Dekanat Rodgau

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    Religionspädagogisches Institut eröffnet

    Gemeinsam Bildungsarbeit stärken

    petrograd99/istockphoto.comSchülerinnen im UnterrichtSchülerinnen im Unterricht

    Das gemeinsame Religionspädagogische Institut der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck ist in Marburg eröffnet worden. Hessens Kultusminister Lorz lobte. wie die evangelischen Kirchen dadurch die Gesellschaft beispielhaft "aktiv mitgestalten".

    medio.tv/schaudernaEröffnung des gemeinsamen Religionspädagogischen Instituts in Marburg mit (v.l.) Bischof Hein, Leiterin Neebe, Kirchenpräsident Jung.Eröffnung des gemeinsamen Religionspädagogischen Instituts in Marburg mit (v.l.) Bischof Hein, Leiterin Neebe, Kirchenpräsident Jung.

    Marburg / Kassel / Darmstadt, 12. September 2015. Am Samstag (12. September) ist mit dem Religionspädagogischen Institut in Marburg ein weiteres Kooperationsprojekt der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau feierlich eröffnet worden. In der Einrichtung befassen sich insgesamt 48 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor allem mit der pädagogisch-theologischen Aus-, Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften im schulischen Religionsunterricht. Neben dem Sitz in Marburg gibt es Regionalstellen in Darmstadt, Frankfurt, Fritzlar, Fulda, Gießen, Kassel, Mainz, Marburg und Nassau. Der Einladung zur Eröffnung waren am Samstag neben den Leitenden Geistlichen beider evangelischer Kirchen und dem Hessischen Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz auch zahlreiche Lehrkräfte, Pfarrer und Erzieherinnen gefolgt, die sich bereits am Vormittag im Rahmen eines Studientags mit einer zukunftsfähigen religiösen Bildung beschäftigt hatten.

    Ergebnis vieler Überlegungen

    Im Festgottesdienst betonte der Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein, in seiner Predigt über das „Gleichnis vom Sorgen“ (Matthäus 6,25-34), dass Jesus hier als Lehrer, als Rabbi auftrete, der überzeugt sei, dass das, was er sagt, lernbar ist. Wenn Jesus dazu auffordere „Sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen“, so mache er zugleich deutlich: „Die tief in uns sitzende Haltung, sich um alles und jedes ständig Sorgen zu machen, kann überwunden werden. Wir können das lernen!“, so der Bischof. Auch bei der Errichtung des gemeinsamen Religionspädagogischen Instituts habe man sich gesorgt, „ob alles ein gutes Ende nimmt“. Es brauche seine Zeit, bis unterschiedliche Kulturen zusammenkämen und etwas Neues bildeten. „Was wir heute feiern, ist kein Weg, der sich ergeben hat, sondern das Ergebnis vieler, vieler Überlegungen und Gespräche.“ so Hein. Im Vertrauen auf Gott könne mehr gelingen, als man meine, auch in den Prozessen des Lehrens und des Lernens. Hein folgerte daraus: „Wenn unser Religionspädagogisches Institut zu dieser Gelassenheit im Unterrichten wie in den schulpolitischen Debatten seine Beitrag leisten kann, hat sich die Mühe gelohnt und stehen wir vor einen spannenden Zeit.“

    Pluralismusfähige Schule stärken 

    Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Dr. Volker Jung, hob hervor, dass mit der der Eröffnung des gemeinsamen Religionspädagogischen Zentrums in Marburg „vorhandene Kräfte gebündelt und die religionspädagogische Arbeit gestärkt“ werde. Das sei wichtig, denn nach Worten Jungs wird „in einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen immer wichtiger“. Der evangelische Religionsunterricht trage dazu bei, „inmitten der Vielfalt der Religionen und Weltanschauungen Gemeinsames zu entdecken und Unterschieden mit Respekt und Toleranz zu begegnen“. So könne der evangelische Religionsunterricht zu einer „pluralismusfähigen Schule und zu einer toleranten Gesellschaft beitragen“. Dem Religionspädagogischen Institut kommt nach Jung dabei die wichtige Aufgabe zu, mit seinen Angeboten unter anderem für Lehrerinnen und Lehrer sowie Pfarrerinnen und Pfarrer „immer wieder neu dafür sensibel zu machen“. Jung wünsche den Mitarbeitenden deshalb „auch weiterhin große Empfindsamkeit für die Anliegen der jungen Menschen, tiefes Gespür für die Themen der Zeit und die Gabe, tragende Glaubensinhalte auch in Klassenräumen lebendig zu Wort kommen zu lassen“.

    Veränderungen aktiv mitgestalten

    Der Hessische Kultusminister, Prof. Dr. R. Alexander Lorz, begrüßte ausdrücklich die Einrichtung des Religionspädagogischen Instituts in Marburg und wies auf dessen Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Religionsunterrichts hin. „In Zeiten des gesellschaftlichen Wandels ist es auch ein wichtiges Zeichen, wenn die Kirchen Veränderungen aktiv mitgestalten. So ist es eine spannende und zugleich herausfordernde Aufgabe, die Praxis des konfessionellen Religionsunterrichts behutsam, aber auch mutig und entschlossen so weiterzuentwickeln, dass er wie die anderen zwölf Religionsunterrichte in Hessen seinen Beitrag zu einer pluralitätsfähigen Schule in unserer pluralistischen Welt leisten kann. Dieser Aufgabe nimmt sich das Religionspädagogischen Institut in vorzüglicher Weise an.“

    Potentiale neu ausschöpfen

    Die Direktorin des Religionspädagogischen Instituts, Pfarrerin Dr. Gudrun Neebe, betonte die Perspektiven und das Potential, das dem gemeinsamen Institut nun zur Verfügung stehe. Durch Umstrukturierungen und Verlagerungen von Standorten konnten Arbeitsbereiche verstärkt und auch neue Arbeitsbereiche wie zum Beispiel Elementarpädagogik, Interreligiöses Lernen und Medienpädagogik entwickelt werden. 

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