Dekanat Rodgau

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    Weidelbach

    Neue Glocke ergänzt Kirchturm

    Becker-von Wolff

    In Weidelbach schreitet die Sanierung der Kirche weiter voran: Seit wenigen Tagen hat das Gotteshaus eine zweite Glocke. Bereits 1968 hatte die Gemeinde das schon einmal geplant, 53 Jahre später wird es dank des Fundraisings nun Wirklichkeit.

     

    Kleine Glocke ergänzt Kirchturm: Nach 53 Jahren zieht eine zweite Glocke in den sanierten Kirchturm in Weidelbach ein. Möglich wurde es über das Fundraising-Projekt der Kirchengemeinde Oberrossbach.

    In Weidelbach schreitet die Sanierung der Kirche weiter voran: Seit wenigen Tagen hat das Gotteshaus endlich zwei Glocken. Bereits 1968 hatte die evangelische Gemeinde das schon einmal geplant, damals ließ der Kirchenvorstand in der Weidelbacher Kirche einen erweiterten Glockenstuhl einbauen – eben mit der Absicht, irgendwann einmal eine zweite Glocke zu installieren. 53 Jahre später wird es im Rahmen des Fundraising-Projekts und der umfassenden Kirchensanierung nun Wirklichkeit.

    Am 11. Februar wurde die 200 Kilogramm schwere Glocke bei der Firma Rincker in Sinn gegossen. Am Mittwochvormittag (30. Juni) hat ein Kran die Glocke in den Kirchturm gehoben. Die neue Glocke ergänzt die bereits im Turm vorhandene Glocke von 1882.

    Zwei Monteure haben die neue Glocke mit einem Flaschenzug zum neuen Standort in die Turmmitte gehievt. Die Schallluke wird wieder verschlossen ehe die Montagearbeiten im Turminnern weiter gehen. „Ganz schön dunkel hier“, frotzelt Waldemar Gillich. Für ihn und seinen Kollegen Frank Schulz ist Weidelbach ein Heimspiel.

    Die Mitarbeiter der Glockengießerei Rincker aus Sinn haben am Mittwochvormittag die beiden Glocken innerhalb weniger Stunden wieder in den Glockenstuhl eingebaut. „Wir sind sonst andere Strecken gewohnt und auch größere Glocken“, sagt Frank Schulz, der seit 27 Jahren für Rincker arbeitet. Waldemar Gillich ist seit sechs Jahren für den Familienbetrieb tätig: „Die Arbeitsbedingungen und der Zugang hier zum Turm sind sehr gut“, sagt Gillich, „damit die Kirchenuhr wieder schlagen und die Glocke wieder läuten kann, haben wir den gesamten Glockenstuhl für die beiden Glocken etwas angehoben und geringfügig umgebaut. Zunächst werden wir die neue Glocke oben aufhängen und dann daran die alte Glocke an ihrem Joch hochziehen. Zum Schluss montieren wir die Klöppel und justieren sie in den Glocken. In den nächsten Tagen installieren wir noch den Antrieb und die elektrische Steuerung ehe dann die Abnahme durch den Glocken-Sachverständigen erfolgt“.

    Wie sich die Glocke mit etwa 200 Kilo im kleinen Turm bewegen lässt und wie sie montiert wurde, zeigt ein Video, das auf unserer YouTube-Seite von ev-dill.de zu sehen ist.

    Der Direktlink lautet: https://youtu.be/FlOmxUKgBOk

     

    Gerüst im Kirchenraum ist verschwunden

    Weiter unten in der Kirche geht die Sanierung der Evangelischen Kirche in Weidelbach gut voran: Die Arbeiten der Zimmerleute an den Stützbalken sind abgeschlossen und die Außenwände der Fachwerkkirche sind bereits wieder verputzt.

    Beim Abklopfen des alten Putzes stellte sich leider heraus, dass die Feuchtigkeit im Mauerwerk größere Schäden verursacht hat als zunächst angenommen. An manchen Stellen war der Putz großflächig nicht mehr mit dem Mauerwerk verbunden und musste komplett entfernt werden. „Insgesamt wurden über sechs Tonnen Lehmputz verarbeitet und mit einem großen Heizgebläse Tag und Nacht zum Trocknen gebracht“, sagt Kirchenvorstandmitglied Ulrich Rink.

    Der Anstrich der Wände und die Restaurationsarbeiten an den Deckengemälden ist ebenfalls abgeschlossen. Das Gerüst im Kirchenraum, das bis zur Decke reichte, konnte abgebaut werden. Die Elektroinstallation wurde erneuert, demnächst werden die neuen Lampen im Gotteshaus installiert.

    Außen steht indes noch das Gerüst, aber auch hier sind Fortschritte erkennbar: Das Vordach über der provisorischen Baustellentür ist neu gedeckt, die Eingangstür selbst wurde ausgebaut und befindet sich zum Überarbeiten in einer Fachwerkstatt. Der Bibelvers über der Eingangstür wird ebenfalls überarbeitet. Dabei soll der Hintergrund wieder in einem blaugrauen Ton dem Schieferdach angepasst und die Buchstaben darauf in Goldfarben ausgeschmückt werden.

    Die Malerarbeiten im Kirchenraum sind beendet: Die Gemälde an der Decke mit den Engel-Motiven waren noch in einem guten Zustand und mussten nur geringfügig ausgebessert werden. Am Mittwochvormittag hat ein Team von Ehrenamtlichen begonnen, den Innenraum wieder frei zu räumen.

    Die Kirche soll demnächst gereinigt werden. Die Bänke werden wieder angebracht. Doch bevor die Kirche wieder geöffnet wird, muss vor dem neuen Seiteneingang der Straßenbelag im Eingangsbereich noch entsprechend angepasst werden. Wenn „Corona“ nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht, kann eventuell im Herbst die komplettsanierte Kirche der Gemeinde wieder übergeben werden.

    Kirchensanierung ist ein umfassendes Fundraising-Projekt

    Die Anschaffung der zweiten Glocke und die komplette Sanierung der Kirche Weidelbach ist ein Fundraising-Projekt der Kirchengemeinde Oberrossbach. Die Spendensäule zeigt aktuell einen Stand von 44.000 Euro an. „Im Oktober vergangenen Jahres haben wir noch einmal mit einem Brief an unsere Spendenaktion für die Restaurierung unserer Kirchen erinnert und um Spenden gebeten“, berichtet Ulrich Rink, „daraufhin sind von November bis Anfang Februar etwa 12.000 Euro auf unserem Spendenkonto eingegangen. Wir danken allen Spenderinnen und Spendern für die beachtliche Summe“.

    Die Kirchengemeinde Oberrossbach hat im Jahr 2015 mit dem Fundraising-Projekt zum Erhalt der Dorfkirchen begonnen. „Wir waren anfänglich sehr skeptisch, ob und wie das gelingen könnte. Nach ersten Beratungen wurde damals ein Spendenkonto eröffnet und es wurde Werbung für die gute Sache gemacht. Dann waren wir nach kurzer Zeit sehr überrascht und auch ein wenig beschämt, wie groß die Unterstützung ist. Die anfänglichen Sorgen sind der Freude gewichen. Gott öffnete Herzen und Hände, sodass wir nun innerhalb von fünf Jahren etwa 122.000 Euro für die Sanierungen zunächst in Oberrossbach und nun in Weidelbach zusammen bekamen“, sagt Ulrich Rink, „bitte unterstützen Sie unsere Renovierungsmaßnahmen auch weiterhin mit einer Spende! Wir sind auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. Wir sind mit diesen wichtigen und notwendigen Arbeiten auf die finanzielle Unterstützung weiter angewiesen. Herzlichen Dank sagen wir allen Spendern!“

     

    » Spendenkonto:

    Ev. Kirchengemeinde Oberrossbach
    DE63 5165 0045 0000 0577 29
    BIC HELADEF1DIL
    Verwendungszweck: Kirchenrenovierung

     

    » Unsere Fotos:
    Schwere Arbeit mit 200 Kilo: Am Mittwochmorgen wurde die ersehnte zweite Glocke, die mittels Kran in den Kirchturm gehoben wurde, in den Glockenstuhl eingebaut. Waldemar Gillich (links) und Frank Schulz von der Glockengießerei Rincker aus Sinn montierten noch am Vormittag die beiden Glocken in die Trägervorrichtung ein. Um kurz nach elf Uhr konnten dann die beiden Glocken testweise erklingen lassen. Mehr dazu in einem Video unter ev-dill.de

    Die Kirche Weidelbach ist noch eine Baustelle. Das Gerüst außen steht noch. Deutlich erkennbar ist das neu gedeckte Schieferdach und die Wandverkleidung. Die Kirche soll im Herbst der Gemeinde wieder übergeben werden.

    Fotos: Becker-von Wolff

     

     

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