Archäologie in Kirche
Mainzer Johanniskirche noch älter als bislang bekannt
Charlotte MattesDie Mainzer St. Johanniskirche wird saniert08.09.2014 epd Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
In der evangelischen Johanniskirche in Mainz sind bei Ausgrabungsarbeiten an mehreren Stellen Mauerreste aus dem 6. Jahrhundert entdeckt worden. Mittlerweile habe sich herausgestellt, dass es am Standort des frühmittelalterlichen Mainzer Doms noch ältere Vorgängerbauten gegeben habe, teilte das evangelische Dekanat Mainz mit. Schon zu Römerzeiten habe es dort eine Bebauung gegeben. Anfang des Jahres hatten die Forscher bereits nachweisen können, dass erhebliche Teile des Mauerwerks der Kirche noch aus der Zeit Karls des Großen stammen. Schon diese Erkenntnisse hätten die direkt neben dem heutigen Mainzer Dom gelegene Kirche zu einem der ältesten Sakralbauten Deutschlands gemacht.
Die ersten spektakulären Funde in St. Johannis waren bereits im vergangenen Jahr gemacht worden, als die Kirche für Sanierungsarbeiten geschlossen wurde. Vermutungen, bei St. Johannis könne es sich um den alten Dom handeln, gab es schon seit geraumer Zeit, allerdings wurde diese These bis zu den jüngsten Ausgrabungen immer wieder angezweifelt. Der in der Zeit des Erzbischofs Hatto I. errichtete Bau aus dem neunten Jahrhundert diente bis zur Fertigstellung des heutigen Mainzer Doms als Kathedralkirche des Bistums.
Historiker gehen davon aus, dass bereits in spätantiker Zeit eine christliche Gemeinde im damaligen Moguntiacum, dem heutigen Mainz, existierte. Die Johanniskirche ist seit 1828 evangelisch, wurde im Zweiten Weltkrieg bei einem Luftangriff stark zerstört, nach Kriegsende allerdings wieder aufgebaut.
Die Kirche wird in der Nacht der offenen Kirchen, am 12. September, erstmals seit Monaten wieder für die Öffentlichkeit geöffnet.
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