Anträge und Informationen jetzt abrufbar
Flüchtlingshilfe: Eine Million Euro im Fonds
Charlotte MattesUntergekommen in der Frankfurter Gemeinde Cantate Domino09.02.2015 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Darmstadt, 5. Februar 2015. Eine Million Euro für die Flüchtlingsarbeit in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) stehen jetzt bereit. Nachdem die hessen-nassauische Synode Ende des vergangenen Jahres erneut einen Fonds für die Hilfe von Flüchtlingen beschlossen hat, stehen nun auch die neuen Vergaberichtlinien fest. Antragsformulare für Gemeinden, Dekanate und kirchliche Initiativen sind ab sofort im Internet auf der Seite der EKHN hier erhältlich. Mit dem EKHN-Flüchtlingsfonds sollen 2015 neben der professionellen kirchlich-diakonischen Flüchtlingsberatung verstärkt Projekte in Kirchengemeinden und Dekanaten unterstützt werden, die sich für eine Willkommens- und Aufnahmekultur für Flüchtlinge vor Ort einsetzen. Gefördert werden beispielsweise Initiativen zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in der Flüchtlingsarbeit ebenso wie Deutschkurse für Asylsuchende.
Hilfe von Sprachkurs bis Weiterbildung Ehrenamtlicher
Im vergangenen Jahr hatten aus dem bereits 2014 eine Million Euro umfassenden Fonds insgesamt 45 Projekte aus Gemeinden Unterstützung angefordert. Darunter waren Lesekurse aber auch Hilfen für die Ausbildung von ehrenamtlichen Flüchtlingsbegleitern. Gefördert wurde auch die professionelle Beratung von Hilfesuchenden in den zentralen Flüchtlings-Aufnahmestellen der beiden Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz in Gießen und Ingelheim. Daneben wurde 2014 ein Traumazentrum im irakischen Kirkuk sowie Flüchtlingsprojekte an zwei Schulen im Libanon sowie einer Vorschule in Norden Syriens unterstützt.
Über 50 Millionen Menschen auf der Flucht
Weltweit seien, so der Beschlusstext der Synode aus dem November 2014, über 51 Millionen Menschen auf der Flucht. So viele Vertriebene habe es seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr gegeben. Bei dieser Zählung aus dem Jahr 2013 seien die dramatischen Entwicklungen in Syrien und im Irak noch gar nicht berücksichtigt. Dies mache ein gemeinsames Handeln für die in Europa Hilfe suchenden nötig. Das Ausmaß des ehrenamtlichen Engagements bei der Unterstützung und Begleitung von Flüchtlingen sei „außerordentlich und beeindruckend“, so der Synodentext. Es sei wichtig, Unterstützung, Begleitung und Qualifizierung. Angesichts stark gestiegener Flüchtlingszahlen anzubieten. Zudem seien die professionellen Beratungsstrukturen für Flüchtlinge derzeit größtenteils überfordert. Immer öfter begegneten sie Opfern von Folter und Gewalt, die dringend psychosozial beraten und begleitet werden müssten. Wegen der „immensen psychischen Belastung“ von Beraterinnen und Beratern sollte allen Helfenden selbst der Zugang zur Hilfe ermöglicht werden.
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