Dekanat Rodgau

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    Korea-Krise

    Leben im ständigen Kriegs-Zustand

    zennie/istockphoto.comKorea auf dem GlobusKorea auf dem Globus

    Die Spannungen im Korea-Konflikt spitzen sich zu. Seit Nordkorea mit atomaren Waffen droht, ist die Welt in Alarmbereitschaft.

    momcilog/istockphoto.comKoreanische SoldatenSüdkorea ist bereit für einen Krieg.

    Nordkorea steht auf dem umstrittenen Verfolgungsindex der Christen auf Platz eins. Während Mitarbeiter der Hilfsorganisation Open-Doors von einer verschärften Situation für Christen sprechen, sieht die ehemalige Pröpstin Helga Trösken keine neuen Gefahren für die Gläubigen in dem kommunistischen Land. „Die Daten von Open-Doors und Amnesty international lassen sich nicht objektiv nachprüfen“, sagt sie. Dafür sei das Land zu verschlossen. Dennoch erlebte Trösken, dass über Glauben nicht öffentlich gesprochen wird: „Jeder Versuch darüber zu reden, ging ins Leere.“ 

    Bei ihrem letzten Besuch konnte sie nur einmal freien Glauben erleben. Bei der  offiziellen christlichen Gemeinde in Pjöngjang. „Jeder Nordkoreaner muss ein Abzeichen der Kim-Familie tragen. Aber im Gottesdienst habe ich kein einziges dieser Abzeichen gesehen“, erinnert sie sich. Dieses kleine Stück Freiheit habe sie sehr beeindruckt, sagt Trösken.

    Kriegs-Drohung nur Machtgehabe von Kim Jong Un?

    Der Asien-Beauftragte des Zentrum Ökumene, Johny Thonipara, bewundert vor allem die Gelassenheit der Menschen in Korea. Diese sei tief mit ihrem historischen Hintergrund verwurzelt. Der Korea-Krieg 1953 wurde nie mit einem Friedensvertrag beendet, sondern nur mit einem Waffenstillstand. Daher sei die Kriegsbedrohung nichts Neues. Vor allem die Menschen in Nordkorea haben noch gut in Erinnerung, wie viele Menschen in den 1950er Jahren getötet wurden und wie die Bomben fielen. 

    „Vor diesem Hintergrund muss auch die momentane Drohung von Machthaber Kim Jong Un gesehen werden“, sagt der Experte. Der Machthaber wolle der Welt klar zeigen, dass sein Land nicht Irak oder Libyen sei, sondern mächtig. Dieses Signal gelte nicht nur Südkorea, den USA und den westlichen Ländern, sondern auch den Militärs im Land. 

    Thonipara vermutet, dass das Militär eine wesentliche Rolle für Kim Jong-Uns Drohungen spielt. „Er scheint auf Widerstand in den eigenen Reihen gestoßen zu sein“, sagt der Experte. Daher fürchte Kim Jong Un um seine Macht. Weil das Land so verschlossen sei, „ist es schwer ihn einzuschätzen. Aber mir scheint, er kämpft um sein politisches Überleben“, fasst der Pfarrer zusammen. 

    Entspannung wenn Südkorea und USA „nach Hause gehen“

    Erst seit kurzem sieht Thonipara eine reale Kriegs-Gefahr in Korea. „Die Kriegsdrohungen sind bekannt und die Menschen leben täglich mit ihnen“, sagt er. Doch seitdem China von Krieg spricht, scheint ihm die Situation verschärft. Besonders brisant findet er, dass Atom-Waffen zum Einsatz kommen könnten.

    Die Situation sei nicht leicht zu entschärfen, sagt Thonipara. Seiner Meinung nach ist der beste Beitrag für Frieden, wenn Südkorea und Amerika „einfach nach Hause gehen.“ Er hofft, wenn es keine militärischen Übungen und Manöver unter den Augen von Nordkorea gäbe, entspanne sich die Lage. Dass Amerika am Wochenende einen Raketentest verschoben hat, könnte ein erster Schritt in diese Richtung sein.

    „Nur bei Waffenruhe wird es für Nordkorea ein Überleben geben.“

    Nordkorea hat mehreren Ländern, darunter auch Deutschland und China, die Evakuierung ihrer Botschaften empfohlen. Es scheint nur wenig zu fehlen, damit dieser Krisen-Herd explodiert. Etwa wenn Nordkorea Raketen gen Guam sende, sagt der Experte. Auf dieser pazifischen Insel befindet sich ein amerikanischer Militärstützpunkt. Thonipara spricht von katastrophalen Folgen bei einem Krieg. Vor allem für Nordkorea selbst, denn Südkorea werde sich wehren. „Nur bei Waffenruhe wird es für Nordkorea ein Überleben geben“, so der Experte.

    Er steht vor allem mit den christlichen Gemeinden in Südkorea in Kontakt. Gemeinsam mit einer ökumenischen Organisation werden Hilfsgüter nach Nordkorea gesendet. „Ich hoffe, dass es nicht zu einem Krieg kommen wird. Wir schließen die Christen und die Menschen in dem Land in unsere Gebete ein.“

    Liebe Koreafreundinnen und Koreafreunde, 

    Ich bitte Sie an die Menschen in Korea zu denken und für sie zu beten.
    Anbei ein kleiner Vorschlag.

    Gott des Friedens, du willst Frieden und Versöhnung auf dieser Erde. Breite deinen Frieden aus, wo Menschen gegeneinander kämpfen wollen.
    Gib uns Menschen die Einsicht, dass unsere Welt und die Menschheit vor Kriegen bewahrt bleiben mögen. 
    Hilf uns und insbesondere den Menschen in Korea, den Weg des Friedens zu suchen und zu gehen und alle zu unterstützen, die für den Frieden eintreten. 
    Mache unsere Kirche zu einer Stimme des Friedens und der Versöhnung.
    Gib, dass alle, die politische Verantwortung tragen, angemessene und weitsichtige Entscheidungen treffen und im Gespräch miteinander eine friedliche Lösung suchen. 

    Pfarrer Johny Thonipara

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