Gottes Gerechtigkeit
Gott sagt: Du bist heilig
tomazl / istockphotoArbeiter im Weinberg09.05.2017 hag Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Das biblische Gleichnis sagt: Jeder Mensch ist gleich viel wert. Jesus hält keinen Vortrag über soziale Gerechtigkeit, sondern er spricht über das Reich Gottes. Für Gott ist jeder Mensch gleich wertvoll. Jeder wird gebraucht, denn jeder und jede kann etwas ganz besonders gut. Für Gott ist auch jeder Mensch gleich schön. Er teilt nicht ein in hässlich und hübsch. Deshalb kann man aus Gottes Sicht sagen, dass jeder Mensch heilig ist.
Jeder Mensch ist gleich viel wert
Heilig bedeutet: zu Gott gehörend. Jedes Kind, das getauft wird, gehört zu Gott. Es ist heilig. Jeder, der aus der Kirche austritt, bleibt getauft, ist also auch heilig. Und die anderen? Wer glaubt, dass jedes Leben im Grundsatz von Gott kommt, darf die Zusage „Du bist heilig“ für sich beanspruchen. Das schließt ein: Du bist schön, Du bist wertvoll und: Du wirst gebraucht. So viel Lob auf einmal können sich nur Liebende zusprechen.
Auch wenn Gottes Liebe dem Menschen in die Wiege gelegt ist, so ist doch auch der Neid nicht fern. Gerade Kinder achten sehr genau darauf, dass jeder gleich viel bekommt. Dann ist der Neid in Gerechtigkeit gekleidet. Die Arbeiter im Weinberg tun das auch. Die den ganze Tag gearbeitet haben, beschweren sich, das sei ungerecht. Doch der Besitzer des Weinbergs pocht auf den vereinbarten Vertrag und antwortet: „Oder bist du neidisch, weil ich (zu den anderen) so gütig bin?“
Der schwere Weg zur Gerechtigkeit
Mit Gottes Güte lässt sich keine Sozialpolitik machen. Obwohl die Gesellschaft über solche Dinge wie „gleichen Lohn für alle“ oder Bürgergeld und Grundeinkommen viel nachgedacht und diskutiert hat. Heute rufen die Gewerkschaften: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit. Jetzt auch für Frauen. Und was ist mit den Führungskräften? Trägt Angela Merkel mit 18.820 Euro im Monat weniger Verantwortung als VW-Chef Martin Winterkorn mit 17 Millionen Jahreseinkommen? Die Altenpflegerin bekommt für ihren 40-Stunden-Schichtdienst 2.500 Euro Brutto. Die Arbeiter im Weinberg und ihr Thema sind also nach wie vor aktuell.
Die Idee des Kommunismus wollte Gleichheit für alle, und zwar unabhängig davon, wieviel einer arbeitet. Gut möglich, dass Karl Marx auch die Arbeiter im Weinberg im Blick hatte, als er die himmelschreienden sozialen Ungerechtigkeiten seiner Zeit anprangerte. Kein Arbeiter sollte mehr seine Arbeitskraft verkaufen müssen. Als Wurzel des Übels erkannte Marx die Besitzverhältnisse an Produktionsmitteln. Nachdem Lenin, Mao und Ulbricht diese dann gründlich geändert hatten, wurde es jedoch auch nicht besser. Ganz im Gegenteil.
Gerechte Entlohnung bleibt eine ewige Aufgabe. Lösen wird sie kein Mensch. Die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg handelt von Gott, der jeden Menschen für gleich wert erachtet.
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