Begegnung auf Augenhöhe
Frankfurt sucht Ehrenamtliche zur Freizeitgestaltung mit jungen Flüchtlingen
istockphotos.com|franckreporterMenschen im Alter der Flüchtlinge eignen sich als feste Vertrauenspersonen.20.11.2015 red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Als Vorbereitung für die Arbeit mit den 15 bis 18 Jahre alten Flüchtlingen erhalten die ausgesuchten Ehrenamtlichen eine Schulung. Bewerber sollten daher am 11. und 12. Dezember, jeweils von 10 bis 16 Uhr, Zeit für das Seminar mitbringen. Bis Sonntag, 22. November 2015, können sich Interessierte online unter folgendem Link bewerben: www.frankfurt-evangelisch.de/umfehrenamt.html
In Neuankömmlinge hineinversetzen
Die Interessenten müssten sich bei ihrer Arbeit gut in die jungen Menschen hineinversetzen können. Schon die einfachen Dinge des Alltags seien für Flüchtlinge meistens nicht selbstverständlich. So könnte es für die jungen Menschen wichtig sein, beim Einkauf in der Drogerie, beim Gang zur Bank oder bei einem Arztbesuch eine Begleitung dabei zu haben, die auftretende Fragen beantwortet.
Die Jugendlichen stammen aus einer Einrichtung für betreutes Wohnen, aus zwei stationären Jugendhilfeeinrichtungen mit 24-Stunden-Betreuung sowie aus zwei Beratungszentren. Da jeder Jugendliche unterschiedliche Bedürfnisse habe, komme es auf den Einzelfall an, welche Fähigkeiten ein Bewerber mitbringt und was die Jugendlichen brauchen. Manche Bewerber, etwa erfahrene Lehrer, würden sich eher eignen, um große Gruppen zu betreuen, Ausflüge zu organisieren und Deutsch zu unterrichten. Andere Bewerber, etwa Menschen im Alter der Flüchtlinge, könnten sich unter Umständen besser als feste Vertrauenspersonen eignen. „Die erste Zeit ist eine Testphase für beide Seiten, um herauszufinden, ob die gemeinsame Zeit beiderseitig eine Erleichterung oder eher eine Belastung ist“, sagt Höhle.
Migrationshintergrund ist von Vorteil
In einigen Fällen sei es von Vorteil, wenn die Ehrenamtlichen selbst Migrationshintergrund hätten oder sogar die gleiche Sprache sprechen würden, um kulturelle Unterschiede erklären und nachvollziehen zu können. Eine Notwendigkeit seien diese Kriterien jedoch nicht. „Wir möchten ja, dass die Jugendlichen Deutsch lernen. Es geht uns vielmehr darum, dass eine Begegnung auf Augenhöhe stattfindet“, erklärt Höhle. „Es ist schön, wenn es eine Kontinuität gibt und wir den Jugendlichen langfristige Vertrauenspersonen vermitteln können.“
Von Corina Socaciu
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