Bewahrung der Schöpfung
„Klimahysterie” ist Unwort des Jahres 2019
EKHN/RahnKlimademo von Fridays for Future mit der evangelischen Kirche in Darmstadt14.01.2020 epd/red Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Der im vergangenen Jahr „von vielen in Politik, Wirtschaftund Medien” verwendete Ausdruck „pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose”. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel sei das Wort zudem irreführend und stütze inunverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen.
Der Ausdruck „Klimahysterie” wurde nach Janichs Angaben neunmal eingesandt. Die Zahl der Einsendungen zum Thema „Ökologie, Klima, Umweltschutz” hätten im vergangenen Jahr stark zugenommen, sagte die Sprecherin der Unwort-Jury. Vorgeschlagen worden seien zum Beispiel auch die Begriffe Ökodiktatur, Ökofaschismus, Ökoterrorismus, Klimaabsolutismus, CO2-Gläubige, CO2-Jünger oder Klimakirche.
Handeln mehr denn je gefordert
Die Fachreferentin für gesellschaftliche Verantwortung im Evangelischen Dekanat Bergstraße, Sabine Allmenröder, begrüßte die Entscheidung. „Wer etwas gegen den Klimawandel tut, handelt nicht hysterisch. Im Gegenteil: Konsequentes Handeln sei jetzt mehr denn je gefordert.“ „Die Schöpfung bewahren“ gehört zu den Schwerpunktthemen des Evangelischen Dekanats. Das soll sich auch praktisch auswirken etwa im Mobilitätsverhalten. Unter anderem wurde am Heppenheimer Haus der Kirche, dem Dekanatssitz, eine E-Tankstelle installiert.
Intensiv hatte die EKHN-Synode auf ihrer Herbsttagung 2019 den aktuellen Klimaschutzbericht der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau diskutiert. Er schlägt deutliche Investitionen vor, um den Kohlendioxidausstoß vor allem bei Gebäuden zu reduzieren.
Die sprachkritische Aktion „Unwort des Jahres” wurde 1991 von dem Frankfurter Germanistikprofessor Horst Dieter Schlosser initiiert. Seit 2011 ist Janich Jury-Sprecherin. Weitere Mitglieder sind die Sprachwissenschaftler Jürgen Schiewe (Universität Greifswald), Kersten Sven Roth (Universität Düsseldorf), Martin Wengeler (Universität Trier) sowie der freie Publizist Stephan Hebel.
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