Treffen zwischen Kirche und Verbänden
Flüchtlinge sind auch für Sportvereine eine Herausforderung
EKKWTeilnehmende: (1.R.v.l.n.r.:) Dr. Beate Gilles (Dezernentin für Kinder, Jugend und Familie, Bistum Limburg); Dr. Rolf Müller (Präsident des Landessportbundes Hessen); Bischof Prof. Dr. Martin Hein (EKKW); Kirchenpräsident Dr. Volker Jung (EKHN); (2.R. v.l.n.r.:) Pfarrerin Claudia Rudolff (Arbeitskreis Kirche und Sport der EKKW); Dorothee Sachinian (Integrationsbeauftragte der DJK Bensheim); Ordinatsrat Peter Göb (Bistum Fulda); Ralf Koch (Hauptgeschäftsführer Landessportbund Hessen); Prälat Heinz Heckwolf (Bistum Mainz); Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann (Bistum Mainz); Pfarrer Hermann Wilhelmi (Flüchtlingsarbeit EKHN); Rolf-Peter Normann (Arbeitskreis Kirche und Sport der EKHN); (3.R.v.l.n.r.:) Spezialvikar Lukas von Nordheim (EKHN) ; Dr. Georg Hofmeister (Arbeitskreis Sport der EKKW); Lutz Arndt (Vizepräsident Leistungssport Landessportbund Hessen); Pfarrer Klaus Waldeck (Bistum Limburg); Dekan Bengt Seeberg (Kirchenkreis Fulda, EKKW); Kirchenrat Jörn Dulige (Beauftragter der Evangelischen Kirchen in Hessen am Sitz der Landesregierung); Ralf-Rainer Klatt (Vizepräsident Sportentwicklung Landessportbund Hessen) ; Matthias Bender (CVJM); Frank Eser (Sportjugend Hessen); Joachim Sattler (DJK Limburg); Ervin Susnik (SC Budokan Maintal); Clas Röhl (Brückencafé Schlüchtern)25.02.2016 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Zu einem Austausch über ihre Flüchtlingsarbeit trafen sich die Leitungen der evangelischen Kirchen und der katholischen Bistümer mit dem Landessportbund Hessen am 23. Februar in Gelnhausen. An dem Spitzengespräch nahmen u.a. Bischof Martin Hein (Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck), Kirchenpräsident Volker Jung (Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau), Präsident Rolf Müller (Landessportbund Hessen), Generalvikar Prälat Dietmar Giebelmann (Bistum Mainz), Ordinariatsrat Pfarrer Peter Göb (Bistum Fulda) und Dr. Beate Gilles (Bistum Limburg) teil.
In zahlreichen Projekten wird viel bewegt
„In zahlreichen Projekten wird viel bewegt.“ Das war der einhellige Tenor aller Vertreter aus Sport und Kirche. Die Bandbreite des geleisteten Engagements wurde beispielhaft an drei Projekten aufgezeigt:
Der Sportverein DJK-SSG Bensheim bietet verschiedene Kurse an, bei denen Flüchtlinge gemeinsam mit Bensheimern Sport treiben können. Es gibt aber auch Angebote, die sich speziell an weibliche Flüchtlinge richten. Zum Bespiel wird für muslimische Frauen ein eigener Schwimmkurs angeboten.
Die evangelische Kirche unterhält mit dem Brückencafé in Schlüchtern einen Ort der Begegnung für Einheimische und Flüchtlinge. Hier können Flüchtlinge Deutsch lernen, aber auch persönliche Kontakte knüpfen und Unterstützung bei Behördengängen oder Arztbesuchen erfahren. Darüber hinaus bietet das Brückencafé gemeinsame Kochabende und Spielenachmittage an.
Der Landessportbund Hessen hat ein Ausbildungsformat zur Integration von Flüchtlingen entwickelt. Mit einer Ausbildung zum Sportcoach bekommen Interessierte das notwendige Knowhow an die Hand, um einerseits die Integration von Flüchtlingen gezielt in die Sportvereine vor Ort begleiten zu können, andererseits auch, um Vermittlungsfunktionen zu übernehmen und Kontakte zu anderen Akteuren in der Flüchtlingshilfe und –betreuung herzustellen.
Nachhaltigkeit nur mit Integrationsstrategie möglich
Neben den konkreten Projekten müsse es aber eine nachhaltige Integrationsstrategie geben. Darüber waren sich alle Vertreter aus Kirche und Sport einig.
Beide, Kirche und Sport, seinen den Menschen, die sich ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit engagierten, zu großem Dank verpflichtet. Dieses Engagement könne nur durch begleitende Strukturen langfristig gesichert werden. „Ehrenamtliches Engagement braucht Koordination, Schulung und Begleitung durch hauptamtliche Kräfte.“ so Bischof Hein. „Integration ist möglich, wenn wir uns als Koalition der Willigen zusammenschließen.“
Vorurteile und Ängste könnten am besten durch den Kontakt zwischen Flüchtlingen und Einheimischen abgebaut werden. Deshalb müssten verstärkt Räume zur persönlichen Begegnung geschaffen werden. Kirchenpräsident Jung betonte: „Integration ist nur dann möglich, wenn alle lernen, mit der neuen Vielfalt zu leben.“
Generalvikar Prälat Giebelmann mahnte an, die Flüchtlinge nicht nur als Objekte der Fürsorge anzusehen: „Flüchtlinge sind Menschen, die eigene Potenziale mitbringen.“
Dem Sport komme bei der Integration der Flüchtlinge eine wichtige Funktion zu. Seine Stärke sei es, Menschen unabhängig von ihrem sozialen Status, ihrer Herkunft und Religion zu verbinden. Präsident Rolf Müller sagte: „Der Sport bietet beste Voraussetzungen für die Integration. Er kommt mit wenigen Worten aus, hat klare Regeln, verfügt über langjährige Erfahrungen und kann über die Vernetzung mit seinen Vereinen gelungene Beispiele in der Integrationsarbeit gut multiplizieren.“ (Text von EKKW)
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