Dekanat Rodgau

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    Nachhaltigkeit

    Fleischessen: Zurück zum Sonntagsbraten

    webphotographeer/istockphoto.comMaren Heincke rät: Wenig bis kein Fleisch unter der Woche und ein besonderes Fleischgericht am Sonntag.Maren Heincke rät: Wenig bis kein Fleisch unter der Woche und ein besonderes Fleischgericht am Sonntag.

    Männer in Deutschland essen durchschnittlich pro Woche 1120 Gramm Fleisch statt der medizinisch empfohlenen Menge von 600 Gramm. Frauen verzehren 580 statt maximal 300 Gramm. Eine Rückkehr zum rechten Maß beim Verzehr von Schinken, Schnitzel oder Schlachtplatte würde der eigenen Gesundheit, der Umwelt und den Tieren gleichermaßen dienen.

    Bild: privatMaren Heincke, Agraringenieurin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHNMaren Heincke, Agraringenieurin im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN

    Von Martin Vorländer (Evangelische Sonntags-Zeitung)

    „Zurück zum Sonntagsbraten!“, rät Maren Heincke, Agrarwissenschaftlerin und Referentin für Landwirtschaft im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung in der EKHN. Das heißt: Wenig bis kein Fleisch unter der Woche, ein besonderes Fleischgericht am Sonntag.

    „Beim Sonntagsbraten“, so Heincke, „geht es um die Wertschätzung des Tieres.“ Also gutes Fleisch aus artgerechter Haltung kaufen. Man solle zudem die ganzen Tiere nutzen. Statt nur die beliebte Hühnerbrust zu verspeisen, kann man aus dem übrigen Fleisch Hühnersuppe oder Frikassee zubereiten.

    Wild – Fleisch aus der Region

    Heincke empfiehlt außerdem Gerichte mit Wildfleisch – vom Wildschwein bis zum Hirschragout. Hiesige Forstämter betreiben zum Teil „Waldläden“. Der Kauf von Wild verbinde mehrere Vorteile: Das Fleisch hat eine hohe Qualität und es kommt aus der Region. Das Wildtier hat artgerecht und stressfrei gelebt, soweit das Leben im Ökosystem Wald entspannt sein kann. Die kontrollierte Jagd auf die Tiere dient der Pflege des Waldes. Auf den Kauf von Eiern aus Käfighaltung sollte man auf jeden Fall verzichten, so Heincke. Wichtig sei, auf die Angaben zur Herkunft der Eier in verarbeiteten Lebensmitteln zu achten. „Boden- beziehungsweise Freilandhaltung sowie ökologische Tierhaltung bieten in aufsteigender Reihenfolge den Legehennen wesentlich bessere Lebensbedingungen.“

    Siegel helfen bei der Orientierung

    Beim Kauf von Wildfisch hält die Agrarwissenschaftlerin das Siegel „Marine Stewardship Council MSC“ für seriös. Gewähr für gute Fischhaltung böten außerdem die Auszeichnung „Aquaculture Stewardship Council ASC“ oder die Siegel von Naturland und Bioland. Der „World Wide Fund for Nature“ (WWF) biete mit seinem „Einkaufsratgeber Fisch“ einen guten praktischen Überblick.

    Heincke macht Tierschutz beim Essen schmackhaft: „Es gibt viele leckere Gerichte mit wenig oder keinem Fleisch.“ Für Gemeinden und kirchliche Einrichtungen empfiehlt sie das Kochbuch der Nordkirche. Darin fänden sich einfache, erprobte Rezepte, wie man für 20 Personen „ökofair, regional, saisonal und klimafreundlich“ kochen kann.

    Buch-Tipp
    „Mahlzeit Gemeinde! Die Nordkirche kocht“, bestellbar bei der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland, 5 Euro zzgl. Versandkosten.

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