Dekanat Rodgau

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    Kirchenpräsident diskutiert mit jungen Menschen aus Israel, Palästina und Deutschland

    Menschenrechte für Israelis und Palästinenser

    11. August 2011. In einem Gespräch mit jungen Deutschen, Israelis und Palästinensern hat der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) Dr. Volker Jung die Notwendigkeit eines unabhängigen palästinensischen Staates betont.

    „Wir sind überzeugt, dass die Errichtung eines demokratischen, lebensfähigen und unabhängigen Staates Palästina ebenso notwendig ist wie die Unterstützung eines demokratischen, lebensfähigen und unabhängigen Staates Israel, der von seinen Nachbarn anerkannt ist.“ Der Kirchenpräsident hatte die 24-köpfige Gruppe mit sechs Israelis, fünf Palästinensern und elf Deutschen ins Zentrum Ökumene der EKHN nach Frankfurt eingeladen. Die jungen Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 28 Jahren nehmen bis zum 15. August an einem Projekt der Initiative 55 plus-minus im Evangelischen Dekanat St. Goarshausen teil.

    Die Evangelische Kirche sei sich ihrer besonderen und historischen Verantwortung gegenüber Israel und Jüdinnen und Juden sehr bewusst, erklärte Kirchenpräsident Jung. Gleichzeitig seien Christen dazu verpflichtet, sich für Frieden und Gerechtigkeit überall auf der Welt einzusetzen. Das schließe die Menschen in Palästina ein, die sichere und gute Lebensperspektiven bräuchten. „Für uns ist wichtig, dass Menschenrechte unter allen Umständen gewahrt und nicht verletzt werden“, sagte Jung. Die EKHN unterstütze Projekte, Initiativen und Gruppen, die sich für Frieden und Freiheit aller Menschen im Mittleren Osten einsetzen.

    Jung ermutigte die jungen Israelis und Palästinenser, für bessere Beziehungen zwischen den Menschen in ihrer Region einzutreten. „Und wir hoffen, dass ihr Besuch bei uns ein Schritt auf dem Weg zu mehr Frieden ist.“ Ziel der Begegnung sei „ein kleines Stück Friedensarbeit von unten“ zu leisten und Raum zu geben, dass Freundschaften entstehen. Letzteres sei inzwischen schon passiert, sagte Mohammed Fararja aus Beit Jala in der Westbank, der die Gäste aus Nahost leitet. Die Teilnehmer berichteten von vielen positiven Eindrücken ihrer bisherigen Begegnung. „Dass sich ausgerechnet ein Israeli von einem Palästinenser am Felsen sichern lässt, hat mich sehr beeindruckt“, erzählte etwa Nicole Lipsky aus St. Goarshausen vom Besuch eines Klettergebietes auf der Rheinhöhe. „Zu vertrauen, sich gehalten zu wissen, egal wer unten am Seil steht, hat mir den Sinn dieser Begegnung deutlich gemacht“, so die 19-Jährige.

    Bei der Begegnung gab es auch sehr emotionale Debatten, wenn Ängste diesseits und jenseits der Grenzmauern zur Sprache kamen. „Wir sind nicht immer einer Meinung, aber wir gehen respektvoll und fair miteinander um“, so Mohammed Fararja.

    Verantwortlich: gez. Pfarrer Stephan Krebs, Pressesprecher

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