Dekanat Rodgau

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    Fluglärm-Studie

    Kinder, die Fluglärm ausgesetzt sind, lernen langsamer lesen

    istockphoto/VilchesMädchen hält sich die Ohren zuZuviel Lärm wirkt sich auf die Entwicklung von Kindern aus

    Die NORAH-Kinderstudie stellt fest, dass Kinder aus Gebieten, die von Fluglärm betroffen sind, ein bis drei Monate im Lern-Rückstand sind. Der Umweltreferent der EKHN bezieht Stellung.

    ZGVPortraitDr. Hubert Meisinger ist Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, Vertreter der hessischen Kirchen im Konvent des Forum Flughafen und Region - sowie Studienleiter für den Dialog zwischen Theologie und Naturwissenschaften

    Am 4. Oktober 2014 wurde die NORAH-Kinderstudie zu den Auswirkungen von Fluglärm vorgestellt.  Untersucht wurden 1.243 Kinder aus 85 zweiten Schulklassen an 29 Schulen in vier unterschiedlich vom Fluglärm betroffenen Gebieten. Die Wissenschaftler stellten fest, dass Kinder, die während des Unterrichts Fluglärm ausgesetzt sind, langsamer lesen lernen als andere – je lauter, desto langsamer.

    Rückstand mit Folgen für die weitere Entwicklung

    Die Leiterin der Studie Prof. Dr. Maria Klatte von der TU Kaiserslautern betonte, dass die Ergebnisse der Studie bedeutsam sind, denn der von ihrem Team festgestellte Rückstand von ein bis zu drei Monaten müsse im Verhältnis zur noch kurzen Schulzeit und der zentralen Bedeutung des Leseerwerbs für die gesamte menschliche Entwicklung gesehen werden.

    Fluglärm lenkt ab

    Nach Dr. Hubert Meisinger, Umweltreferent im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, der an der Vorstellung der NORAH-Kinderstudie im Offenbacher Rathaus teilgenommen hat, liefert die Studie nicht nur statistische Aussagen: „Die Lebenswirklichkeit der Kinder wird in den Blick genommen. Kinder lernen später lesen, nehmen mehr Medikamente ein, die Fenster der Klassenzimmer bleiben geschlossen, Kinder werden dennoch durch Fluglärm abgelenkt, schauen nach draußen und Unterrichtskonzepte wie ein ‚grünes Klassenzimmer‘ kommen weniger zum Zuge.“ Die Studie sei eine Momentaufnahme. Noch nicht untersucht wurden die dynamischen Auswirkungen von Fluglärm auf das Lernverhalten von Kindern über einen längeren Zeitraum hinweg.

    Lösungsmöglichkeiten

    „Wer aus den Untersuchungsergebnissen folgert, dass mehr Lärmschutzfenster an Schulen das Problem lösen, verkennt, dass sich das Leben und Lernen nicht nur in geschlossenen Räumen abspielt“, so Meisinger. Konsequenter Weise dürften zumindest nicht noch mehr Flugbewegungen und damit Fluglärm nach Frankfurt geholt werden.

    Zentrale Forderungen der EKHN zu Fluglärm

    Die EKHN hat sich in den zurückliegenden Jahren immer wieder mit dem Ausbau des Verkehrsflughafens Frankfurt/Main und dem damit verbundenen Thema Fluglärm beschäftigt. Ihre zentralen Forderungen bestehen in einem verbindlichen Nachtflugverbot in der gesetzlichen Nacht zwischen 22 und 6 Uhr, der Einführung von transparent gemachten Lärmobergrenzen und der Ausgestaltung eines mitweltverträglichen Flughafen mit eingeschränktem Flugverkehr als Teil eines zu entwickelnden gesamtdeutschen, sozial- und umweltverträglichen, nachhaltigen Luftfahrt- und Mobilitätskonzepts.

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    [Margit Befurth]

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