Ausblick auf Dortmund
Kirchentag: Zwischen Wohnzimmer und Wolkenkratzer
EKHN/ ZDF DigitalÜber den Wolken von Frankfurt: 3D wirbt in Dortmund für den Kirchentag 202119.06.2019 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
KirchentagKirchentag 2019Wenn am Mittwochabend der Kirchentag in Dortmund startet, geht es für die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und das Bistum Limburg diesmal auch schon mit dem Ökumenischen Kirchentag 2021 in Frankfurt los. Auf dem Propsteihof in der Dortmunder Innenstadt laden rund 80 Mitwirkende für den nächsten, den 3. Ökumenischen Kirchentag, in die Stadt an den Main ein. Drei Attraktionen bieten die gastgebenden Kirchen – neben EKHN und Bistum Limburg auch die Evangelische Kirche von Kurhessen Waldeck, die Bistümer Mainz und Fulda sowie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Hessen-Rheinhessen – den rund 100.000 Besucherinnen und Besuchern des 37. Deutschen Evangelischen Kirchentages vom 19. bis 22. Juni. Mit einer Virtual Reality-Aktion, einer Stadtführung und einem „ökumenischen Wohnzimmer“ machen die Gastgeberinnen und Gastgeber von Frankfurt schon jetzt Lust auf den nächsten Kirchentag.
Startschuss mit der „Großen Eintracht“
Der Startschuss fällt schon am 19. Juni mit dem Abend der Begegnung. Unter dem Motto „Die Große Eintracht“ bringen EKHN, Bistum Limburg und die weiteren Gastgeberinnen und Gastgeber Musik aus Hessen mit nach Dortmund. Den Auftakt macht Duo Camillo – Kirchenkabarett aus dem Taunus – mit einem Kurzprogramm auf der Bühne im Propsteihof. Es folgt Musik von Minus Meier. Die Frankfurter Popband ist in Dortmund gleich mit mehreren Auftritten vertreten. Den Abschluss des Abends machen das Duo Peter und Sandra Matz. Sie kommen mit ihren Lieblingssongs. Mitsingen ist ausdrücklich erwünscht.
Wolkenkratzer und Himmelsstürmer
Passend zum Leitwort „Was für ein Vertrauen“ können Teilnehmende mitten auf dem Propsteihof in Dortmund einen virtuellen Balanceakt über Frankfurt wagen. Mit einer Virtual Reality Brille auf der Nase können Wagemutige auf einem Balken balancieren und die Stadt am Main aus luftiger Höhe betrachten. Das Motto: „Wolkenkratzer und Himmelsstürmer willkommen!“ Quasi auf Augenhöhe mit der Skyline wandern Neugierige ohne Höhenangst zwischen Kirch- und Bankentürmen Frankfurts in 3D-Optik umher. Immer wieder neue Aussichten gibt es zu genießen, wenn sich die Wolken auftun und den Blick auf Römer oder Eisernen Steg, auf Börse oder Europäische Zentralbank freigeben.
Ansichtssache Frankfurt
Mit beiden Füßen fest auf dem Boden lassen sich von Donnerstag bis Samstag auch neun interessante Ecken von Frankfurt entdecken. Viermal am Tag bietet eine Gästeführerin ihr Wissen und ihre Geschichten im Rahmen einer Stadtführung zu neun Bildern aus Frankfurt auf dem Propsteihof-Gelände an. Neben den Stadtansichten, liefern auch Tonspuren per QR-Code Hinweise auf das, was Frankfurt interessant und liebenswert macht. So kann man auch außerhalb der Führungen auf eigene Faust neue Ansichten über die Metropole am Main gewinnen.
Ökumenische Wohnzimmeratmosphäre
Im „ökumenischen Wohnzimmer“ - ebenfalls auf dem Propsteihof an der Silberstraße - kommen Gäste vertrauensvoll ins Gespräch über Gott und die Welt, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten, über Religion und Ökumene. In einer ganz informellen Atmosphäre stehen hier die gastgebenden Kirchen für Diskussionen und persönliche Gespräche zur Verfügung. Unter anderem werden Limburgs Bischof Georg Bätzing und Hessen-Nassaus Kirchenpräsident Volker Jung am Samstag, 22. Juni um 15 Uhr im Wohnzimmer Platz nehmen und ganz Ohr für die Fragen der Teilnehmenden sein. Am Freitag, 21. Juni um 15 Uhr wird Bischof Martin Hein von der EKKW mit Konrad Raiser, dem ehemaligen Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, ökumenische Themen erörtern. Weihbischof Thomas Löhr aus dem Bistum Limburg spricht am Freitag, 21. Juni um 12 Uhr mit Ulrike Scherf, der Stellvertretenden Kirchenpräsidentin der EKHN. Ingeborg Schillai, Präsidentin der Limburger Diözesanversammlung, trifft schon am Donnerstag, 20. Juni um 12 Uhr auf Susanne Bei der Wieden, stellvertretende Präses der Synode der EKHN, um miteinander und mit Kirchentagsbesucherinnen und –besuchern ins Gespräch zu kommen. Einen ersten Einblick in das Programm auf dem Propsteihof gibt es unter: www.oekt-frankfurt.de/thema/propsteihof
Evangelisch und katholisch in großer Zahl
Rund 5000 Menschen aus dem Bistum Limburg und der EKHN finden dieses Jahr den Weg nach Dortmund. Mit dabei sind auf Einladung des Deutschen Evangelischen Kirchentages Vertreterinnen und Vertreter von Gemeinden aus dem künftigen Quartiersbereich des Ökumenischen Kirchentags, um die Herausforderungen des Großereignisses schon hautnah kennenzulernen. Rund ein Drittel der zirka 100 Mitwirkendengruppen aus dem Bereich sind ebenfalls mit ökumenischen oder interreligiösen Projekten am Start. Sie finden sich auf dem Markt der Möglichkeiten ebenso wie im Zentrum Jugend, dem Zentrum Gottesdienst, bei der Popularmusik oder bei den Bläserinnen und Bläsern sowie Chorsängerinnen und -sängern. Auch unter den Helfenden finden sich – wie bei schon vielen Kirchentagen – katholische, evangelische und muslimische Mitwirkende. Dazu gehören unter anderem, Pfadfinderinnen und Pfadfinder sowie Engagierte aus Jugendverbänden und Gemeinden.
Staffelübergabe an Frankfurt in Dortmund
Ab Samstag, 22. Juni wird es schließlich wirklich ernst für alle aus der Kirchentagsregion 2021: Dann werden die Stadt Dortmund und die Evangelische Kirche von Westfalen offiziell den Staffelstab an die Gastgebenden des Frankfurter Treffens weiterreichen. Und am Ende des Schlussgottesdienstes am Sonntag, 23. Juni, erhalten alle dann auch noch einen zünftigen Vorgeschmack auf Frankfurt. Eine Begrüßungskarte mit klassischem Bembel und der Aufschrift „Ei gude, Kerschedaach!“ macht neugierig auf Hessen.
Weitere bunte Kirchentagssplitter aus der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
Kirchenpräsident und Segensroboter in Dortmund
Neben den zahlreichen ökumenischen Aktivitäten in Dortmund engagiert sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) bei vielen weiteren Programmpunkten. So tritt der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bei mehr als einem halben Dutzend Veranstaltungen auf. Er wird unter anderem am Donnerstag, 20. Juni um 9.30 Uhr eine Bibelarbeit zusammen mit Sportlerinnen und Sportlern im Eissportzentrum nahe der Westfalenhalle halten. Im Klostergarten St. Franziskus (Franziskanerstraße) wird Jung am Freitag, 21. Juni ab 19 Uhr über Kirche und den digitalen Wandel diskutieren. Dort begrüßt übrigens während des Kirchentags noch ein anderer gebürtiger Hessen-Nassauer die Gäste: der inzwischen international bekannte Segensroboter „BlessU-2“.
Online-Gottesdienst made in Hessen-Nassau
Zu einem interaktiven Online-Gottesdienst lädt am Samstag, 22. Juni um 15 Uhr das aus Hessen-Nassau stammende Projekt „Sublan“ in der St.-Franziskus-Kirche (Franziskanerstraße) in Dortmund ein. Die YouTuberin Jana Highholder moderiert, Pfarrerin Sandra Matz und Pfarrer Marcus Kleinert werden den Gottesdienst mit einer Gemeinde vor Ort und im weltweiten Netz gestalten. Alle, die eine Internet-Verbindung haben, können auf dem Handy oder am PC zuhause live dabei sein und eigene Fragen, Gedanken und Gebetsanliegen einbringen. Die Ideen werden dann gleich im laufenden Gottesdienst aufgenommen. Thema der Feier ist „Vertrauen wagen!?“ Das Ganze funktioniert ohne eine spezielle Software, die heruntergeladen werden muss. Einfach www.sublan.tv anklicken. Und los geht’s. Mehr auch unter www.kirchentag.de/sublan
Martin Luther einmal ganz in Lila
Auf dem Markt der Möglichkeiten in der Westfalenhalle 7 am Stand G 08 wirbt die EKHN noch für ein weiteres Großereignis im Jahr 2021 in ihrem Kirchengebiet. Dann feiern Protestantinnen und Protestanten aus aller Welt 500 Jahre Wormser Reichstag, auf dem Martin Luther für seine Ideen eintrat. Ein fast drei Meter hoher Reformator im lila Gewand wartet dort auf Gäste und fragt sie nach ihrem persönlichen Luther-Moment. Und ganz beiläufig verweist er dabei auf die bundesweiten Feierlichkeiten im Frühjahr 2021 in der Nibelungenstadt am Rhein.
Sportliches Erbarmen: „Die Hesse komme“!
Und am Ende dann doch noch einmal Fußball in Dortmund. Nicht die Eintracht vom Main, sondern das Pfarrer-Fußball-Team aus der EKHN kämpft in der Kirchentagsstadt 2019 wieder um den Siegerpokal bei den traditionellen „Popen Open“. Das Turnier gilt als inoffizielle deutsche Meisterschaft für Pfarrerinnen und Pfarrer. Männer und auch Frauen aus Hessen-Nassau wechseln dann wieder Trikot gegen Talar. Und statt einem Segen hallt dann am Donnerstag der klassische Schlachtruf der EKHN-Kirchenkicker über den heiligen Rasen: „Erbarme, die Hesse komme!“
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