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    Liebe

    Interview mit Samuel Harfst über sein neues Album „Chronik einer Liebe"

    Charlotte MattesSamuel HarfstSamuel Harfst

    Samuel Harfst singt auf seinem neuen Album über die Liebe. Woher er seine Inspiration nimmt und welche Facetten die Liebe für ihn hat, erklärt er im Interview. Anlässlich der Feierlichkeiten zu „25 Jahre Wiedervereinigung" tritt er auch auf der EKHN-Bühne in Frankfurt auf.

    In einer Künstlerkommune in Hüttenberg, in Mittelhessen, schreibt und produziert Samuel Harfst gemeinsam mit befreundeten Musikern. Samuel Harfst ist in einer freikirchlich-geprägten Familie aufgewachsen und hat Theologie studiert. Seine Musikkarriere hat auf der Straße begonnen. Er hat sich mit Straßenmusik durch gekämpft, weil er die Musik zu seinem Beruf machen wollte und: Er hat es geschafft. Gerade ist sein siebtes Album „Chronik einer Liebe“ erschienen. Am 2. Oktober um 19.00 Uhr wird Harfst in Frankfurt auf der EKHN-Bühne im Metzlerpark singen. Er ist einer der Künstler, die im Rahmen des Programms zur deutschen Wiedervereinigung im Frankfurter Metzlerpark auftreten werden.
    Im Interview mit Redakteurin Charlotte Mattes spricht Samuel Harfst über die Liebe und was ihn zu seinen Texten inspiriert.

    Samuel, dein neues Album heißt „Chronik einer Liebe“, über welche Facetten der Liebe singst du denn?

    Samuel Harfst: Vom verknallt sein übers verliebt sein, bis zur ersten Routine. Über die Liebe zur Musik, zur Heimat, zum Moment. Es geht aber auch um die Kehrseite: Über Hass, Abschied und die Liebe über den Tod hinaus. Nicht jedes Lied ist eine Ballade und handelt explizit von Liebe. Liebe ist der rote Faden, der sich durch alle Lieder zieht. 

    Bei dem Lied „Fürchte dich nicht“ klingt das Thema Glaube und Gott offensichtlich durch. Aus welcher Perspektive singst du das Lied? Bist du das oder ist das Gott? 

    Harfst: Ich werde mich hüten, das zu erklären. Dass ist wie einen Witz zu erklären, damit macht man es kaputt. Bei dem Lied war es aber wirklich so, dass ich das Gefühl hatte, mir singt jemand dieses Lied zu. Das war ein verrücktes Gefühl und hat sich auch in dem Lied gespiegelt. Aber es war nicht so, dass ich mich hingesetzt habe und gesagt habe: „Das ist aber eine interessante und schlaue Perspektive“. Es ist eher so, dass ich ab einem gewissen Punkt Teil der Komposition werde. 

    Das klingt so, als bräuchtest du keine Inspirationsquellen für deine Texte, weil dir alles zufliegt...

    Harfst: Ganz im Gegenteil ich habe unglaublich viele Inspirationen. Ich bin der Überzeugung, dass Lesen und Schreiben wie Ein- und Ausatmen ist. Ich lese viel und bin mir bewusst, dass dadurch meine Hauptinspiration herkommt. Ich klaue wie ein Rabe, aber eher von Leuten, die schon 100 Jahre tot sind und aus dem Schriftstellerbereich kommen. Da ziehe ich meine Inspiration raus. An manchen Tagen, an denen ich frei machen will, lese ich etwas und plötzlich kommt mir eine Melodie von irgendeinem Satz, der sich formt. Manchmal komponiere und schreibe ich in ein paar Stunden etwas, dass mir sonst tagelang nicht gelingt. 

    Hast du Lieblingsschriftsteller, von denen du „klaust“?

    Harfst: Was ich nie gedacht hätte, denn in der Schule war er mir sehr verhasst: Goethe. Wenn man versucht ihm in die Karten zu gucken, wird er umso beeindruckender. Noch jemand mit dem ich in der Schule sehr wenig anfangen konnte, ist Kafka. Gerade seine Tagebücher lese ich sehr gerne. Viele Autoren brauchen ein ganzes Buch, um auszudrücken, was Kafka in einen Satz gepackt hat.

    Du hast auch ein Lied, das wie eine Club-Nummer klingt: „Nur nicht weg von dir“ – Könntest du dir vorstellen, da einen Remix mit jemanden zu machen?

    Harfst: Ganz oft, wenn ich Lieder gehört habe, die mir Spaß gemacht haben, so Remixes, da kam raus, dass sie von Robin Schulz sind. Ich finde den Typen super. Klar, wenn der das machen will - man sollte das Lied vielleicht mal irgendwo hinschicken. 

    Wie gehst du mit Kritik an deiner Musik um, lässt du sie zu?

    Harfst: Bei Kritik ist der Zeitpunkt entscheidend und die Art und Weise. Es kann entmutigend wirken wenn man hört, da hätte man aber noch das und das machen können“. Solange man noch am Arbeiten ist, bin ich ein richtiger Fan von Kritik. Auch durch einen Haufen Kritik bin ich die letzten Jahre besser geworden. 

    Am 2. Oktober trittst du im Rahmen der „LichtKirche“ im Frankfurter Metzlerpark auf – bist du noch nervös, wenn du auf die Bühne gehst?

    Harfst: Ich glaube, jeder der sagt, dass sich das über die Jahre nicht ein bisschen relativiert, der flunkert. Aber was auf der Bühne passiert, ist jeden Abend neu. Ich bin meistens sehr konzentriert vor den Auftritten und nehme mir die letzte halbe Stunde vor dem Auftritt, um nochmal runterzukommen.

    Zum Programm der LichtKirche

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