Donnerstag ist Weltflüchtlingstag
Jung: „Europa darf nicht mauern“
nafas/pixelio.deFestung Europa19.06.2013 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKHN/OeserKirchenpräsident Volker Jung"Europa muss angesichts einer der größten Flüchtlingstragödien der letzten Jahrzehnte mehr tun als bisher und eine größere Zahl syrischer Flüchtlinge aufnehmen." Das hat der Vorsitzende der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Dr. Volker Jung, anlässlich des Weltflüchtlingstages am Donnerstag (20. Juni) gefordert.
Mehr als 1,6 Millionen syrische Flüchtlige
Rund 1,6 Millionen Menschen seien seit Beginn der Kämpfe aus Syrien geflohen und hätten in den mittlerweile völlig überlasteten Nachbarländern Zuflucht gesucht. Auch das Flüchtlingswerk der Vereinten Nationen habe an die Europäische Union appelliert, endlich syrische Flüchtlinge aufzunehmen. "Die von Bund und Ländern beschlossene Aufnahme von 5.000 besonders Schutzbedürftigen - unter ihnen unbegleitete Kinder, Schwerstkranke und Angehörige religiöser Minderheiten - ist hierbei ein wichtiger Schritt, wobei die Vorstellung einer nur vorübergehenden Aufnahme wenig realistisch ist", sagte Jung.
Familiennachzug aus Syrien erleichtern
Weiter drängte der Kirchenpräsident darauf, unabhängig von diesem Kontingent, den Familiennachzug zu in Deutschland lebenden syrischen Staatsangehörigen zu ermöglichen. "Viele Syrer wenden sich in diesen Tagen verzweifelt an diakonische und kirchliche Beratungsstellen, weil sie Familienangehörige zu sich holen und so in Sicherheit bringen möchten. Das sollte jetzt schnell und unbürokratisch ermöglicht werden", so Jung.
Europa ist für Flüchtlinge kein Raum der Sicheheit
Besorgt sehe man auf die Lage syrischer Flüchtlinge in Griechenland, die dort oft menschenunwürdig behandelt würden. "Es braucht mehr Solidarität in der europäischen Flüchtlingspolitik", betonte Jung. Er forderte ein Ende der Abschottungspolitik. "Dass die EU die Nachbarländer Syriens auffordere, ihre Grenzen für Flüchtlinge offen zu halten, sich selber aber zunehmend einmauere, unterminiere die Glaubwürdigkeit Europas", warnte der Kirchenpräsident. "Europa will ein 'Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts' sein. Für Flüchtlinge muss es das aber erst noch werden", erklärte Jung.
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