Trauernde ernst nehmen, aber Unterschied zwischen Mensch und Tier verstehen
Keine christliche Bestattung für Tiere
15.07.2011 Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Weder gibt es dafür liturgische Vorlagen noch Pläne, solche zu erarbeiten. Das hat Oberkirchenrätin Christine Noschka, Mitglied der Kirchenleitung der EKHN, in einem Brief an die Bistümer Mainz, Limburg und Trier klargestellt. Noschka wörtlich: „Nach biblischem Zeugnis und christlichem Verständnis kommt nur dem Menschen Person-Sein zu. Das unterscheidet den Menschen grundlegend vom Tier. Eine liturgisch gestaltete Bestattung würde diese Differenz verwischen.“ In der Ablehnung einer christlichen Tierbestattung bestehe zwischen evangelischer und katholischer Kirche Einigkeit.
Oberkirchenrätin Noschka reagierte damit auf ein kürzlich erschienenes Buch des EKHN-Oberkirchenrats Dr. Jens Feld und einen entsprechenden Artikel in der Mainzer Rhein-Zeitung. Feld hatte sich dafür ausgesprochen, Menschen, die um ein geliebtes verstorbenes Haustier trauerten, nicht nur seelsorgerliche Begleitung, sondern auch eine christliche Bestattung ihrer verstorbenen Tiere zu ermöglichen.
Begleitung ja, Bestattung nein
Selbstverständlich, so Noschka, gehöre es zum seelsorglichen Auftrag der Kirche, Menschen bei der Trauer um ein geliebtes Haustier wie in anderen Situationen beizustehen, sie zu begleiten und zu unterstützen. Die seelsorgliche Aufgabe schließe aber mit ein, dass man den Trauernden helfen müsse, den Unterschied zwischen Mensch und Tier zu verstehen.
Theologisch sei nicht von der Würde, wohl aber dem Wert von Tieren als Mitgeschöpfen zu sprechen. Deshalb müsse die Kirche auch die besondere Beziehung von Mensch und Tier achten und fürsorgend gestalten. Dazu gehöre aber ein Umgang mit Tieren, der des Menschen würdig sei.
Verantwortlich: Oberkirchenrat Dr. Joachim Schmidt
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