kirchenpräsident Volker Jung zum Jubiläum

    Darauf, dass es bei einem Jubiläum nicht nur um eine Rückschau gehen kann, macht Hessen-Nassaus amtierender Kirchenpräsident Volker Jung aufmerksam. Seiner Ansicht nach hat das besondere „Miteinander und auch das Ringen verschiedener Positionen“ den Weg der EKHN seit 1947 geprägt. Außenstehende beschrieben Hessen-Nassau dann auch schon gerne einmal als „ein wenig chaotisch“, meint Jung.

     

    Dialogoffene Kirche

    Diejenigen aber, die mit der EKHN gut vertraut seien, schätzten ihre „Liberalität und Dialogoffenheit“, so Jung weiter. Das habe sich beispielsweise in ihrer weltweiten ökumenischen Orientierung, in ihrem Eintreten für den jüdisch-christlichen und interreligiösen Dialog sowie in ihrem gesellschaftspolitischen Engagement etwa für gleichgeschlechtliche Menschen gezeigt.

     

    Kraftvoll in die Zukunft

    Und heute? Gesellschaftliche Trends wie die Abnahme der Mitglieder sind nach Worten Jungs „nicht so leicht veränderbar“. Er sehe dennoch hoffnungsvoll in die Zukunft. Jung: „Wir müssen manches anders machen und organisieren, aber wir werden weiter viel gestalten können.“ Denn: „Die EKHN hat in den vergangenen 75 Jahren aus der Kraft des Evangeliums gelebt. Und sie wird dies weiter tun.“

     

    Hintergrund Hessen-Nassau

    Tatsächlich war die EKHN beispielsweise immer eine Impulsgeberin, wenn es darum ging, auf Herausforderungen der Zeit zu reagieren. Als erste Kirche in Deutschland nannte sie beispielsweise 1972 einen „Dritte-Welt-Laden“ ihr Eigen, forderte 1986 als erste christliche Glaubensgemeinschaft eine offene Debatte über das Thema Homosexualität ein und eröffnete 2004 die erste kirchliche Ehrenamtsakademie in Deutschland. 

     

    Treffen in der Wetterau

    Die weitere Zukunft Hessen-Nassaus war am 30. September 1947 indes noch nicht abzusehen. In den Nachkriegswirren trafen an diesem Datum evangelische Delegierte aus den Regionen Hessen, Nassau und Frankfurt zu einem „Landeskirchentag“ in Friedberg. Die Stadt in der Wetterau lag zentral, war vom Krieg weitgehend verschont geblieben und hatte genug zu Essen für die Gäste parat. Es entstand dort die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau.

     

    Gründung aus Ernüchterung

    Die Besonderheit Hessen-Nassaus seit 75 Jahren: Nach den ernüchternden Erfahrungen unter der Nazi-Herrschaft sollte kein Bischof mehr alleine die Leitung übernehmen. Stattdessen sollte ein Kirchenpräsident gemeinsam mit anderen im Geiste eines „kollektiven Bischofsamts“ Entscheidungen treffen und so leichtsinnige Alleingänge vermeiden helfen. Erster Kirchenpräsident wurde dann der NS-Widerstandskämpfer, U-Boot-Kommandeur und spätere Pazifist Martin Niemöller.

     

    Hessen-Nassau heute

    Heute hat die hessen-nassauische Kirche über 1,4 Millionen Mitglieder. Sie erstreckt sich von Biedenkopf im Norden über das Rhein-Main-Gebiet bis Neckarsteinach im Süden. Die EKHN umfasst auch Teile von Rheinland-Pfalz entlang des Rheins wie etwa die Regionen um Mainz und Worms sowie Montabaur.

     

    Mehr zum Jubiläum im Internet

    www.ekhn.de/75Jahre

    Hashtag: #EKHN75

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