Dekanat Rodgau

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    Wanderfriedenskerze

    Gewalt gegen Frauen im Kongo - Hilfe als Hoffnungsschimmer

    EdStock/istockphoto.com

    Durch rund 40 Kirchengemeinden der EKHN bewegt sich diesem Herbst die Wanderfriedenskerze. Dann gedenken Christinnen und Christen den Vergewaltigungsopfern im Ostkongo.

    Er wird der vergessene Krieg genannt. Dabei sollen im Kongo seit dem zweiten Weltkrieg die meisten Opfer gefallen sein. Allein in der Stadt Goma sind in den letzten Tagen mehrere Menschen laut Presseberichten ums Leben gekommen. Die Gründe für die gewaltsamen Auseinandersetzungen sind komplex, unter anderem geht es um die Kontrolle über Rohstoffe wie Coltan, das für die Handyproduktion benötigt wird; auch ethnische Konflikte heizen die Auseinandersetzungen an. Die Situation kongolesischer Frauen, die von der Gewalt betroffen sind, bringt die ökumenische Aktion „Wanderfriedenskerze“ neu ins Bewusstsein. Deshalb lautet das Thema der zwölften ökumenischen Aktion "Wanderfriedenskerze" im Herbst 2013: „Hätte ich doch Flügel wie eine Taube“ (Psalm 55) – Gedenken an die Vergewaltigungsopfer im Ostkongo.  

    Ökumenische Aktion für den Frieden

    Die Aktion startet mit einem Ökumenischen Eröffnungsgottesdienst am 1. September 2013, dem internationalen Antikriegstag, um 11.00 Uhr in der katholischen Gemeinde Mariä Himmelfahrt in Frankfurt-Griesheim. Von dort gehen fünf neu gestaltete Friedenskerzen als verbindende Symbole auf die Wanderschaft durch das Rhein-Main-Gebiet und darüber hinaus. Sabine Müller-Langsdorf, die Beauftragte für Friedensarbeit im Zentrum Ökumene, berichtet:  „Mehr als 40 Gemeinden im Kirchengebiet der EKHN werden die Kerze zu Gast haben. In Gottesdiensten, Konfigruppen und Erwachsenenkreisen wird sie ihren Platz finden. Auch Schulen haben Interesse an der Aktion angemeldet.“ Wann und wo die Gebete mit der Kerze in Ihrer Nähe stattfinden, lässt sich im Online-Terminkalender von „pax christi“ erfahren.

    Unterstützung für Betroffene

    Die Friedenspfarrerin lädt Christinnen und Christen ein, durch Gebet und Fürbitten, Aktion und Solidarität, die Hoffnung der Menschen auf Frieden zu stärken. Dabei macht sie deutlich, wie sehr die Frauen in den östlichen Provinzen Kongos von dem Krieg betroffen sind. Sie erklärt: „Milizen, ausländische Soldaten und Regierungstruppen vergewaltigen massenhaft vor allem Frauen, um die Moral des Gegners zu brechen. Hunderttausende Frauen werden Opfer dieser furchtbaren `Kriegsstrategie´.“ Deshalb benötigen die Frauen medizinische und soziale Betreuung.
    Direkte Unterstützung aus Deutschland ist möglich, indem das Projekt „Medizinische Versorgung im Ostkongo“ des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e. V. (Difäm) unterstützt wird. Die Spendeneinnahmen ermöglichen Frauen, die Opfer einer Vergewaltigung wurden, eine Operation und medizinische Hilfe. Zudem erhalten sie durch Kleinkredite die Chance, sich ein Einkommen zu sichern. 

    Wanderfriedenskerze

    Die ökumenische Aktion „Wanderfriedenskerze“ gibt es seit den Anschlägen vom 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York. Im Anschluss an dieses Geschehen haben verschiedene christliche Gruppen und Gemeinden im Rhein-Main Gebiet überlegt, wie sie darauf angemessen reagieren können. Dabei kristallisierte sich die Idee eines regelmäßigen ökumenischen Gebets für die Opfer von Gewalt und Krieg heraus. Das Friedenskonveniat Rhein-Main hat daraufhin einen ersten liturgischen Entwurf für ein solches Friedensgebet entwickelte, wobei das Konzept auch eine "wandernde Kerze" vorgesehen hat. Was in kleinem Rahmen mit einer Kerze anfing, ist zu einer soliden ökumenischen Aktion gewachsen, der sich auch die EKHN anschließt. Einen großen Teil der Organisation hat „pax christi“, die internationale katholische Friedensbewegung im Bistum Limburg, übernommen. Unterstützung erhält sie von der Friedenspfarrerin der EKHN.

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