Dekanat Rodgau

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    Kein Grundsatzbeschluss zu AfD

    Kirchenpräsident: Kirche muss in Gesellschaft präsent sein

    EKHN/NeetzJung im GesprächKirchenpräsident Dr. Dr. h.c. Volker Jung

    Die evangelische Kirche muss nach Ansicht von Kirchenpräsident Volker Jung in der Gesellschaft präsent sein, „aber nicht in einer machtvollen Dominanz“, sagte Jung in einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) am 25. August.

    Die Kirche müsse vielmehr zeigen, dass der Glaube Menschen stark mache und ihnen Halt gebe in Lebenskrisen, sagte Jung gegenüber der FAZ. Auch in Fragen der Ethik gebe der Glaube Orientierung.

    Persönliche Kontakte verbessern

    Um dem Mitgliederschwund in der Landeskirche zu begegnen, schlug Jung vor, den persönlichen Kontakt zu den Mitgliedern in den Gemeinden zu verbessern. Wichtig sei auch, dass die Kirche in der Gesellschaft Präsenz zeige, etwa durch Debattenbeiträge oder Auftritte bei Hessentagen und Landesgartenschauen. Schließlich müsse die Kirche auch über die digitalen Medien Kontakt vor allem mit der jüngeren Generation suchen. Manche Menschen kehrten jedoch der Kirche den Rücken, weil sie das Gefühl hätten, dass ihnen nichts fehle, sagte Jung, der eine „religiöse Indifferenz in der Gesellschaft” feststellte. Sie seien empfänglicher für Religion, wenn es ihnen schlechter gehe. Die Kirche müsse zudem deutlich machen, dass sie die Kirchensteuer sinnvoll einsetze.

    Kein Grundsatzbeschluss im Umgang mit AfD

    Auch im Umgang mit der rechtspopulistischen AfD bleibe die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau dialogbereit, bekräftigte Jung. Sie habe zu diesem Thema keinen Grundsatzbeschluss gefasst und habe dies auch nicht vor. Ihr Weg sei, das Gespräch zu suchen und auf die konkreten Inhalte und Aussagen einzugehen. „Je nachdem, was das Gespräch ergibt und wie sich die AfD entwickelt, schließe ich die Unvereinbarkeit von einem kirchlichen Amt und einem Amt in der AfD nicht aus“, sagte der Kirchenpräsident. Wenn sich allerdings jemand diskriminierend äußere oder eingebürgerten Deutschen das Deutsch-Sein abspräche, wäre eine Grenze überschritten.

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