Das Gesicht der Reformation
Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten
EKHNMartin Luther im Wandel der Zeit08.03.2016 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Von Alexander Lang (epd)
Martin Luther (1483-1546) war der Rummel um sein Konterfei gar nicht recht. Freilich hatte der Reformator erstmals dem berühmten Renaissancemaler Lucas Cranach und später seinem Sohn Modell gesessen - das Porträt von 1520, das ihn als Augustinermönch zeigt, ist das älteste Motiv. Die neue reformatorische Bewegung musste „ein Gesicht” bekommen. Und der Mann, der 1517 seine kirchenkritischen Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche anschlug, war ihr bester Werbeträger.
Jede Zeit habe ihren eigenen Blick auf Luther gehabt und ihn auch für eigene Ziele instrumentalisiert, erklärt die Speyerer Archivdirektorin Gabriele Stüber. Allein 500 unterschiedliche Motive entstanden zu dessen Lebzeiten. Die Lutherhalle Wittenberg bewahrt 2.400 verschiedene Lutherbilder auf.
Auf Lutherdenkmälern - wie in Worms oder in der Vorhalle der Speyerer Gedächtniskirche - erschien er als der standhafte und kämpferische Reformator. Auf Historiengemälden wurde er immer stärker zur Identifikationsfigur der Deutschen schlechthin. Sein Wirken wurde allmählich säkularisiert und auf die rein kulturelle Leistung der Bibelübersetzung verengt.
Die Ausstellung „Lutherbilder aus sechs Jahrhunderten” macht bis 19. März erste Station in der Wormser Magnuskirche. Mehr Informationen und Ausleihmöglichkeit Informationen über die Ausstellungsorte gibt es jeweils aktuell unter www.zentralarchiv-speyer.de. Interessierte Einrichtungen, die die Ausstellung zeigen wollen, wenden sich an das Zentralarchiv der Evangelischen Kirche der Pfalz in Speyer (archiv@evkirchepfalz.de), für den Raum der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau an das Zentralarchiv in Darmstadt (zentralarchiv@EKHN-KV.de).
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