Kirchenfinanzen
Hessen-Nassaus Budget auf dem Weg zur Generationengerechtigkeit
Bildquelle: EKHN, MDHSDie EKHN ist durch konjunkturelle Schwankungen ausgelösten Veränderungen der Einnahmen ausgesetzt24.11.2021 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Mittwoch (24. November) auf ihrer Online-Tagung die Debatte über den Haushalt für das Jahr 2021 eröffnet. Der Entwurf sieht für das kommende Jahr Gesamtaufwendungen in Höhe von rund 710 Millionen Euro (2021: 703 Millionen Euro) vor. Für die Arbeit auf Gemeinde- und Dekanatsebene sind im neuen Etat über 346 Millionen Euro eingeplant. Über 50 Millionen Euro an Eigenmitteln sind unter anderem für die Arbeit in Kindertagesstätten vorgesehen. Für das Handlungsfeld Bildung sind über 33 Millionen Euro veranschlagt. Für den Erhalt der Gebäude sind fast 42 Millionen Euro Zuweisungen eingeplant. Den größten Einzelposten bilden die Personalkosten mit über 327 Millionen Euro. Für 2022 werden in dem neuen Haushalt rund 515 Millionen Euro an Kirchensteuern prognostiziert (2021: 505 Millionen). Am Freitag soll der Etat verabschiedet werden.
Aktueller Kirchenhaushalt ist längst kein Sparhaushalt
Nach Worten des hessen-nassauischen Finanzdezernenten und Leiters der Kirchenverwaltung, Heinz Thomas Striegler, will der Hausaltsentwurf 2022 strukturelle Ausweitungen vermeiden, sei aber noch kein „Sparhaushalt“ auf dem Weg ins Jahr 2030, sondern einer „mit hohem Defizit“. Die EKHN hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Ausgaben in acht Jahren um jährlich 140 Millionen Euro gegenüber dem Basisjahr 2020 zu senken. Im aktuellen Budget mussten fast 60 Millionen Euro aus Rücklagen entnommen werden um das Bilanzergebnis ausgleichen. Hauptgrund sei die bereits jetzt im Haushalt einberechnete Kapitaldeckung der Rückstellungen beispielsweise für die Altersversorgung der Zukunft. Der aktuelle Haushalt sei damit „ein Baustein auf dem Weg zu einem generationengerechten Haushalt“. Striegler: „Wir sollten nicht aus den Augen verlieren, dass nur ein ausgeglichenes Jahresergebnis einschließlich der in dem Jahr erforderlichen Rückstellung für Versorgung und Beihilfe generationengerecht ist. Wir sollten auch der Generation nach uns die Chance einräumen, Kirche gestalten zu können.“
Corona hinterließ in Finanzen weniger Schaden als befürchtet
Im Rückblick auf das vergangene Jahr hat die Coronakrise im Budget weniger Schaden angerichtet als zunächst befürchtet. Der Nachtragshaushalt von 2020 ging von 480 Millionen Euro Einnahmen aus der Kirchensteuer aus. Am Ende wurden es 515 Millionen Euro. Auch das laufende Jahr 2021 könnte mit rund 520 bis 530 Millionen Euro Kirchensteuern enden, statt der im Haushalt prognostizierten 505 Millionen Euro. Dennoch besteht nach Worten von Heinz Thomas Striegler kein Grund zur großen Freude: Denn auch dann verbleiben nach Worten Strieglers „zweistellige Millionenbeträge im negativen Jahresergebnis“.
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