Dekanat Rodgau

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    Flüchtlinge

    Hilfsprojekt für traumatisierte Flüchtlingen

    ollo/istockphoto.com

    Flucht bedeutet für viele Menschen auch Verlust - von Angehörigen, Freunden oder Heimat. In Darmstadt ist ein Modellprojekt zur Traumabewältigung von Flüchtlingen gestartet. Hier sollen sie Geborgenheit erfahren und neue Beziehungsstrukturen aufbauen können.

    Der hessische Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) hat in Darmstadt ein Modellprojekt zur Traumabewältigung von Flüchtlingen gestartet. Als „bundesweit einmaliges Projekt“ bekommen Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung täglich mindestens ein Kursangebot, erhalten täglich eine Gelegenheit zur Mitarbeit und können sich an psychologische Berater wenden, wie Grüttner erläuterte. Das Projekt „Step by Step“ wird gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Studenten der Universität Frankfurt umgesetzt.

    Krieg und Folter ließen das Urvertrauen in Mitmenschlichkeit zusammenbrechen, erklärte die Direktorin des Frankfurter Sigmund-Freud-Instituts, Marianne Leuzinger-Bohleber. In einer Flüchtlingsunterkunft müsse zuerst dieses Urvertrauen wieder hergestellt werden. Auch bescheidene Zuwendungen könnten ein „Prinzip Hoffnung“ wieder erwachen lassen. Todesangst und Panik zerstörten äußere und seelische Strukturen. In einer Unterkunft müssten daher als zweites neue Strukturen angeboten werden, um wieder ein Gefühl der Sicherheit zu bekommen.

    Wenn Flüchtlinge nicht rasch eine neue Beziehungserfahrung machten und selbst aktiv werden könnten, wirkten Traumata weiter und belasteten auch die Kinder und die Enkelgeneration, sagte Leuzinger-Bohleber. Die Wissenschaftler begleiten eine begrenzte Zahl der Flüchtlinge für längere Zeit. Sie wollen mit Hilfe des Projekts herausfinden, welche Rahmenbedingungen Flüchtlinge in den Aufnahmeeinrichtungen brauchen, um sich gesund und erfolgreich zu integrieren.

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