Halbzeitbilanz zur Landesgartenschau
LichtKirche in Gießen ist ein Erfolg
Esther StoschLichtKirche auf der Landesgartenschau21.07.2014 vr Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Gießen/Darmstadt/Kassel/Mainz, 22. Juli 2014. Die LichtKirche auf der 5. Hessischen Landesgartenschau in Gießen ist für die Kirchen ein großer Erfolg. Bereits jetzt seien die Erwartungen „weit übertroffen worden“, erklärte die Gießener LichtKirchen-Pfarrerin Jutta Becher am Dienstag in einer Bilanz zur Halbzeit der Schau, die noch bis zum 5. Oktober geöffnet ist. Täglich besuchten bis zu 200 Gäste die Andachten. Bei den Sonntagsgottesdiensten seien es durchschnittlich 250 bis 300 Besucherinnen und Besucher. Am Pfingstsonntag haben laut Becher rund 500 Frauen und Männer einen Gottesdienst mitgefeiert. Ende Juni waren zu einer Spätöffnung alleine rund 1.000 Besucher zu dem bunt erleuchteten mobilen Gotteshaus aus Holz und Plexiglas gekommen. In den zurückliegenden Wochen hätten zudem 25 Familien ihre Kinder in der LichtKirche taufen lassen oder sich dafür angemeldet. Dies sei auch weiterhin möglich, erläuterte Becher. Die LichtKirche habe sich damit zu einem „Ort der Spiritualität, der Begegnung und des kulturellen Erlebens“ entwickelt. Die Resonanz zeige, dass „Menschen hier berührt werden und sich wohlfühlen“, betonte Becher. Die Landesgartenschaugesellschaft habe insgesamt bislang mehr als 240.000 Besucher gezählt. Nach Angaben von Becher hätten mehr als drei Viertel der Gäste auch die LichtKirche aufgesucht und an einer Andacht oder einer Veranstaltung teilgenommen. Zu den bisherigen Höhepunkten des kirchlichen Programms zählten Konzerte der Liedermacher Samuel Harfst und Clemens Bittlinger sowie zahlreicher Gospelchöre, Lesungen oder die bei Dunkelheit farbenfroh strahlende LichtKirche.
Mehr als 120 ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer
Die LichtKirche auf der Landesgartenschau in Gießen wird gemeinsam von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW) sowie dem katholischen Bistum Mainz verantwortet. Pfarrerin Svenja Neumann von der EKKW äußerte sich „überwältigt vom Engagement“ der rund 120 ehrenamtlichen Gästebegleiter, die bei jedem Wetter an der LichtKirche Besucherinnen und Besucher freundlich empfangen und Rede und Antwort stehen. Ohne die Mitwirkung vieler Freiwilliger aus der evangelischen und katholischen Kirche sei die LichtKirche nicht denkbar. Der Propst für Oberhessen und Mitglied der Kirchenleitung der EKHN, Matthias Schmidt, äußerte Freude darüber, dass die LichtKirche „Teil der Landesgartenschau“ sei. „Wir können da sein, wo die Menschen sind, und Raum und Zeit fürs Beten und Singen, fürs Lachen und Nachdenken anbieten.“ Im kirchlichen Programm unter dem Motto „Übers Leben“ spüre man „viel Kreativität und Lust am Gestalten“. Bereits zur Halbzeit sei deutlich, dass „die LichtKirche die Gartenschau bereichert hat“, erklärte Schmidt.
Gemeinsame Arbeit an der LichtKirche ist auch ökumenisches Signal
Eine positive Halbzeitbilanz zogen auch Anke Schwalbenhofer, Dekanatsreferentin des katholischen Dekanates Gießen, und Markus Horn, Beauftragter des Bistums Mainz für die Landesgartenschau. „Das kirchliche Programm wird sehr gut angenommen. Selbst bei mäßigem Wetter sind unsere Gebetszeiten gut besucht“, sagte Horn. Schwalbenhofer betonte, dass die Vielfalt des Programms die unterschiedlichen Altersgruppen anspreche. „An der LichtKirche findet jeder Besucher etwas: ob Senioren, Familien oder Jugendliche.“ Auch Horn zeigte sich begeistert von den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern: „Sie arbeiten gut und zuverlässig und sind mit Herzblut dabei.“ Positive Resonanz erführen sie auch dafür, dass sich die katholische und evangelische Kirche bei der Landesgartenschau gemeinsam präsentieren. „Dies wird als ein positiver Schritt wahrgenommen, manche sagen auch, es sei ,überfällig‘ gewesen“, sagte Horn.
LichtKirche ist fester Bestandteil des Treibens auf der Gartenschau
Ähnlich positiv äußerten sich die für die Landesgartenschau verantwortliche Gießener Bürgermeisterin und die Landesgartenschaugesellschaft. Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich bezeichnete die LichtKirche als einen „zentralen und wichtigen Ort auf unserer Landesgartenschau“. Die LichtKirche ziehe ganz viele unterschiedliche Menschen an, die hier ihre Freude über einen schönen Tag Ausdruck geben, durch Beten, Singen oder einen Eintrag in das Gästebuch. Die zahlreichen unterschiedlichen Veranstaltungen und der tägliche Reisesegen seien „ein fester Punkt im bunten Treiben der Landesgartenschau“. Persönlich habe sie sich besonders darüber gefreut, dass Kinder getauft werden. Das sei „ein Ausdruck der Bestätigung, des Vertrauens und des Glaubens an die Zukunft“.
Lob vom Management der Landesgartenschau
Ludwig Wiemer, Geschäftsführer der Landesgartenschau Gießen 2014 GmbH nannte die LichtKirche eine „sehr gelungene Bereicherung“. Sie erreiche zum einen mit dem „reichhaltigen Programm die Landesgartenschaubesucher auf einer musikalisch wie besinnlichen Ebene, wie es kaum ein anderer Programmpunkt schafft“. Zum anderen stelle die LichtKirche mit ihrer „baulichen und menschlichen Präsenz eine besondere Atmosphäre im vielschichtigen wie sensiblen Landesgartenschaugefüge, die nur dort wahrzunehmen und zu genießen sei“. Bei einer repräsentativen Umfrage der Universität Gießen und einer Gießener Tageszeitung unter Besuchern findet sich das bestätigt. Danach befragt, was ihnen auf der Gartenschau „am besten“ gefallen habe, hatte jeder zehnte Besucher die LichtKirche an erster Stelle genannt.
Kirche bleibt für viele Menschen ein Thema
Der für Kommunikationsprojekte der EKHN verantwortliche Oberkirchenrat und Initiator der LichtKirche, Pfarrer Wolfgang Weinrich, unterstrich, dass Kirche auch heute Menschen unmittelbar erreichen und sie mit der christlichen Botschaft berühren könne: „Die Gäste der Landesgartenschau kommen aus ihrem Alltag, öffnen sich für die Schönheit der Natur sowie für spirituelle Erfahrungen.“ Kirchliches Leben an der LichtKirche könne aus der Nähe, aber auch mit räumlicher Distanz aus der Ferne wahrgenommen werden. „Wir sind in mehrfacher Weise barrierefrei, weil auch die Hemmschwellen niedrig sind.“ Das große Interesse der Besucher an Andachten, Gottesdiensten und Lesungen zeige, dass sich viele Menschen für die Kirche interessierten.
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