Kirchentag in Hamburg
Hinter den Kulissen: Helfer aus Hessen
Esther StoschPfadfinderin Sibylle Mußler erklärt den Besuchern des DEKT den Weg.03.05.2013 sto Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Esther StoschRobin Schuster aus Wiesbaden hilft immer wieder auf dem Kirchentag aus.Sechs Uhr morgens in Hamburg. In einer Turnhalle seufzen die ersten Luftmatratzen, weil die Schläfer aufstehen müssen. Schon bald geht es für die Schläfer los, denn sie wollen zu den Hamburger Messehallen. Sie tragen rote und grüne Hemden und um den Hals ein rotes Tuch mit der Aufschrift: „Ich helfe“. Eine anstrengende Aufgabe.
Die rund 70 Heliand-Pfadfinder aus Hessen packen beim Kirchentag mit an. Das kann ziemlich aufregend sein, beispielsweise wenn Bundespräsident Gauck spricht oder die Wise Guys ihr Konzert geben. Oft heißt es aber auch: Die Beine in den Bauch stehen, fremder Leute Müll aufsammeln oder den Türsteher spielen.
Sechs Stunden am Tag für den Kirchentag parat stehen, fünf Tage die Woche
„Es gibt Momente, da sehen die Leute nicht ein, warum wir gerade jetzt und hier den Weg freihalten müssen. Da bekommen wir etwas ab, wofür wir gar nichts können“, erzählt Sibylle Mußler. Aber sie stellt klar: „Das sind etwa zwei unter hundert.“ Sechs Stunden am Tag muss sie die Fragen der Besucher beantworten, und das ist nicht immer einfach. Etwa, wenn die Hessin aus Friedrichsdorf eine Frage nach dem Heimweg zum Hotel beantworten muss.
Die ehrenamtlichen Helfer sind für den Kirchentag unersetzlich. Ohne sie gäbe es keine Veranstaltung, kein Konzert. Auch wenn sich keiner darum reißt, einige Stunden alleine am Notausgang zu stehen, gemacht werden muss es trotzdem. „Wenn etwas passiert, werden auch die uninteressanten Aufgaben wichtig“, betont Florian Dietrich. Er ist mit 27 Jahren einer der ältesten aus der Truppe.
Ehemaligen Bundespräsident von Weizsäcker beinahe wieder weggeschickt
Florian Dietrich kennt die Fallen des Kirchentages ganz genau. Etwa beim ökumenischen Kirchentag nahm jemand seine Aufgabe, niemanden durch den Notausgang durchzulassen, ganz genau. „Er wollte den ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker nicht durchlassen. Er hatte ihn nicht erkannt und wollte ihn wieder wegschicken.“ Nicht nur die Höhepunkte, sondern auch die Pannen hinterlassen einen bleibenden Eindruck bei den Helfern.
Wenn die letzten Pfadfinder am Ende des Tages wieder in die Turnhalle kommen, ist noch lange keine Ruhe. Die Pfadfinder von der dritten Schicht haben endlich Feierabend. Da wird noch geräumt oder ein bisschen Sport gemacht. Bis Ruhe in den Raum kommt, dauert es oft bis ein oder zwei Uhr morgens. Doch in einem sind sich die Helfer einig: „Du bist zwar platt, aber es hat sich wirklich gelohnt.“
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