Gewalt in Ägypten
Gewalt in Ägypten durch nichts zu rechtfertigen
Tharwat KadesDie Gewalt hat ihre Spuren in den Kirchen hinterlassen22.08.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Darmstadt, 22. August 2013. Große Besorgnis über die Situation in Ägypten und Hoffnung auf die demokratiefähigen Kräfte in dem Land am Nil hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, am Donnerstag geäußert. In Briefen an Vertreter christlicher Kirchen des Landes brachte er im Namen der EKHN auch die Solidarität und das Mitgefühl angesichts der besorgniserregenden Ausschreitungen und dem Tod vieler Menschen zum Ausdruck. "Gewalt, die menschliches Leben zerstört, löst keine Konflikte und ist durch nichts zu rechtfertigen", schreibt Jung. Die evangelische Kirche werde deshalb Initiativen besonders unterstützen, die trotz der Situation "Dialog führen, das friedliche Miteinander fördern und sich gemeinsam für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen", so Jung. Die Briefe gingen unter anderem an den Patriarchen der Koptisch-orthodoxen Kirche in Ägypten, Papst Taodharos II., den Patriarchen der Koptisch-katholischen Kirche in Ägypten, Pfarrer Ibrahim Isaac Sidrak und den Präsidenten der Evangelischen Kirche "Synod of the Nile", Pfarrer Dr. Ekram Lamie.
Das Schreiben im Wortlaut:
"Im Namen der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau möchte ich Ihnen unser Mitgefühl und unsere Solidarität angesichts der besorgniserregenden Gewalt und dem Verlust zahlreicher Menschenleben in Kairo und ganz Ägypten zum Ausdruck bringen. Mit großer Besorgnis verfolgen wir die Ereignisse in Ihrem Land. Wir trauern mit allen, die Angehörige, nahe Verwandte und Freunde verloren haben oder selbst Opfer des Konfliktes geworden sind, unabhängig davon, welcher Religion oder Partei sie angehören. Gewalt, die menschliches Leben zerstört, löst keine Konflikte und ist durch nichts zu rechtfertigen. Betroffen nehmen wir wahr, dass Kirchen, Pfarrhäuser und Gebäude kirchlicher Institutionen zerstört werden, und wir teilen mit Ihnen die Sorgen und Ängste vor einem blutigen Bürgerkrieg. Gleichzeitig jedoch setzen wir unsere Hoffnung auf die Kräfte, die Ägypten zu einem demokratischen Rechtsstaat entwickeln wollen, in dem auch religiöse Minderheiten vor dem Gesetz gleichberechtigt sind und ohne Angst leben können. Schon jetzt gibt es überall dort Zeichen der Hoffnung, wo Christen und Muslime den Dialog suchen und sich Muslime schützend vor Christen stellen. Wir wollen weiterhin Menschen und Initiativen in Ägypten unterstützen, die diesen Dialog führen, das friedliche Miteinander fördern und sich gemeinsam für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen. In diesem Konflikt, der die Bevölkerung in Ägypten gegenwärtig spaltet, beten wir dafür, dass die versöhnende Kraft der Liebe Gottes die Christinnen und Christen in Ägypten stärken möge, zur Überwindung der Gewalt beizutragen. Gott schenke Ihnen Frieden."
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